„Fachkompetenz alleine genügt nicht!“

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„Lang leben wollen viele – Alt werden will keiner!“, lautete der berührende Vortrag über den Umgang mit älteren Menschen

NEUFELDEN (alho). Auf großes Interesse stieß kürzlich der Vortrag der Wiener Geriatriemedizinerin Marina Kojer mit dem Titel „Lang leben wollen viele – Alt werden will keiner“ im Pfarrheim. Initiiert vom Katholischen Bildungswerk unter der Leitung von Valentin Pühringer, der Regionalcaritas, geleitet von Mathilde Mader, der Servicestelle für pflegende Angehörige und der Pflegedienstleitung Elisabeth Grill vom Bezirkspflegeheim Kleinzell. Mit den freiwilligen Spenden der Zuhörer wird das Projekt Musikoase der Jugendkantorei Schlägl im Altenheim Kleinzell gefördert.

Wertvolle Menschen

„Wie lange darf ein Mensch wertvoll sein – bis 60, bis 70?“ begann die 75-jährige profunde Kennerin der Materie ihre Gedanken zum Thema Achtsamkeit und berührte die Zuhörer indem sie eine Beschreibung einer alten Frau schilderte: „Sie schreit, sie erkennt nicht einmal ihre eigene Tochter, sie ist eigentlich nur eine Belastung…!“ Daraufhin blendete Kojer ein Bild eines Säuglings an der Leinwand ein und meinte: „Es schreit, es erkennt nicht einmal seine eigene Mutter, es ist eigentlich nur eine Belastung. – Wer würde bei einem Säugling dies sagen? Zwei Menschen, der eine am Anfang der andere am Ende seines Lebens.“

respektvoller Umgang

In vielen konkreten Beispielen verdeutlichte Marina Kojer die Bedeutung eines würdevollen und respektvollen Umganges mit pflegebedürftigen Menschen, die selbst ehrenamtlich in einem Pflegeheim tätig ist. Kojer und stellte als Denkanstoß die Frage: „Wie verhalten wir uns gegenüber alten Menschen? Oft brauchen alte Menschen Pflege und Betreuung. Fachkompetenz alleine genügt nicht! Mit nichts kann einem Menschen so sehr geholfen werden, wie mit der Zuwendung eines anderen Menschen!“ Schließlich ist durch den Wandel der Zeit gerade ein alter Mensch noch viel mehr auf Kommunikation angewiesen, versuchte die Professorin zu verdeutlichen. Kojer: „Menschen mit fortgeschrittener Demenz verlieren nicht ihre Sensibilität!“

Autorin zieht sich zurück

Im Hinblick auf Angst vor Gewichtsverlust in der Geriatrie meinte Kojer: „Wenn ich immer wieder entwürdigend behandelt werde, hänge ich weder am Gewicht noch am Leben.“ Eine zusätzliche Bedeutung erhielt dieser berührende Vortrag der Wiener Professorin als sie am Ende bekanntgab, dass dies wahrscheinlich ihr letzter Vortrag war und sich von dieser Tätigkeit zurückziehen werde.
In Kürze erscheint ihr neues Buch „Demenz und palliative Geriatrie in der Praxis“ in der zweiten Auflage. Ein weiteres Buch von Kojer: Alt, krank und verwirrt.

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