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Lais – die andere Form des Lernens

- hochgeladen von Werner Gattermayer
ALTENFELDEN (gawe). „Meine Frau und ich haben überlegt, nach Klagenfurt zu ziehen, weil es dort eine 'Lais-Lerngruppe' gibt“, schildert ein Vater aus Vorderweißenbach seine Bemühungen, eine Lerngruppe für seine Kinder zu finden. Das Wort "Lais" bedeutet natürliches Lernen, spielerisch, kreativ, spontan, voller Neugierde und Begeisterung. Was ist nun Lernen nach der Lais-Methode? "Lais" wird nur von privaten Einrichtungen angeboten. Die Schüler werden dabei zum häuslichen Unterricht von der Regelschule abgemeldet und müssen am Ende jedes Schuljahres entsprechende Externistenprüfungen an einer staatlichen Schule absolvieren. "Lais" leitet sich von einer Methode ab, die in Russland in "Shkola Akatemika Schentinina" entwickelt wurde.
Natürliches Lernen wiederentdecken
Kinder, Jugendliche, Eltern können das natürliche Lernen (wieder) entdecken. Das Erlernte wird in einer speziellen Struktur spielerisch erforscht. In jedem Menschen steckt von Natur aus Forschungsdrang und Lernbereitschaft. "Lais" basiert auf der Annahme, dass der natürliche Forschungs- und Entdeckungstrieb eines Kindes auch für das Erlernen des Schulstoffes genutzt werden kann. Die Freude am Lernen wird in den Mittelpunkt gestellt. Die "Lais-Methode" wird üblicherweise in kleinen Lerngruppen mit vier bis acht Kindern und einem Lernbegleiter praktiziert. Anstelle von strikt getrennten Unterrichtsfächern werden die Lerninhalte nach flexibel gestalteten und gemeinsam mit den Kindern erarbeiteten Themengebieten strukturiert, wobei ein Thema Elemente aus vielen verschiedenen Unterrichtsfächern enthalten kann. Unterricht gibt es nur an vier Tagen in der Woche, von 8.30 bis 13 Uhr. Hausübungen gibt es keine. Der Morgen beginnt immer mit einem Sesselkreis mit dem Lernbegleiter. Probleme oder Fragen, welche die Kinder beschäftigen, werden dabei aufgearbeitet.
Kinder sollen sich entfalten können
Nicole Wögerbauer berichtet von ihren Erfahrungen: „Die Schule soll Spaß machen. Aufgelockert wird dies durch Bewegung und kreative Tätigkeiten, bevorzugt in der Natur. Die Kinder werden kreativ. Sie dürfen eigene Ideen umsetzen. So haben sie zum Beispiel Holzschalen selbst angefertigt". Die Schüler haben selbst einen Baum gefällt und zu zweit zersägt. Dabei haben sie laut Wögerbauer viel über Bäume gelernt. "Die Kinder haben auch einmal selbst eingekauft und gekocht. Dabei wurden die mathematischen Fähigkeiten entwickelt“, so die Verantwortlichen. So seien die Jugendlichen viel in der Natur unterwegs gewesen. Ein großartiges Erlebnis ist auch der gemeinsame Bau eines Iglus gewesen, in dem sie dann gemeinsam gesessen sind.
Spaß und Leichtigkeit
Mit dieser Heim-Lernform sollen die Kinder dazu ermächtigt werden, ihr selbständiges Denken zu schulen und ihre Potentiale individuell zu entwickeln und zu fördern. Sie sollen in ihrer Entwicklung gestärkt werden und sich entfalten können.
Foto: gawe




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