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Erstes elektronisches Schulbuch für Biolandbau aus Aigen-Schlägl
Die Experten der Bioschule Schlägl entwickelten gemeinsam mit Partnern ein elektronisches Schulbuch für den Biolandbau. Dieses wurde im Rahmen der Schlägler Biogespräche präsentiert.
AIGEN-SCHLÄGL. Drei Jahre arbeiteten die Lehrkräfte der Bioschule Schlägl an dem elektronischen Schulbuch. Mit an Bord waren Experten aus der Beratung, der Universität für Bodenkultur, vom Bioinstitut Raumberg und dem Forschungsinstitut für Biolandbau. Erstmals gibt es nun Lernbeispiele, die den Biologischen Landbau interaktiv vermitteln. Das Buch ist sowohl für die Erwachsenenbildung als auch für Jugendliche geeignet. Das Projekt wurde mit dem bayerischen Staatsgut Kringell erarbeitet und mit Europäischen Fördergeldern (75 Prozent Interreggmittel) und dem Land OÖ (25 Prozent Eigenmittel) finanziert. Kürzlich wurde das Buch bei den Schlägler Biogesprächen feierlich seiner Bestimmung übergeben.
Bildungsexperte zu Gast
Ebenfalls zu Gast bei der Veranstaltung war Bildungswissenschafter Klaus Zierer von der Uni Augsburg. In seinem Fachvortrag kam klar zu tage, dass die Person des Lehrenden als „Mensch“ und dessen Glaubwürdigkeit die wichtigsten Faktoren für ein gelingendes Lernen darstellen. Zierer gilt als einer der wichtigsten Bildungsexperten im deutschen Sprachraum. In einer Podiumsdiskussion gab er Antwort auf die Fragen und Beiträge von Landesrat Max Hiegelsberger, Bildungsdirektor Alfred Klampfer und Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer Weninger.
Lösungen für Probleme finden
Anschließend stellten die Lehrer der Bioschule den „Schlägler Blockunterricht“ vor. Dabei wird fächerübergreifend und praxisbetont gelehrt. Zierer ist ein Verfechter des sogenannten „Epochenunterrichtes“, dessen Ziele und Methoden dem Schlägler Modell der Bioschule sehr nahe kommen. Die Fähigkeit, Lösungen für Probleme interdisziplinär zu finden, tritt dabei in den Vordergrund. Fachwissen alleine wird in Zukunft die auftretenden Herausforderungen nicht lösen können. Ein Betriebsführer einer Landwirtschaft kann zum Beispiel die Fragen von „Engerling“ bis zur Vermarktung seiner Produkte nicht nur ökonomisch beantworten, sondern braucht viele unterschiedliche Disziplinen und Kooperationen, um erfolgreich sein zu können.
Lesung von Autor und Biolandwirt
Einen anderen Blick auf die Menschen in den ländlichen Regionen vermittelte an diesem Abend der Autor Reinhard Kaiser Mühlecker. Der Biolandwirt und Preisträger des Anton Wildgans-Preises las aus seinem Buch „Enteignung“ und beleuchtete unter anderem die Wandlung des sogenannten ländlichen Raumes kritisch. Im kurzweiligen „Western“ geht es „locker“ durch die Gedanken eines Journalisten, der am scheinbaren „Land“ städtische Entwicklungen ausmacht.
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