Schwammerlsucher haben Hochsaison
Nur das sammeln, was man auch kennt!

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Im Spätsommer bzw. Frühherbst können die Pilz-Liebhaber ihre Suche wieder starten.

BEZIRK ROHRBACH (srh). Feuchtes Wetter hat auch etwas Positives: Pilze wachsen besonders gut. Zwischen Juni und Oktober zieht es Naturliebhaber nicht nur aufgrund der Luft, Bewegung und Aussicht nach draußen, sondern auch wegen der Pilze, die aus dem Boden schießen. Besonders beliebt sind die Eierschwammerl. „Pilze sollte man nie in ein Plastiksackerl geben. Sie brauchen Luft. Am besten nimmt man einen Korb“, erklärt Otto Stoik, Leiter der Mykologischen Arbeitsgemeinschaft vom Biologiezentrum Linz. Er ergänzt:“ Wenn ich den Pilz kenne – nur dann kann ich ihn abschneiden.“ Es sollten jedenfalls nur Pilze gegessen werden, bei denen man sich hundertprozentig sicher ist, dass sie nicht schädlich sind. Die meisten giftigen Exemplare werden einem nur Erbrechen und Magen-Darmbeschwerden einbrocken. Es gibt aber auch welche, deren Verzehr sehr gefährlich sein kann. „Informiere dich gut!“, rät Stoik. Doch wie erkennt man giftige Pilze? Dafür gibt es laut dem Experten keine Regel. Eine genaue Auseinandersetzung mit den Pflanzen ist wichtig, um diese zu identifizieren. „Wichtig ist, Pilze zum Bestimmen nicht abschneiden, sondern herausdrehen. Für ein sicheres Erkennen ist der ganze Pilz notwendig“, so der Leiter des Biologiezentrums. Zu Hause angekommen, kann dieser dann mit Hilfe eines Fachbuches bestimmt werden.

Man muss die Natur mögen

„Ich bin als Kind immer mit meinem Vater auf ‚Pilz-Jagd‘ gegangen. Es macht mir auch noch heute große Freude, da ich mich gerne in der Natur aufhalte“, erzählt Alfred Engleder aus Haslach. Der Mühlviertler ist ein passionierter „Schwammerl-Geher“. „Anfangs wusste ich nicht, welche ich essen darf und welche giftig sind“, erinnert sich der Haslacher. Er nahm immer wieder Pilze, die er nicht kannte, mit nach Hause und bestimmte sie mit Hilfe eines Buches. So lernte er die verschiedenen Arten kennen. Geduld und Ausdauer sind laut Engleder eine Grundvorraussetzung für die Suche. „Man muss sich im Klaren sein, dass man weit geht und nicht immer erfolgreich ist“, meint der Haslacher. Die Plätze, an denen er dann fündig geworden ist, zeigt er niemandem. „Lieber verrate ich meine Kontonummer als meinen Schwammerl-Platz“, lacht der Haslacher. Engleder rät, nur die Pilze mitzunehmen, welche am selben Tag noch gegessen werden. „Andere dürfen auch etwas von der Natur haben. Bevor sie zu Hause weggeschmissen werden, sollte man sie stehen lassen“, erklärt der Naturliebhaber. Wenn Engleder einmal zu viele mitnimmt, trocknet er sie, denn das sei die beste Art, Pilze zu konservieren. Anschließend reibt er diese mit der Kaffeemühle zu einem feinen Pulver. Diese Methode sei auch beim Stiel eines Parasols möglich. Das Pilzpulver verwendet der Haslacher zum Würzen von Saucen oder für eine leckere Suppe. Der Geschmack soll damit noch intensiver werden. Dieses Verfahren ist nicht bei allen Pilzen möglich.

Was ist noch wichtig?

Da man sich in der Natur häufig auf unebenem Gelände bewegt, wird ein gutes Schuhwerk für den Spaziergang im Wald empfohlen. Pilze am besten an Ort und Stelle von unbrauchbaren Teilen und Schmutz befreien. Diese sollen möglichst bald nach dem Pflücken zubereitet werden. Die Pilzgerichte dürfen nicht wieder aufgewärmt werden, da sich giftige Abbaustoffe bilden können. Speisepilze sind für den Rohgenuss nicht geeignet. Zum einen sind sie geschmacklich nicht gut und zum anderen sind sie meist nur schwer verdaulich. Außerdem enthalten sie im rohen Zustand oft Giftstoffe.

Im Notfall

• Bei Vergiftungserscheinungen sollte auf jeden Fall so rasch wie möglich ein Arzt beigezogen werden.
• Besonders wichtig ist es, möglichst schnell herauszufinden, welche Pilze die Vergiftung ausgelöst haben könnten.
• Pilzreste- oder Abfälle sollten dem Arzt zur Analyse übergeben werden.
• Eigenverantwortliche Therapieversuche mit Hausmitteln sollten bei einer Vergiftung unterlassen werden. Der Gesundheitszustand kann sich sonst verschlechtern.
• Keinesfalls Milch oder Alkohol zu sich nehmen, denn dadurch können die Symptome verstärkt werden.
• Wenn die Symptome rasch nach dem Verzehr auftreten, kann es sinnvoll sein, den Magen durch Erbrechen oder Auspumpen zu leeren. So wird die weitere Aufnahme der Giftstoffe in das Blut verhindert.
• Die Vergiftungszentrale anrufen: 01/406 43 43

Rezept für Eierschwammerl-Gulasch

1 kg Eierschwammerl
150 g kleine Zwiebeln
1 EL Mehl
1 EL Petersiele
1 Prise Salz & Pfeffer
500 g Sauerrahm
1 Prise süßer Paprika
1 TL Zitronensaft

Die Eierschwammerl trocken putzen. Die Butter zerlassen und den in Würfel geschnittene Zwiebel anschwitzen, mit dem süßen Paprika bestäuben und mit dem Zitronensaft ablöschen. Die Pilze nun darin rösten, mit Salz und Pfeffer würzen und dann etwa fünf Minuten garen lassen. Die Flüssigkeit passieren. Mehl mit  einem Teil des Sauerrahms verrühren. Damit den Pilzfond binden und durchkochen lassen. Die Schwammerl wieder dazugeben und abschmecken. Anschließend den restlichen Sauerrahm und die Petersilie beigeben und mit Semmelknödel servieren.

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Otto Stoik ist der Leiter der Mykologischen Arbeitsgemeinschaft vom Biologiezentrum Linz. | Foto: Foto: Stoik
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