Gelbe Pfeile gegen die Müllsünder
Autofahrern stechen die leuchtend gelben Pfeile direkt ins Auge. Aber wofür sind sie da?
BEZIRK. "Jeder kennt bereits die Schilder mit dem Hasen und dem Igel", sagt Gudrun Pichler-Zecha, Umwelt- und Abfallberaterin beim Bezirksabfallverband (BAV) Ried. "Heuer haben wir erstmals die gelben Pfeile im Einsatz." Sie sollen auf den Müll, der am Straßenrand liegt, hinweisen und eine Ergänzung zu der "Hui statt Pfui" Aktion sein. Veranstalter ist der BAV; das Aufstellen übernimmt die Gemeinde. Entweder sie werden zusammen mit der Müllsammelaktion aufgestellt oder die Feuerwehr, Landjugend oder Gemeindearbeiter erledigen es.
Kirchham gab den Startschuss
Seinen Ursprung hat das Projekt im Bezirk Gmunden: "2016 hat die Landjugend in Kirchham die Aktion das erste Mal gestartet. Es ist ein absolutes Vorzeigeprojekt", so Pichler-Zecha. Daher bieten die Bezirksabfallverbände in ganz Oberösterreich den Gemeinden heuer die Möglichkeit, sich aktiv zu beteiligen. Es können kostenlose Pfeil-Pakete ausgeliehen werden. Diese beinhalten 100 Pfeile, die an einem gespitzten Steher montiert sind sowie zwei "Wirf nix raus" Schilder mit dem Hasen und dem Igel.
Umweltbewusstsein im Allgemeinen gut
Derzeit ist der Ansturm auf die Hinweisschilder noch überschaubar: "Mettmach war bis jetzt die einzige Gemeinde, die sich die Pfeile ausgeliehen und aufgestellt hat", so Pichler-Zecha. "Mich haben schon einige Leute gefragt wofür die Pfeile da sind. Das ist ein Beweis dafür, dass es auffällt und sich die Menschen damit beschäftigen. Und das ist gut so." Allgemein sei das Umweltbewusstsein der Gemeinden sehr gut: "Allein heuer haben wieder 26 Gemeinden aus dem Bezirk Ried bei der Müllsammelaktion mitgemacht und fleißig aufgeräumt. Das ist großartig", freut sich Pichler-Zecha. "Für die gelben Pfeile werden sich sicher auch noch weitere Gemeinden melden. Es braucht halt Zeit." Die "alten" Hinweisschilder mit dem Hasen und dem Igel würden gerne ausgeliehen, weil man sie schon kenne. Die Pfeile sind heuer neu und man müsse sich noch mit ihnen "anfreunden".
Müll wird immer mehr
Dass der Müll am Straßenrand immer mehr wird fällt nicht nur den Freiwilligen der Müllsammelaktionen auf. Auch die Mitarbeiter der Straßenmeisterei haben alle Hände voll zu tun: "Vergangenes Jahr haben meine Mitarbeiter etwa 14 Tonnen Müll entsorgt", weiß Karl Schreinmoser, Dienststellenleiter der Straßenmeisterei Ried im Innkreis. "Laut den Streifendienstfahrern wird der Müll aber erfahrungsgemäß jährlich mehr."
Die "Müll-Hotspots" seien Waldgebiete, diverse Rastplätze und Bushaltestellen. Neben Autoreifen, Säcken voller Windeln und allgemeinen Hausmüll wurden auch schon Lampen, Kaffeemaschinen und Bügeleisen gefunden und entsorgt. "Grundsätzlich wird das Müllproblem an den Straßenrändern schlechter, obwohl ein sehr gut ausgebautes Entsorgungsnetz vorhanden ist. Auch der Orts- beziehungsweise Durchzugsverkehr könnte ausschlaggebend dafür sein und ein Problem darstellen."
Kommentar
Umweltschutz auch zum Wohl der Tiere
Überdimensionale gelbe Pfeile, die auf Müll hinweisen? Einen Versuch ist es wert. Wenn dadurch der Müll wenigstens ein bisschen weniger wird, haben wir schon gewonnen. Dann haben einige verstanden, worum es geht: unsere Umwelt und somit auch die Tiere zu schützen. Wenn eine achtlos aus dem Autofenster geworfene Dose in ein Mähwerk kommt, wird sie in Fetzen gerissen. Diese scharfkantigen Teile werden von den Tieren gefressen, zerschneiden ihnen den Verdauungstrakt und fügen ihnen lebensgefährliche Verletzungen zu. Und das nur, weil jemand zu faul war, die Dose in einen Abfalleimer zu werfen. Das muss nicht sein. Im öffentlichen Raum stehen genug Mistkübel, die regelmäßig entleert werden und Altstoffsammelzentren bieten Platz, um den Müll fachgerecht zu entsorgen. Warum kann man dieses Angebot nicht einfach sachgemäß nutzen?
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.