Menschenrechtspreis für ALOM FrauenTrainingsZentrum
Das Land Oberösterreich zeichnete die Organisationen ALOM FrauenTrainingsZentrum und BRAVEAURORA mit dem Menschenrechtspreis aus.
LINZ. Der Menschenrechtspreis 2014 des Landes Oberösterreich ging an das ALOM FrauenTrainingsZentrum und an BRAVEAURORA - Verein zur Unterstützung von gefährdeten Kindern und zur Dorfentwicklung in Afrika.
Die Verleihung fand am 10. Dezember, am Jahrestag der Deklaration der Menschenrechte, im Linzer Landhaus statt. „Die beiden Preisträger leisten durch ihr Engagement einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit, zur Integration und zum Mit- und Füreinander in Oberösterreich", so Landeshauptmann Josef Pühringer.
Engagiertes FrauenTrainingsZentrum ALOM
Das ALOM FrauenTrainingsZentrum (Verein für Arbeit und Lernen Oberes Mühlviertel) mit Sitz in Rohrbach besteht nun schon seit 16 Jahren. Es wurde eingerichtet um zeitgemäße und innovative Projekte rund um das Thema "Frau und Arbeitsmarkt" durchzuführen. Angeboten wird zum Beispiel Hilfe beim Einstieg in den Arbeitsmarkt oder Unterstützung beim Arbeitsplatzwechsel oder einer Neuorientierung. „Es ist wichtig, dass sich eine Region auch um ihre Frauen kümmert. Angebote rund um das Thema Arbeit und Beruf machen den Bezirk noch attraktiver für die weibliche Bevölkerung“, betont die Leiterin Margit Lindorfer.
Chancen für zugewanderte Frauen
In den letzten Jahren ist die Arbeit mit zugewanderten Frauen ein wesentlicher Teil des Aufgabenbereiches geworden. Diese hätten es doppelt schwer, sagt die Leiterin. Gesellschaftliche Hürden, wie traditionelle Rollenverteilungen, Lohndifferenzen oder Betreuungspflichten beträfen nicht nur Österreicherinnen, sondern auch migrantische Frauen. Diese wären darüber hinaus aber auch noch aufgrund ihrer nicht deutschen Muttersprache am Arbeitsmarkt besonders benachteiligt. Mit dem seit sechs Jahren laufenden Projekt „Vielfalt Nutzen Lernen“ ist es gelungen, 117 zugewanderten Frauen aus 32 verschiedenen Herkunftsländern bei ihrer Integration im Bezirk Rohrbach zu helfen. Die zugewanderten Frauen werden dabei unterstützt, Schlüsselqualifikationen, wie Sprache, Teamfähigkeit, Entscheidungsfähigkeit und Eigeninitiative aufzubauen und erfahren eine Förderung ihrer beruflichen Kompetenzen. Mit dem Preisgeld möchte die Fraueneinrichtung ihr Angebot dahingehend erweitern und eine Anlaufstelle für Zuzüglerinnen in der Region schaffen – egal ob diese aus dem Nachbarbezirk oder aus dem Ausland kommen.
Aktuelle Projekte
- „Vielfalt Nutzen Lernen“ – wie gemeinsames Lernen auf dem Land gelingen kann
- „Sorores Mentoring“ – ein interkulturelles Mentoringprogramm
- EDV-Basisbildung, Bildungsberatung, Berufsorientierung und Bewerbungstraining
- Mitfahrbörse für den Berufsverkehr
BRAVEAURORA hilft Afrika
Der Verein BRAVEAURORA leistet Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika. In vielen Teilen dieses Kontinents sind Menschen unterversorgt, Kinder sind dabei besonders betroffen. Meist können sie keine Schule besuchen und haben – wie ihre Eltern – oft nur die Option, durch Landwirtschaft ihr Überleben zu sichern. Doch hier spielen die Wetterbedingungen eine große Rolle, was dazu führen kann, dass insbesondere in der Trockenzeit viele Menschen hungern. Staatliche Maßnahmen gibt es in vielen Regionen keine.
Für einen besseren Lebensstandard
Guabuliga, ein kleines Dorf mit 6.000 Einwohner/innen im abgelegenen und trockenen Norden Ghanas ist ein Beispiel dafür. Mehr als 80 % der Bevölkerung lebt ausschließlich von der Landwirtschaft, viele Menschen hungern und Kindern fehlt das Werkzeug, um ihre eigene Zukunft zu verändern. Hier setzt BRAVEAURORA seit fünf Jahren mit verschiedenen Projekten mit Hilfe zur Selbsthilfe an. Damit wird in einem ersten Schritt der Bevölkerung von Guabuliga geholfen, um dann in weiterer Folge auch andere Dörfer in Nordghana zu unterstützen. Ziel ist es dabei den Menschen soziale Sicherheit zu bieten, Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, ihnen einen angemessenen Lebensstandard (insbesondere Essens- und Gesundheitsversorgung) zu ermöglichen und Bildung zu fördern.
Guabuliga ist das erste Dorf, das diese Maßnahmen durch BRAVEAURORA erfährt und fungiert so als Vorzeigemodell für weitere Siedlungen. Hier soll verstärkt auch mit lokalen Behörden, wie Ministerien für Soziales, Bildung und Gesundheit, oder der UNICEF, zusammmengearbeitet werden.
Wichtige Bereiche der Initiative
- Reintegration (von Waisenkindern in ihren erweiterten Familien)
- Armutsbekämpfung (durch Wissensvermittlung und Mikrokredite)
- Soziale Infrastruktur (Krankenstation, Bibliothek, Jugendberatung)
- Umwelt (Trinkwasserversorgung, Begrünungsprojekt)
- Bildung (Verbesserung der Schulsituation, Präventions- und Aufklärungsarbeit)
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