Fünf unter einem Dach
Neues Zuhause für Musik, Polizei,
Feuerwehr, Bauhof und Rotes Kreuz in Peilstein eröffnet.
PEILSTEIN (wies). 5.270.000 Euro wird das Kommunalzentrum kosten, wenn es fertig ist. Derzeit wird das alte Schloss noch zur Musikschule umgebaut. 2015 soll sie bezugsfertig sein. Bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Kommunalzentrums und der 125-Jahrfeier der Feuerwehr Peilstein konnte Bürgermeister Franz Lindinger am Sonntag zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Unter anderen: Minister Reinhold Mitterlehner, Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl, LAbg. Georg Ecker, Ulrike Wall, Bundesrätin Elisabeth Reich, Ex-Landesrat und nunmehriger Generaldirektor der Oberösterreichischen Versicherung Josef Stockinger, Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner, Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger, Landespolizeikommandant Andreas Pilsl und Bezirkspolizeikommandant Herbert Kirschner, Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Bröderbauer, Ex-Bezirksfeuerwehrkommandant Erich Nößlböck und viele mehr.
Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Bröderbauer bezeichnete das neue Gebäude als Dach für die zukünftige Generation. Er betonte, dass es ein sichtbares Zeichen für die Wertigkeit der Institution sei. "Das 125-jährige Jubiläum ist Motivation für die Zukunft", sagt Bröderbauer.
Hermann Stallinger, Bezirksmusikverbands-Obmann betonte, dass in den Vereinen Idealisten im Werk sind. "Ich freue mich über ein so gelungenes, schönes und praktisches Probenlokal für die Musikkapelle. Sie hat selber einen großen Beitrag dazu geleistet", sagte er in seiner Festansprache.
Andreas Pilsl, Landespolizei-Kommandant hob das Vertrauen hervor, dass die Bevölkerung in die Polizei hat. Er sagte: "Es ist wichtig, dass wir als Organisation die Ohren bei den Menschen haben und ihre Anliegen ernst nehmen."
Rotkreuz-Landespräsident Walter Aichinger betonte die gute Versorgung der Bevölkerung im Notfall. Anders als in den USA, wo die Menschen außerhalb der Ballungsräume bis zu 1,5 Stunden auf Hilfe warten müssen, ist hierzulande die Rettung durchschnittlich in 15 Minuten vor Ort. Auch auf dem Land.
Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner lobte die Einzigartigkeit des Gebäudes im Bezirk. In Zeiten wie diesen zeige es, dass das Zusammenleben in der Gemeinde funktioniere. "Dass alle in einem Gebäude Platz gefunden haben, ist kein Produkt des Zufalls", sagt er, im Hinblick auf die anfänglichen Schwierigkeiten bei der Planung. Das Kommunalzentrum sei ein Angebot mit Qualität, ähnlich wie in der Stadt. "Das ist ein Zeichen, dass die Region dem Land wichtig ist", sagte Mitterlehner. "Heute muss sich der Bürgermeister freuen. Das muss doch messbar sein. Aber wie: entweder singt er, trinkt er?" Bürgermeister Franz Lindinger forderte daraufhin die Leute im Festzelt auf: "Bleibts hier und feierts mit mir."
In einer Talkrunde wurden schließlich der Rotkreuz-Ortsstellenleiter Gerald Mayrhofer, der ehemalige Polizeipostenkommandant Klaus Jung, Bauhofpolier Ludwig Pfoser, Feuerwehrkommandant Josef Neißl und Kapellmeister Gerhard Lauss über die Vorzüge der neuen Räume gefragt. Ludwig Pfoser: "Die warme Garage ist ein großer Vorteil, vor allem im Winter sind die Geräte sofort einsatzbereit. In die Hackschnitzelheizung können Gemeindebürger Hackgut liefern."
Feuerwehrkommandant Josef Neißl ist stolz auf das neue Gebäude: "Wir haben jetzt genug Platz."
Bürgermeister Lindinger überreichte an die Feuerwehr eine Chronik. Darin hat Stefan Naderhirn die 125-jährige Geschichte der Wehr aufgearbeitet und mit Bildern dokumentiert. Der Band wird im Feuerwehrhaus aufgelegt und kann dort begutachtet werden. Der Feuerwehr überreichte der Bürgermeister ein Gründungsfoto aus dem Jahr 1888, das dank eines aufmerksamen Bürgers, aus einem Schutthaufen gerettet wurde. Ludwig Öller aus Kirchbach hat das Bild aufbewahrt und es gemeinsam mit anderen historischen Dokumenten an Bürgermeister Franz Lindinger übergeben.
Eine Kopie des Protokolls der Gründungsversammlung überreichte der Ortschef ebenfalls. Das Bild wird die neuen Räumlichkeiten der Feuerwehr zieren.
Das Geburtstagsfest war auch Anlass für Ehrungen. Der ehemalige Kommandant von Peilstein, Adolf Reischl, und der ehemalige Kommandant der FF Kirchbach, Herbert Sigl, wurden mit der Goldenen Ehrennadel der Gemeinde ausgezeichnet.
Grund zur Freude hatte die Feuerwehr über die Geschenke der Firma Hehenberger und der Raika Peilstein. Baumeister Alois Höfler übergab einen Scheck im Wert von 1000 Euro an Kommandant Josef Neißl. Manfred Radinger von der Raiffeisenbank stellte sich mit einer neuen Digitalkamera und einem Funkgerät ein.
Zum Abschluss des Festaktes sprach Landeshauptmann-Stellverterter Franz Hiesl. Bürgermeister Franz Lindinger hatte sich mit einem Spaten gwappnet, nachdem Hiesl im Vorjahr in Peilstein gesagt hatte: "Hätte ich einen Spaten hier, könnten wir sofort den Spatenstich durchführen." Nun führten die beiden den Spatenstich für die Umfahrung Peilstein durch. Franz Hiesl: "Wir können den Spatenstich gerne machen und ich kann euch versprechen: Die Umfahrung wird gebaut, genauso wie alle anderen Umfahrungen in Oberösterreich, es waren mehr als 50, bisher gemacht wurden, die ich versprochen habe. Aber alles braucht seine Zeit." Jetzt darf sich die Gemeinde über das neue Kommunalzentrum freuen. Ein Bau, der über fünf Millionen Euro kostet und wo das Land einen Großteil finanzieren muss, ist nicht selbstverständlich, aber es war bitter notwendig. Das Schloss war eine alte Burg, der Musikverein war in der Kläranlage untergebracht und der Bauhof im Lehrbecken der Schule."
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