Durchbindung

"Quantensprung für die Pendler aus dem Mühlviertel"

Vergangenes Wochenende wurde der Rahmenvertrag für die Linzer Stadtbahn unterzeichnet. Von vielen Pendlern wird die Durchbindung der Mühlkreisbahn und der neuen Stadtbahn zum Hauptbahnhof bereits seit Jahren sehnlich erwartet.

BEZIRK. Jahre endloser Diskussion gingen der Vertragsunterzeichnung voraus. "Schon vor vielen Jahren verfolgte etwa der damalige FPÖ-Klubobmann Günther Steinkellner den Erhalt der oberösterreichischen Nebenbahnen und das S-Bahn-Konzept gegen viele Widerstände", sagt FPÖ-Bezirksparteiobfrau Ulli Wall. Die Attraktivierung der Mühlkreisbahn durch die Durchbindung zum Linzer Hauptbahnhof war ihm dabei ein besonderes Anliegen. Diese Vision wird nun Realität. Land OÖ, Stadt Linz und Klimaministerin Leonore Gewessler haben dafür einen Rahmenvertrag unterzeichnet, dessen Grundstein bereits durch eine mündliche Vereinbarung mit dem ehemaligen FPÖ-Verkehrsminster Norbert Hofer gelegt wurde. Mit der Linzer Stadtbahn wird nun eine zentrale Schienenlösung auf den Weg gebracht.

Erleichterung für Pendler

Einen "verkehrspolitischen Quantensprung für die Pendler aus dem Mühlviertel" sieht gar Landtagsabgeordnete Ulrike Schwarz. „Fast 110.000 Menschen pendeln täglich nach Linz, davon 75 Prozent mit dem Auto. Seit Jahrzehnten stehen sie im Stau, warten auf diese Schienenlösung." Sie mussten erleben, wie im Lauf der Jahre zahlreiche Pläne wieder in den Schubladen verschwunden sind. Mit der Vertragsunterzeichnung für die Linzer Stadtbahn haben sie nun die Gewissheit, dass diese zentrale Schienenlösung und damit eine Alternative zum Auto auf den Weg gebracht wird.

Wichtigstes ÖV-Projekt

Die Linzer Stadtbahn – und damit die Durchbindung der Mühlkreisbahn und jener der neuen Stadtbahn nach Pregarten zum Hauptbahnhof – ist zweifellos das wichtigste ÖV-Projekt für das Mühlviertel und den Zentralraum. Der Grüne Verkehrssprecher Severin Mayr sieht in der vertraglichen Fixierung auch einen zentralen Schritt zur längst überfälligen Verkehrswende in Oberösterreich: „Die Schiene war bisher Stiefkind in Oberösterreich. Milliarden sind in Autobahnprojekte geflossen und Bagger nur bei den großen Straßenbauprojekten aufgefahren. Dank der Grünen Regierungsbeteiligung ist jetzt eine Kursänderung machbar. Die Linzer Stadtbahn ist dafür das beste Beispiel.“

Unterstützung für 1-2-3-Ticket

Die Bereitschaft, vom Auto auf die Schiene umzusteigen, sei laut Schwarz immer gegeben gewesen, "wenn es ein attraktives Angebot gibt und die Tarife passen". Dies wisse sie aus zahlreichen Gesprächen mit staugeplagten Pendlern. Die Freude bei den Grünen ist daher groß, dass es aus Oberösterreich nun auch Unterstützung für das 1-2-3-Ticket gibt. "In Zukunft fährt man damit so günstig wie noch nie durch unser Land. Das hilft dem Klima und dem Geldbörsel der Pendler gleichermaßen und kann den Tarif-Dschungel in Oberösterreich nachhaltig beenden", sagt Verkehrssprecher Mayr.