Flüchtlinge finden Bleibe in der Stadt

Lucia Peinbauer von der Volkshilfe (2. von rechts) mit einem Teil der Bewohner des Hauses in der Grillparzerstraße.
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  • Lucia Peinbauer von der Volkshilfe (2. von rechts) mit einem Teil der Bewohner des Hauses in der Grillparzerstraße.
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ROHRBACH. Letzte Woche zogen 18 Flüchtlinge in ihre neue Bleibe in der Grillparzerstraße 3 in Rohrbach ein. Bürgermeister Andreas Lindorfer, Vizebürgermeister Hans Jörg Oberngruber, Stadträtin Christine Wolf und Stadtrat Reinhard Hacker besuchten die Bewohner vor Ort.

Volkshilfe gewährt Unterkunft
Initiiert wurde dieses Projekt von der Volkshilfe, welche bereits acht weitere Quartiere dieser Art im Bezirk geschaffen hat, so auch in Oberkappel, Schwarzenberg oder Klaffer. "In diesen Unterkünften finden Asylwerber Zuflucht während das Asylverfahren läuft", erklärt Lucia Peinbauer von der Volkshilfe. Dieses zieht sich jedoch oft über Jahre hinweg – eine Zeit, in der das Leben der Flüchtlinge von großer Unsicherheit geprägt ist. Diese Menschen haben ganz wenig Geld zur Verfügung und dürfen nur wenige Stunden saisonal arbeiten. Mit Hilfe dieser Quartiere wird zumindest ein Grundbedürfnis gedeckt: Sie haben ein Dach über dem Kopf. Nahrungsmittel und Toiletteartikel werden aber ebenfalls dringend benötigt, weswegen sich die Flüchtlinge besonders über Spenden dieser Art freuen. Sie können jederzeit vorbeigebracht werden.

Aus verschiedenen Nationen
Im Bezirk Rohrbach leben derzeit zirka 200 Flüchtlinge. Im Objekt in Rohrbach fanden eine Familie aus Afghanistan, sowie eine aus Mazedonien, sechs Männer aus Syrien und drei Männer aus dem Iran Zuflucht. Darunter befinden sich auch fünf Kinder bzw. Jugendliche im Alter von drei, sieben, dreizehn, fünfzehn und sechzehn. Hier ist Betreuer Manuel Reiter gerade dabei, Plätze in Schulen bzw. im Kindergarten zu organisieren, damit vor allem die Kleinen sehr schnell integriert werden und einen geregelten Alltag haben. Der Mitarbeiter der Volkshilfe wird künftig drei bis vier Mal pro Woche in die Grillparzerstraße kommen und die Bewohner unterstützen.

Deutsch-Kurse und Freizeitaktivitäten
"Probleme mit der Verständigung oder den unterschiedlichen Nationalitäten gibt es im Haus eigentlich keine", berichtet Manuel Reiter von der Volkshilfe, "es gibt in jeder Gruppe zumindest eine Person, die sehr gut Englisch spricht, die Kinder beherrschen sogar schon gut Deutsch". Im Notfall dolmetschen die Bewohner auch füreinander, damit jeder verstanden wird. Trotzdem ist Deutsch vor allem bei den Erwachsenen ein noch sehr großes Problem. "Wir möchten deswegen Deutschkurse organisieren und sind gerade auf der Suche nach Lehrern", erzählt Lucia Peinbauer, "dafür haben wir aber leider nicht sehr viel Geld zur Verfügung, wir würden uns daher auch über freiberufliche Mitarbeiter sehr freuen".
Für die Flüchtlinge wurde das angemietete Privathaus neu eingerichtet. In einer Gemeinschaftsküche wird schon fleißig gekocht. Trotzdem sind die Asylwerber noch sehr isoliert und kommen wenig in Kontakt mit anderen Menschen. Dies soll sich aber so bald wie möglich ändern. "Der Vorteil in Rohrbach, im Gegensatz zu kleinen Ortschaften ist, dass die Asylwerber hier eine gute Infrastruktur vorfinden. Sie können praktisch Ärzte und Geschäfte zu Fuß erreichen. Wir möchten aber auch dass sie ihre Freizeit gut nutzen können, wie zum Beispiel mit dem Sportangebot der Union Rohrbach-Berg", erklärt Lucia Peinbauer.

Weitere Quartiere möglich
"Grundsätzlich wäre es auch denkbar, noch weitere Unterkünfte dieser Art im Bezirk auf die Beine zu stellen", sagt Lucia Peinbauer, "das hängt aber von dem Angebot ab, das heißt, ob zum Beispiel leer stehende Häuser im Bezirk für derartige Projekte geeignet sind". Fixiert ist bis dato ein weiteres Quartier in einem Objekt am Rohrbacher Stadtplatz. In dieses werden nächste Woche sechs Personen einziehen. "Wichtig ist, dass die Bewohner des Bezirkes offen für diese Projekte sind und den Flüchtlingen ohne Vorurteile begegnen", betont Stadtrat Reinhard Hacker. Martin Reiter ergänzt: "Beide Seiten – das heißt die Flüchlinge und die Bevölkerung – müssen offen sein, damit ein positiver Austausch gelingt."

Lucia Peinbauer von der Volkshilfe (2. von rechts) mit einem Teil der Bewohner des Hauses in der Grillparzerstraße.
Betreuer Manuel Reiter (ganz links) mit den Flüchtlingen.
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Foto: Cityfoto
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