Engerl, Bengerl und Hexen
Großartige Masken und teuflisch gute Kostüme
PUTZLEINSDORF (gawe). Samstag Abend. Der Himmel wird düster. Kettengerassel und das Schallen von Glocken ist auf der Straße zu hören. Das Höllentor wird geöffnet. Schaurige Gestalten schlendern durch den Markt. Der Perchtenlauf beginnt: 13 Gruppen sind beim wilden Spektakel dabei. Viele gruselige Kreaturen sorgen mit ihrem sehens- und hörenswerten Spektakel für Gänsehaut und Nervenkitzel bei den zahlreichen Besuchern.
Die wilde Jagd zieht durch Putzleinsdorf
Ein wahrer Heidenlärm schallt durch die Häuserschluchten. Mit Schellen und Glocken behangen geistern wilde, zottelige Gestalten durch die vorweihnachtliche Finsternis. Mit ihrem schaurigen Aussehen, dem Geläute und ihren Wedeln wollen die gehörnten Gesellen das Böse vertreiben. Wurden früher die Tage im November immer kürzer und kälter, glaubten die Menschen an Nebel- und Wintergeister. Die in der immer länger währenden Dunkelheit lebenden Geister wurden gefürchtet. Die Dämonen werden mit Lärm und Krawall in die Flucht geschlagen. Mit viel Rauch, Ketten- und Schellengerassel soll dies gelingen.
Eine wilde aber dennoch schöne Show
Die gruseligen Perchten sind bei ihrem spektakulärem Schauspiel: Farbenfroh, mit lautem Kettengerassel, grell, aber nur begrenzt furchterregend. Mit ihren großartigen Masken und teuflisch guten Kostümen begeistern sie Erwachsene, aber auch Kinder. Die unheimlichen Gestalten gehen auf sie zu, geben ihnen mitunter die Hand, streicheln ihnen über den Kopf oder posieren geduldig für „Selfies“. Ein finsterer Geselle trägt sogar ein kleines Mädchen eine Runde über den Marktplatz.
Zottelige Gestalten
Die Perchtengruppen ließen nicht nur beim Schnitzen ihrer Masken ihrer Phantasie freien Lauf. Auch bei der Namensgebung waren die pelzigen Gesellen sehr kreativ: So liefen unter anderem durch den Ort: Die heimischen Granit-Perchten, die Black Death Devils, die Laungastoane Schiachperchtn, die Oast Teifin, die Abraxas Höllenfürsten, die Krampus Pass Urfahr, die Cheimonas Diavolas, die Rauhwoid Teifin und auch die Ameisberg Turmteifön teufelten durch die Nacht. Dazu zogen weiße und schwarze Engerl durch den Markt und brachten den Kindern Geschenke.
Perchten, Engel, Hexen und andere finstere Gesellen
Die Zuschauer waren sich nachher sicher: Die bösen Geister sind in Putzleinsdorf gewiss in Deckung gegangen, als sie die gruseligen Gestalten daherlaufen sahen. Manche Schaulustige verließen den Platz mit einem Souvenir: mit leicht geschwärztem Gesicht, nach einer zärtlichen Streicheleinheit mit der farbigen Pranke einer Gruselgestalt. Ein Andenken an den Perchtenlauf.
Fotos: gawe
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