Arcus Sozialnetzwerk
Der „Herricht Opa“ hat jetzt mehr Zeit

- hochgeladen von Werner Gattermayer
SARLEINSBACH (gawe) – Ein Leben ohne Urlaub und ohne Zeitausgleich hat Heinrich Steinmayr jetzt vor sich. 28 Jahre lang arbeitete der „Jungpensionist“ bei Arcus und den Altenfeldner Werkstätten im Dienste von Menschen mit Unterstützungsbedarf.
Soziale Landschaft mit geprägt
Der Geschäftsführer Franz Stadlbauer dankte ihm bei der Pensionierungsfeier für seine Arbeit mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Er schätzte ihn immer als eine tragende Säule im Fundament des Arcus und erzählte einiges aus der Lebensgeschichte: „Ich glaube, du kannst glücklich und sehr zufrieden mit deiner Arbeit zurück schauen. Du hast viele Jahre die inhaltliche Ausrichtung von Arcus geformt und geprägt. Deine inhaltliche Saat ist gut aufgegangen und trägt Früchte. Du hattest in deiner Arbeit immer die betreuten Menschen in deinem Herzen. Sie waren dir Richtschnur und Wegweiser für deine Arbeit.“
Innovativer Geist
So prägte Heinrich als pädagogischer Leiter und als Bereichsleiter für mobile Begleitung viele Veränderungen und half mit, Perspektiven für Menschen zu entwickeln und zu schaffen. Fast drei Jahrzehnte wirkte er beim mobilen Wohnen führend mit und war auch als „Hebamme“ für das integrative Ferienlager tätig. Auch als Bereichsleiter Wohnen und Bildungsverantwortlicher hat er Spuren im Sozialbereich hinterlassen
Perspektiven für Pensionisten
Arcus ist auch bemüht, neuen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die psychologische Forschung weiß, dass die Pension auch ein sehr kritischer Lebensabschnitt sein kann. Gegen eventuelle Langweile wurde daher als selbst gefertigtes Geschenk eine „Schatzkiste“ vorbereitet, in der Gutscheine oder eigene Ideen der Gäste landeten. Da sie bereits voll war, musste dann ein Leiterwagerl als Reserve dienen. Darin war unter anderem zu finden: Eine Einladung zur Seniorenbetreuung („Unter Gleichgesinnten“) ; ein Gutschein über ein Malworkshop im „Gruppensetting“; eine Einladung zum Apfelsaft pressen und eine Einladung zu einer gemeinsamen Wanderung rund um Rohrbach mit anschließender Grillerei.
Freude am Kontakt mit Menschen
Sichtlich bewegt grinste der Geehrte anschließend: „Ich habe gar nicht gewusst, dass Herr Stadlbauer so ein Märchenerzähler ist.“ Sein Dank galt aber auch seiner Frau. In einer Anekdote schilderte er, dass sein Aussehen in jungen Jahren mit sehr langen Haaren und sein Outfit anscheinend nicht dem bürgerlichen Schönheitsideal entsprach: „Ein aus der Haft entsprungener Jugendlicher ist zu mir gekommen. Ich habe ihn zu Polizei zurück gebracht. Am nächsten Tag stand dann in der Zeitung: Sandler bringt Häftling zurück.“
Opa Hut aufgesetzt
Engagieren wird er sich in Zukunft auch noch bei der Freiwilligen Sozialbegleitung und bei der Mitarbeit beim integrativen Ferienlager. Sein dreijähriges Enkerl wird sich freuen, dass der „Herricht – Opa“ jetzt mehr Zeit hat, kaputtgegangenes Spielzeug wieder in Stand zu setzen.
Fotos:gawe
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