Die Ohren pflegt man nur richtig ohne Wattestäbchen

- Ohrenkerzen haben keine medizinische Wirkung.
- Foto: Foto: panthermedia/Robert Przybysz
- hochgeladen von Karin Bayr
ROHRBACH-BERG (bayr). Vielen Menschen ist es peinlich – das Ohrenschmalz (medizinischer Fachausdruck Cerumen). "Cerumen ist gut, weil es den Gehörgang schützt", sagt der Rohrbach-Berger HNO-Facharzt Otmar Puchner.
Er rät daher unbedingt davon ab, das gelbe Sekret regelmäßig mit Wattestäbchen tief aus dem Ohr zu bohren. "Man soll mit nichts ins Ohr fahren, das größer ist als ein Ellbogen – also mit nichts", erklärt er auf witzige Weise, meint es aber ernst. Warum?
Risiko für Verletzungen
"Weil man das Ohrenschmalz nur noch tiefer ins Ohr schiebt. So können dort leichter Ekzeme oder Entzündungen entstehen. Im Gehörgang sitzen feine Flimmerhärchen, diese werden irritiert. Außerdem kann es zu schweren Verletzungen des Trommelfells kommen, wenn man zu weit in das Ohr bohrt", sagt Puchner. Er empfielt in Sachen Ohrenpflege, nur mit einem Handtuch oder einem Waschlappen das überschüssige "Schmalz" am äußeren Ohr zu entfernen. "Olivenöl-Tropfen sind auch eine gute Möglichkeit zur Pflege des Gehörgangs", sagt Puchner. Wer an einer überstarken Produktion von Ohrenschmalz leidet, kann sich dieses beim Arzt entfernen lassen.
Keine Ohrenkerzen nehmen!
Nichts hält Otmar Puchner von Ohrenkerzen: "Sie haben für die Ohren keine nachgewiesene Wirkung", sagt er. Er habe bereits erlebt, dass sich Leute dabei fast abgefackelt hätten, oder ihnen Wachs in den Gehörgang geflossen sei.



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