Corona-Virus
Ulli Wall: "Vermisse Kontakte zu Angehörigen"

Ulrike Wall ist Landtagsabgeordnete. | Foto: Foto: Wall
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Das Corona-Virus hat das Leben der Bevölkerung auf den Kopf gestellt. Landtagsabgeordnete Ulrike Wall berichtet von den Veränderungen in ihrem Alltag.

HELFENBERG. "In den ersten Tagen der Ausgehbeschränkungen galt meine Sorgen vor allem den alten und betreuungsbedürftigen Menschen in meiner Gemeinde. Ich hab mir in Telefonaten einen Überblick verschafft, wo möglicherweise keine Unterstützung durch Angehörige und Nachbarn gegeben ist und mich dafür eingesetzt, dass seitens der Gemeinde rasch ein Einkaufservice organisiert wird", erklärt die Helfenbergerin. Zusätzlich habe sie die Betroffenen darin bestärkt, zu Hause zu bleiben und die angebotene Hilfe anzunehmen. "Das fällt vielen gar nicht so leicht." Mit Fortdauer der Einschränkungen steigen laut Wall die Unsicherheiten und die Probleme in der Bevölkerung und damit auch die Interventionen betroffener Bürger: Eine überforderte Mutter, die seit fünf Wochen mit ihren vier schulpflichtigen Kindern zuhause lernt, Haushalte, wo die 24-Stunden-Betreuung auf Grund der Reisebeschränkungen ausfällt, Kleinunternehmer, die Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt haben und die Gehälter mindestens zwei Monate vorausfinanzieren müssen, verzweifelte Gastwirte und viele mehr.

"Vermisse Kontakte zu Angehörigen"

Da ihre Terminverpflichtungen stark reduziert wurden, nützt sie die Zeit jetzt zum Kochen und für regelmäßige Bewegungseinheiten. Nach einem kurzen Vakuum zu Beginn der Krise, hat sich bei der Landtagsabgeordneten mittlerweile wieder eine gewisse Routine eingestellt. "Da ich mein Büro zuhause habe, konnte ich die sitzungsfreie Zeit sehr gut zum Aufarbeiten nutzen. Manche Besprechungen finden, wenn nicht anders möglich, in Form von Videokonferenzen statt." In der Osterwoche verteilt sie in ihrer Gemeinde für gewöhnlich Ostereier bei persönlichen Hausbesuchen. "Es tut mir sehr leid, dass diese direkten Bürgerkontakte nicht möglich waren und die Ostereier heuer nur in den Geschäften zur freien Entnahme deponiert werden konnten. Ich vermisse natürlich auch die Kontakte zu Angehörigen und Freunden, insbesondere an Festtagen. Meine 82-jährige Mutter alleine zu lassen, fällt mir schwer", bedauert Wall. 

Gastbetriebe vor dem Aus

Österreich habe schneller als andere Staaten reagiert und verfüge über eines der besten Gesundheitssysteme. "Wir verdanken es aber vor allem dem rücksichtsvollen und vernünftigen Verhalten der Bürger, dass wir bis dato so wenige Todesopfer zu verzeichnen haben", freut sich die Abgeordnete und ergänzt: "Wie von der FPÖ gefordert, hätte jedoch die Regierung die Grenzen zum 'Hotspot' Italien früher schließen müssen." Völlig unverständlich sei auch, dass das Personal in Arztpraxen und Altenheimen nicht von Beginn an entsprechend mit Schutzmaterial ausgestattet wurden, bzw. erst jetzt nach fünf Wochen damit begonnen wird, in Altenheimen Testungen durchzuführen. Jetzt müsse rasch eine schrittweise Schulöffnung für alle Schüler umgesetzt werden. "Die willkürlich verordneten Einschränkungen betreffend die Schließung von Geschäften und Gastronomiebetrieben halte ich mittlerweile für überzogen. Die Folgen für die Wirtschaft, die Arbeitslosenzahlen und unseren Wohlstand sind besorgniserregend. Viele Gastbetriebe, die die jahrelangen bürokratischen Schikanen und das Rauchverbot gerade noch überlebt haben, stehen jetzt vor dem endgültigen Aus", so die Helfenbergerin.

Wall erwartet eine zügige Rückkehr zur Normalität. Sie pocht auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung, bei der Einhaltung von Abstandsbestimmungen und Hygienemaßnahmen. Eine verpflichtende Überwachung durch Big Data lehne sie entschieden ab.

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