Die Kulturwelle rollt weiter

„Der Mann mit dem Rechen“ half vielen jungen Männern illegal über die Grenze nach Bayern (Zeichnung HiG). | Foto: Foto: privat
  • „Der Mann mit dem Rechen“ half vielen jungen Männern illegal über die Grenze nach Bayern (Zeichnung HiG).
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KOLLERSCHLAG. Die Kollerschlager KulturWelle 2015 rollt unaufhaltsam weiter: Die zu Ende gehende Fotoausstellung „Kollerschlager Fotoschatz“ hat bei den Besuchern einen sehr guten Eindruck hinterlassen und nicht nur Einheimische, sondern auch Gäste aus anderen Bezirken und Bayern nach Kollerschlag gelockt.
Eine zweite Ausstellung, eine Wanderausstellung aus Zwiesel/Bayern mit dem Titel: „Auf Schmugglerpfaden durch Bayern, Böhmen und Österreich“, eröffnet am Donnerstag, 26. Februar im Obergeschoß des Gemeindehauses die Tore und ist bis Freitag, 10. April, bei freiem Eintritt zu besichtigen. Öffnungszeiten sind: Mo, Di, Do: 08 – 17 Uhr, Mi: 8 – 12 Uhr, Fr: 8 – 16 Uhr und Sonntag: 10 – 17 Uhr.

Eröffnung am 26. Februar
Zur Eröffnung am 26. Februar, um 19 Uhr im Falkensteinsaal ist die Bevölkerung herzlich eingeladen. Die Feierstunde wird von den Geschwistern Hofmann aus Kollerschlag musikalisch umrahmt. Marita Haller aus Zwiesel/Bayern präsentiert ihre beiden Bücher übers Schmuggeln und liest daraus vor. Bewirtet werden die Gäste mit KulturWellen-Wurst aus der Fleischhauerei Lauss, mit KulturWellen-Stangerl der Bäckerei Wolkerstorfer-Gabriel und einem Schluck Heimat, Bier aus der Stiftsbrauerei Schlägl. Der Kulturverein „Grenzgänger“ ist auch hier Veranstalter.

Das Schmuggeln kostete auch Menschenleben
Der Grenzort Kollerschlag hat eine bewegte Vergangenheit. Insbesondere hatte die Bevölkerung hüben und drüben Kontakt zum Schmuggel. Es gab nicht viele, die nicht irgendwann geschmuggelt hatten. Die Preisunterschiede zwischen den Nachbarländern waren zu verlockend. Und so wurden aus Bayern früher Salz und Saccharin und später Textilien, ohne Zoll zu entrichten, ins Mühlviertel verbracht und hinauf waren besonders Vieh und nach dem Zweiten Weltkrieg der Rum gefragt.
Dass das Schmuggeln auch gefährlich war, beweist die Tatsache, dass im Laufe der Jahrhunderte zwischen Donau und dem Böhmerwald 17 Menschen das Leben lassen mussten. Der organisierte Schmuggel lief besonders im 19. Jahrhundert im Bereich der Lackenhäuser. Der Gastwirt und Geschäftsmann Matthias Rosenberger aus Lackenhäuser war der „Schmugglerpate“. Als seine Machenschaften aufflogen, war er für immer verschwunden, so berichten die Geschichtsschreiber. Der bekannte Schriftsteller Adalbert Stifter war mit Matthias Rosenberger befreundet und verbrachte mehrere Erholungsurlaube bei ihm in Lackenhäuser.
Auf der Gegenseite stand die Finanzwache, die diesem Treiben Einhalt zu bieten trachtete. Aber nichts desto trotz hat so mancher Zöllner seine Anvertraute aus diesem Grenzgebiet genommen.

Im Rahmen dieses Projekts gastieren auch die Gistl-Theaterleute aus Frauenau/Bayern, in Kollerschlag. Im Pfarrsaal führen sie das Stück: „Grenzverkehr-t , wo die Löwen noch zwei Schwänze haben“, am Samstag, 21. März, um 19.30 Uhr, auf. Karten sind im Vorverkauf beim Marktgemeindeamt Kollerschlag um 7 Euro erhältlich.

„Der Mann mit dem Rechen“
In den 30-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden Menschen, NS-Anhänger, von Kollerschlag nach Wegscheid geschmuggelt. Der Kurier, „Der Mann mit dem Rechen“, wartete, wie vereinbart, bei der Ankunft des Postautos aus Linz auf dem Ortsplatz. Wortlos folgten ihm die Fluchtwilligen, junge Männer aus allen Teilen Österreich, und er brachte sie nachts illegal über die Grenze. In Wegscheid war ein Auffanglager eingerichtet, wo sie der Nazi-Organisation übergeben wurden.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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