Corona-Patienten
Klinikum Rohrbach befindet sich erneut im Krisenmodus

Unter dem Motto "fünf nach zwölf" versammelten sich die Mitarbeiter des Rohrbacher Klinikums vergangene Woche vor dem Spital, um gegen "die Untätigkeit der Regierung" zu protestieren. | Foto: BRS
  • Unter dem Motto "fünf nach zwölf" versammelten sich die Mitarbeiter des Rohrbacher Klinikums vergangene Woche vor dem Spital, um gegen "die Untätigkeit der Regierung" zu protestieren.
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Die stark steigende Zahl an Covid-19-Patienten zeigt auch im Klinikum in Rohrbach Auswirkungen.

BEZIRK ROHRBACH. "Im Krisenmodus" befindet sich das Klinikum Rohrbach – ebenso wie die anderen Krankenhäuser im Land – derzeit aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen und der damit einhergehenden Covid-19-Patienten. „Wir befinden uns ständig in Abstimmung mit allen anderen Spitälern und dem Landeskrisenstab. Dadurch und durch unsere hausinternen Planungen und Vorkehrungen sind wir gut auf die Versorgung von Covid-19-Patienten vorbereitet. Dennoch bereiten uns die rasant steigenden Infiziertenzahlen Sorge. Wir schauen jeden Tag auf Impfquoten, Belagszahlen und Altersverteilung der Infizierten“, sagt Wolfgang Tenschert, Ärztlicher Direktor am Klinikum Rohrbach. Mit Stand 16. November gibt es im Mühlviertel, also am Klinikum Freistadt und am Klinikum Rohrbach, 50 stationäre Covid-Patienten.

"Vollauslastung" auf der Intensivstation

Aufgrund der hohen Infektionszahlen und der steigenden Zahl an stationären Covid-19-Patienten ist es nicht mehr möglich, in den Spitälern alles gleichzeitig zu machen. Deswegen werden geplante Operationen, Tageskliniken und Ambulanzen in den Krankenhäusern reduziert oder verschoben. Im Klinikum Rohrbach wurden bis jetzt keine Abteilungen geschlossen, es müssen jedoch Betten für Covid-Patienten vorgehalten werden. Eineinhalb Stationen sind derzeit ausschließlich mit Covid-Patienten belegt, auf der Intensivabteilung wurde die Vollauslastung mit Covid-Patienten erreicht. Dringende Operationen und Behandlungen werden laut Klinikum jedoch selbstverständlich durchgeführt.

Abstimmung unter den Krankenhäusern und exakte Pläne

Welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um eine Versorgung zu gewährleisten, beschließt die Kollegiale Führung des Klinikums in Abstimmung mit der Taskforce der oberösterreichischen Krankenhäuser. Seitens des Krisenstabes des Landes OÖ gibt es außerdem ganz genaue Richtlinien je nach Krisenstufe, wie viele Intensiv-Betten in jedem Krankenhaus vorzuhalten sind. Ist eine Intensivstation ausgelastet, gibt es eine seitens des Landes OÖ eingerichtete und von der Intensivmedizin des Kepler Universitätsklinikums geleitete Intensivbettenkoordination, die die Verteilung der Patienten auf andere Häuser übernimmt. Im Klinikum Rohrbach gibt es zudem exakte hausinterne Stufenpläne sowohl für die Normal- als auch die Intensivstation, um die isolierte Unterbringung von Covid-19-Patienten im Haus zu gewährleisten.

Personal körperlich und psychisch am Limit

Auch der tägliche Ablauf im Klinikum ist erneut geprägt von der Pandemie. Darunter leidet vor allem auch das Personal. Dieses startete vergangene Woche erneut eine Protestaktion (wir berichteten). Unter dem Motto "fünf nach zwölf" versammelten sich Mitarbeiter vor dem Spital, um gegen "die Untätigkeit der Regierung" zu protestieren. Die Aktion sollte auf die aktuelle und zunehmend angespannte Lage aufmerksam machen, denn bereits vor der Krise habe der Gesundheits-, Pflege- und Sozialbereich unter massivem Personalmangel gelitten. Die Pandemie verschärfte diese Entwicklung zusätzlich. Viele der Beschäftigten seien bereits jetzt körperlich und psychisch am Limit. "Emotionale und körperliche Überlastung sind mittlerweile keine Ausnahme mehr. Wir brauchen eine sofortige Entlastung", fordert Veronika Ernst, Stellvertreterin des Betriebsratsvorsitzenden am Klinikum Rohrbach.

"Bedrohungen ernst nehmen"

Um die Zahl der Neuansteckungen und damit auch jene der Covid-19-Patienten in den Spitälern zu reduzieren, sei angemessenes Verhalten besonders wichtig. Dazu könne laut Wolfgang Tenschert jeder Einzelne beitragen. Dazu gilt es, die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen wahrzunehmen und die von Corona ausgehenden Bedrohungen ernst zu nehmen. "Tragen Sie, wo erforderlich, die Maske, halten Sie Abstand, vermeiden Sie das Händeschütteln oder Umarmen zur Begrüßung und verhalten Sie sich besonnen und risikoangepasst“, appelliert der Ärztliche Direktor an die Bevölkerung, „Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen braucht es nach wie vor die Unterstützung aller, indem wir das gegebene Impfangebot wahrnehmen, aufeinander Acht geben und das Risiko einer weiteren Ausbreitung damit reduzieren“, so der Mediziner. Tenschert ersucht Menschen mit Verdacht auf Corona außerdem, nicht selbstständig das Krankenhaus odern den niedergelassenen Arzt aufzusuchen, sondern sich telefonisch beim Hausarzt oder bei der Rufnummer 1450 zu melden.

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