Corona-Ampel
Rohrbach auf "Gelb" geschaltet
"Mittleres Risiko" herrscht laut Corona-Ampel in Rohrbach. Warum der Bezirk auf Gelb geschaltet wurde, kann man sich auch an offizieller Stelle nicht erklären.
BEZIRK ROHRBACH. Gestern tagte die Corona-Kommission mehrere Stunden in einer Sondersitzung. Dabei wurde beschlossen, fast ganz Oberösterreich (mit Ausnahme der Innviertler Bezirke Braunau, Ried und Schärding) auf Gelb zu schalten. Dies ist bereits auf der Homepage der Corona-Ampel ersichtlich (siehe Screenshot). Offiziell bedeutet das, in den Gemeinden des Bezirks Rohrbach herrsche "mittleres Risiko" einer Corona-Ansteckung.
Maßnahme "nicht nachvollziehbar"
"Uns hat das sehr überrascht", sagt Bezirkshauptfrau Wilbirg Mitterlehner. Rohrbach habe nur drei positiv gemeldete Fälle und damit "die wenigsten in Oberösterreich". Warum der Bezirk nun trotzdem auf "Gelb" geschaltet wurde, "können wir nicht ganz schlüssig nachvollziehen", so Mitterlehner. Es gäbe jedoch Vermutungen: "Vielleicht hängt es damit zusammen, dass wir nur wenige Einwohner, aber insgesamt relativ viele positiv geteste Fälle haben. Wir können jedoch bisher alle Cluster zuordnen." Eventuell hänge die Einstufung laut der Bezirkshauptfrau auch mit der hohen Zahl an Auspendlern zusammen, die beruflich in andere Bezirke pendeln und die Krankheit von dort "einschleppen" könnten. Das sei jedoch eigentlich kein offizielles Kriterium für die Einstufung eines Bezirks. Beschweren wolle man sich wegen der Gelb-Schaltung nicht in Wien – "das steht nicht dafür", sagt Mitterlehner. Valentin Pühringer, Leiter der Stelle Sicherheit und Verkehr der Bezirkshauptmannschaft, wünscht sich allerdings mehr Klarheit: "Jede Maßnahme, die man verstehen und nachvollziehen kann, hält man leichter ein."
Kaum Auswirkungen
Große Änderungen kommen auf den Bezirk durch die Gelb-Schaltung derzeit nicht zu, da die Maßnahmen ohnehin österreichweit verschärft wurden. "Die Gelb-Schaltung betrifft etwa schulfremde Personen, wie etwa die Schulsozialarbeiter. Diese müssen nun in der Schule ständig einen Mund-Nasen-Schutz tragen, auch wenn sie mit den Schülern sprechen", erklärt Mitterlehner. Pühringer ergänzt: "Vorsicht und Disziplin ist derzeit ohnehin überall geboten." Der Bezirk verfüge jedenfalls über ausreichend freie Krankenhausbetten. Außerdem werden laut der Bezirkshauptfrau alle Grenzfälle getestet: "Im Zweifelsfall wird immer ein Test durchgeführt." Behördlich angeordnete Testungen macht das Rote Kreuz seit Kurzem an der Neuen Drive-In-Teststation direkt beim Rehazentrum Kokon, gegenüber der Rot-Kreuz-Dienststelle Rohrbach-Berg.
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