Unfallfrei durch die Skisaison
Um Wintersport-Vergnügen ohne Verletzungen genießen zu können, empfiehlt das Landes-Krankenhaus Rohrbach rechtzeitigen und effektiven Konditionsaufbau.
ROHRBACH. Skifahren ist eines der liebsten Freizeitvergnügen der Österreicher. Dennoch befinden sich in den Spitälern des Landes jedes Jahr zahlreiche Patienten, die sich auf den Pisten verletzt haben. Allein im LKH Rohrbach wurden in der vergangenen Wintersaison mehr als 700 Behandlungen aufgrund von Skiunfällen durchgeführt. Nicht wenige dieser Verletzungen entstehen durch fehlende Kondition und Selbstüberschätzung. Das LKH Rohrbach rät deshalb zu einem sinnvollen Training, das im Vorfeld schon die nötige Muskulatur kräftigt und die Ausdauer fördert. Mit der richtigen Vorbereitung können Wintersportbegeisterte also nicht nur ihr Pistenvergnügen steigern, sondern auch effektiv ihr Unfallrisiko senken.
Gezieltes Vorbereiten auf die Wintersaison
Der Wintersport auf der Piste verlangt dem Körper viel Kraft und Leistung ab. „Beim Skifahren und Snowboarden wird die Bein- und vor allem die Oberschenkelmuskulatur stark beansprucht“, sagt Gunther Mittermayr, leitender Physiotherapeut am Landes-Krankenhaus Rohrbach. Die beste Variante zur Vorbereitung ist natürlich eine regelmäßige und ganzjährige sportliche Betätigung. Ergänzend sollte der Körper schließlich sechs bis acht Wochen vor dem Skifahren gezielt auf die Wintersportsaison vorbereitet werden. Skifahren beansprucht neben den Muskeln auch Bänder und Gelenke, das Gleichgewichtsgefühl und erfordert Beweglichkeit des Körpers. Besonders wichtig ist daher die Kräftigung der Oberschenkel- und Rückenmuskulatur.
Risiko durch Selbstüberschätzung
Gerade ungeübte Wintersportler unterschätzen häufig den Kraft- und Energieaufwand beim Pistensport. Die Kombination aus vielen Stunden an der freien Luft, ungewohnten Bewegungsabläufen, dem Wechsel zwischen schweißtreibender Anstrengung und Auskühlen beim Warten am Lift sowie die zu schwierig gewählten Abfahrten führen schnell zu Erschöpfung und Konzentrationsmangel. Unfälle sind die Folge.
Knie ist häufigste betroffene Körperrregion beim Skiunfall
Rund ein Drittel aller Pistenverletzungen sind Kniegelenksverletzungen. Besonders Frauen haben ein erhöhtes Risiko bei einem Sturz an dieser Stelle Schaden zu nehmen. Zwar fallen sie vergleichsweise weniger oft als Männer, verletzen sich dafür aber doppelt so oft am Knie. „70 Prozent der Pistenverletzungen von Frauen sind Knieverletzungen“, weiß der Physiotherapeut, „das liegt daran, dass Frauen tendenziell anders stürzen. Sie fallen eher nach hinten und in ein sogenanntes X-Bein, während Männer häufiger nach vorne fallen und dabei ihre Knie verdrehen.“ Die Folge sind vermehrte Bänderverletzungen im Knie beim weiblichen Geschlecht. Kniebeugen und Konditionstraining auf einem Kippbrett sind hier zwei sehr einfache aber wirksame Übungen für die muskuläre Kniestabilität.
Ausdauer, Kraft und die richtige Selbsteinschätzung
Mit der Kräftigung der Muskulatur und einem gezielten Ausdauertraining, das sich zum Beispiel aus Radfahren, Joggen oder Nordic Walking zusammen setzt, kann ein Unfall zwar nicht ausgeschlossen, das Risiko jedoch erheblich gesenkt werden. „Wichtig ist zudem immer das Aufwärmen vor dem Skitag“, betont Gunther Mittermayr, „auch eine gesunde Selbsteinschätzung ist neben solidem Konditionstraining von Bedeutung und zwar nicht nur um Unfälle zu verhindern, sondern auch um dem Muskelkater vorzubeugen, der einem den Urlaub unter Umständen verderben kann.“
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