Chinesische Medizin kann Wunder wirken
BEZIRK. Die Traditionelle chinesische Medizin, kurz TCM, ist eine tausende Jahre alte, ganzheitliche Heilmethode. Ziel ist es, Krankheiten und Störungen zu behandeln, die Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Körper, Seele und Umwelt werden nicht voneinander getrennt betrachtet, sondern als individuelle Einheit erfasst. Folglich wird auch eine Krankheit immer als Zusammenspiel aus objektiven Befunden und subjektivem Befinden gesehen.
Zu den Methoden der TCM gehört unter anderem die Akupunktur, eine chinesische Arzneimittellehre, und eine speziell angepasste Ernährung. Spricht man von chinesischen Arzneien, meint man damit hauptsächlich Pflanzen. "Akupunktur wirkt in erste Linie ausgleichend und bewegend. So können Stagnationen oder Blockaden gelöst werden", erklärt Martina Zauner, Oberärztin an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Landeskrankenhaus Rohrbach, "Man bringt mit Akupunktur einen sogenannten Energiestau zum Fließen und kann so auch Schmerzen behandeln. Das Besondere an TCM ist auch, dass man die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Mit Kräutern kann ein Mangel aufgefüllt werden. Zum Beispiel nach einer Geburt, wenn die Mutter eine Blut- und Energieschwäche hat." Auch bei Wechselbeschwerden wie Hitzewallungen, Blutdruckschwankungen und Schweißausbrüchen können die chinesischen Pflanzen Abhilfe verschaffen.
Akupunktur kann während jeder Phase der Schwangerschaft angewendet werden. "Am Anfang vor allem bei Übelkeit und Müdigkeit, zwischendurch wenn zum Beispiel Kreuzschmerzen auftreten und am Ende der Schwangerschaft zur Geburtsvorbereitung. Akupunktur verkürzt die Eröffnungsphase während der Geburt", sagt Martina Zauner, "sind Frauen nach der Geburt sehr geschwächt, können wir unterstützend chinesische Kräuter geben, damit die Mutter schneller wieder zu Kräften kommt. Zusätzlich wirkt auch echte Hühnersuppe stärkend, die wir jederzeit auf unserer Station anbieten." Vor allem jüngere Patientinnen nehmen Akupunktur und chinesische Kräuter in Anspruch.
Auch bei besonders schweren Erkrankungen wie Krebs oder belastenden therapeutischen Verfahren wie Strahlen- oder Chemotherapie macht Akupunktur Sinn. "Unterstützend kann Akupunktur hier vor allem Nebenwirkungen reduzieren", sagt die Medizinerin, die betont, dass TCM nur von einem schulmedizinisch geschulten Arzt oder einem Therapeuten durchgeführt werden sollte. "So kann zum Beispiel auch ein Bandscheibenvorfall Kreuzschmerzen verursachen. Dann ist eine Computertomographie unerlässlich. Eventuell muss der Patient operiert werden. Parallel kann man natürlich akupunktieren“, so Zauner.
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