Krankenhaus Ried übernimmt Bereitschaftsdienste
Mit 1. Oktober startete im Sprengel Ried Mitte ein neues Bereitschaftsmodell für den nächtlichen ärztlichen Notdienst. Statt der Hausärzte übernimmt das Krankenhaus Ried die Versorgung der Patienten.
BEZIRK (lenz). Wie im August berichtet (Artikel siehe hier), werden bis Ende des Jahres in der Stadt Ried vier Ärzte in Pension gegangen sein – aktuell sind drei Ordinationen im Sprengel Ried Mitte unbesetzt. Damit stand auch der Bereitschaftsdienst in Ried Mitte auf der Kippe. Jetzt wurde eine Lösung gefunden: Das Krankenhaus Ried übernimmt die nächtlichen Bereitschaftsdienste. Das neue Modell ist vorerst bis 31. März 2015 befristet. Tagsüber decken wie bisher die niedergelassenen Ärzte den Bereitschaftsdienst ab – sowohl unter der Woche, als auch am Wochenende und an Feiertagen. Neu ist der Bereitschaftsdienst für die Zeit zwischen 19 und 7 Uhr: Die Patienten können wie bisher die Telefonnummern 141 oder 144 anrufen. In Notfällen, in denen bisher der diensthabende Arzt gekommen wäre, leitet das Rote Kreuz die Anrufer zur "Zentralen Aufnahme- und Erstversorgungseinheit" (ZAEE) des Rieder Krankenhauses weiter. Diese ist ausschließlich für Notfälle, nicht für Behandlungen, die auch am nächsten Tag in einer Ordination durchgeführt werden können, zuständig.
"Keine optimale Lösung"
Für Bezirksärztesprecher Silvester Hutgrabner ist das Pilotprojekt eine Übergangslösung. "Es ist ein Versuch und ein Kompromiss, weil es einfach nicht mehr möglich war, alle Dienste zu besetzen. Ob und wie gut es funktioniert, wird sich zeigen." Kompromiss deshalb, weil das Team des ZAEE keine Hausbesuche durchführt – die Patienten müssen die ZAEE selbst aufsuchen. "In lebensbedrohlichen Situationen kommt natürlich nach wie vor ein Notarzt. Ist es aber nicht lebensbedrohlich, kann es aber auch nicht auf morgen warten, muss der Patient selbst ins Krankenhaus kommen", erklärt Hutgrabner. Für ihn wäre die optimale Lösung ein neues Dienstmodell, das wieder ganz von den niedergelassenen Ärzten übernommen wird. Dazu bräuchte es aber schlichtweg mehr Ärzte. "Die Dienste müssen einfach attraktiviert werden, damit auch mehr junge Ärzte welche übernehmen."
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