Einen Teil eigenen Glücks weitergeben

Kathrin Gabriel (25) hat ein halbes Jahr im Slum von Nairobi gearbeitet. | Foto: Foto: privat
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JULBACH. "Ich habe mit meiner Tätigkeit dort einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Situation leisten können", sagt die 25-jährige Julbacherin. "Ich konnte einen Teil meines Glücks weitergeben." In der kenianischen Hauptstadt hat sie mit den Sisters of Mercy an einem Bildungsprojekt an einer informellen Schule für benachteiligte Kinder gearbeitet. "Auf der Tagesordnung stand die Lehrer im Unterricht zu unterstützen und den Sportunterricht zu leiten. Nebenbei war ich für die Betreuung der beeinträchtigten Kinder verantwortlich", erinnert sich Gabriel an die Zeit in Nairobi. Als Ziel in ihrer Arbeit hatte sie stets vor Augen, den Schülern so viel zu lehren, dass sie eine richtige Schule besuchen können. Eine große Herausforderung waren die kulturellen Unterschiede, die die Zusammenarbeit mit den Einheimischen erschwerte. "Da ich weißhäutig bin, haben viele geglaubt, ich sei reich." Jeder Tag im Mukuru Slum war eine Herausforderung. "Nicht immer hatten wir an der Schule genügend Geld, alle Kinder mit Essen zu versorgen. Da tat mir das Herz weh, denn oft gab es für die Kinder in der Schule die einzige Mahlzeit am Tag", sagt Gabriel. Oft haben sie flehende Augen angeschaut. Dennoch hat Gabriel fasziniert, welche Gelassenheit die Kenianer ausstrahlen, ob der widrigen Lebensumstände.
"Die Freude wenn es regnet ist groß. Regen bedeutet Ernte. Auch wenn viele ständig in Angst um ihre Existenz leben und nicht wissen, ob sie nächsten Tag genug zu essen haben werden, sind sie doch frohen Mutes. Nie habe ich gehört, dass sich jemand einfach aufgibt", sagt Gabriel. Im Slum zu leben ist grauenvoll. "Viele hatten nur eine kleine Hütte mit einem Bett. Acht Leute haben darin geschlafen, unvorstellbar", schildert sie und ergänzt: "Aber sie konnten ohne Glück glücklich sein."

Erst zu Hause in Österreich hat sie realisiert, wie sehr sie an ihrer Aufgabe gewachsen ist. Wie stark der Aufenthalt bei den Armen in Afrika ihr Leben bereichert hat. "Wir haben es sehr schön in Österreich. Jeder kann zum Arzt gehen – jederzeit und gratis. Das ist eine Selbstverständlichkeit, die viele nicht zu schätzen wissen", sagt sie.

Zur Sache:
Kathrin Gabriel war mit der Dreikönigsaktion in Nairobi. Info: www.dka.at/spenden. 23 Millionen Menschen leben in Kenia unter der Armutsgrenze, das sind 60 Prozent der Bevölkerung. In der Hauptstadt Nairobi gibt es 200 Slumgemeinden.

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