Ukraine-Krieg
Schwarzenbergerin gibt zwei Familien aus der Ukraine ein Zuhause

Marketa Hörbinger (links) mit den beiden Familien aus der Ukraine. | Foto: Hörbinger
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Marketa Hörbinger gibt einen Einblick in den Alltag als Unterkunftgeberin von geflüchteten Personen.

SCHWARZENBERG. "Als ich die Bilder gesehen habe, wie sie sich seit Wochen im Keller verstecken, konnte ich nicht Nein sagen, obwohl wir damit nicht gerechnet haben", erinnert sich Marketa Hörbinger aus Oberschwarzenberg an die Entscheidung, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Seit einigen Wochen bietet sie mit ihrer Familie vier Personen aus Charkiv eine Unterkunft: der 33-jährigen Anna samt Tochter Victoria (10) sowie Evgenia (32) mit der fünfjährigen Victoria. Über die Ankunft der Familien erzählt Hörbinger gegenüber der BezirksRundSchau: "Sie sind mit einem Rucksack und einer kleinen Tasche gekommen, verschreckt, und gerieten bei jedem Flugzeuggeräusch in Panik. Das Ganze lässt jetzt langsam nach, nichtsdestotrotz, die Angst, ihre Lieben in der Ostukraine zu verlieren, ist sehr groß."

Eigene Familiengeschichte als Mitgrund

Dass sich Hörbinger, die ursprünglich aus Tschechien stammt, dazu entschieden hat, ihr Heim anzubieten, hängt auch mit der eigenen Familiengeschichte zusammen. "Ich kann mich selbst sehr gut an Erinnerungen meines Vaters erinnern, als die Russen 1968 in die Tschechoslowakei einmarschiert sind und Menschen, die sich ihnen in den Weg gestellt haben, einfach erschossen haben. Sicherlich nicht vergleichbar mit dem, was jetzt passiert, aber schon diese Erinnerung ist so stark gewesen, dass wir als Familie keine Minute gezögert haben und unser Haus zur Verfügung gestellt haben", so die Gastgeberin, die mit ihrer Familie zwischen Oberschwarzenberg und Linz pendelt.

Handy als Übersetzer

Obwohl Hörbinger vor 30 Jahren Russisch gelernt hat, ist das Handy auch bei ihr als Übersetzer ein ständiger Begleiter: "Wobei man sagen muss, dass hin und wieder Blödsinn rauskommt. Bei wichtigen Dingen haben wir die staatliche Hotline angerufen." Ein Alltag hat sich in dem Haushalt seit der Ankunft der Gäste aber noch nicht eingestellt: "Jeder Tag bringt neue Herausforderungen, die wir als vollzeitarbeitende Familie begleiten und finanzieren." Menschen, die Ukrainer aufnehmen möchten, rät Hörbinger: "Was man sicherlich nicht unterschätzen darf, speziell, wenn man am Land lebt, ist die Lebensmittelversorgung." Sie fügt an: "Wenn man am Freitag nach einer starken Woche kommt und Ruhe bräuchte, sind da Kinder und Frauen da, die viel erzählen wollen und viele Fragen haben."

Kinderlachen und Unbeschwertheit

Um ihren Gästen etwas Abwechslung zu bieten, ließ sich die Familie, die auch von den Menschen in ihrer Gemeinde unterstützt wurde, einiges einfallen. So unternahmen sie etwa Ausflüge zum Mini Golf oder zum Urfahraner Jahrmarkt. Denn es sei das Lachen und die Unbeschwertheit der Kinder und ihrer Mütter, "die bis jetzt nicht verstanden haben, warum das Ganze gerade jetzt und gerade ihnen passiert", die die Mehrarbeit und den gewissen Verlust an Privatsphäre aufwiegen würden.

Mehr Infos zur privaten Unterbringung

Wer geflüchteten Menschen privat eine Unterkunft zur Verfügung stellen möchte, findet unter www.land-oberoesterreich.gv.at/files/ukraine/index.html alle notwendigen Informationen dazu.

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