Verschmutzung
Volle "Gackerl-Sackerl" landen auf Rohrbacher Wiesen

Hundebesitzer sind verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge zu beseitigen. Manche sind jedoch unbelehrbar. | Foto: Turbowerner/panthermedia
  • Hundebesitzer sind verpflichtet, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge zu beseitigen. Manche sind jedoch unbelehrbar.
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Dass ein "Sackerl fürs Gackerl" Pflicht ist, wissen inzwischen die meisten Hundebesitzer. Dennoch findet man bei einem Lokalaugenschein viel Hundekot – teilweise sogar verpackt ins Gassi-Sackerl – entlang von Spazierwegen, auf Wiesen und Feldern.

BEZIRK ROHRBACH. Das Team der Rohrbacher Rundschau war kürzlich im Rahmen der "Hui statt Pfui"-Kampagne in der Bezirkshauptstadt unterwegs – und hat dabei eine unschöne Entdeckung gemacht. Neben vielen weggeworfenen Plastikbechern, Take-away-Verpackungen und Masken war auf manchen Wiesen und Feldern viel Hundekot zu finden. Teilweise lagen sogar volle "Gackerl-Sackerl" am Wegesrand. Auch Bürgermeister Andreas Lindorfer ist die Problematik bekannt, obwohl die Situation schon einmal schlimmer gewesen sei. Viele Hundehalter würden sich inzwischen an die Vorschriften halten und so "ein gutes Miteinander gewährleisten".

Verärgerte Spaziergänger

"Ein Problem stellen jene Hundehalter dar, die sich entweder gar nicht darum bemühen, die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge ordnungsgemäß zu entsorgen beziehungsweise jene, die den Hundekot zwar in ein Sackerl verfrachten, dieses aber anschließend entlang des Weges einfach wegwerfen", sagt Lindorfer. Besonders problematisch ist die Situation etwa beim Spazier- und Wanderweg im Bereich des Götzendorfer Steiges Richtung Lanzerstorfer Wald entlang der Umfahrung. Hier findet man zahlreiche Sackerl mit Inhalt in den Büschen hängen. Immer wieder wenden sich laut Lindorfer daher auch verärgerte Spaziergänger an die Stadtgemeinde und es kommt zu Anzeigen.

Zahlreiche "Gackerl-Sackerl"-Ständer aufgestellt

Dabei wird vonseiten der Stadt viel dafür getan, den Hundehaltern die Entsorgung der Exkremente leicht zu machen. Bei vielen Abfallkörben sind Spender mit "Gackerl-Sackerl" montiert. An verschiedenen, von Hundebesitzern stark frequentierten Wegen, gibt es sogar separate Ständer. Der Bürgermeister weist jedoch darauf hin, dass "jeder Hundebesitzer selbst dafür Sorge zu tragen hat, sich entsprechend mit diesen Säcken auszustatten." Darüber müsste auch jeder Hundebesitzer informiert sein, etwa durch den Sachkundenachweis, den man ablegen muss: "Hinlänglich oft wird man dabei und bei der Anmeldung zur Hundesteuer auf der Gemeinde auf die diesbezüglichen Rechte und Pflichten hingewiesen. Manche kapieren es nie", sagt Markus Altenhofer. Der Geschäftsstellenleiter des Bezirksabfallverbands Rohrbach geht davon aus, dass das Problem noch zunehmen wird, da die Zahl der Hundebesitzer derzeit zunimmt.

Problem für Bauern

In den Stadt- und Ortszentren ist die Situation hingegen immer noch besser, als in der freien Natur. "Dort glauben viele Hundehalter, dass die Kotabgabe ,natürlich' ist", sagt Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer. Die Landwirte im Bezirk hätten Verständnis, dass im Frühjahr und durch die Corona-Beschränkungen der Drang groß ist, in die Natur zu gehen. Dass Wiesen und Äcker aber eben nicht nur "freie Natur" sind, müsse den Hundehaltern vermittelt werden. "Der Boden gehört ja jemandem, nämlich den Bäuerinnen und Bauern, die dort Futter für ihre Tiere bzw. Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren. Es geht dabei nicht nur um den Respekt vor bäuerlichem Eigentum, denn Hundekot in Wiesen und Äckern führt zu massiven gesundheitlichen Problemen in der Tierhaltung", so Mairhofer. So können pathogene Keime etwa bei Rindern, Schafen und Ziegen Krankheiten verursachen. Durch Hundekot verunreinigtes Futter kann laut Mairhofer auch zu Fehlgeburten bei Kühen führen. Sowohl Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer als auch Rohrbach-Bergs Bürgermeister Andreas Lindorfer appellieren daher im Sinne eines guten Miteinanders an die Hundehalter, sich an die Pflichten und Regeln zu halten und die Hinterlassenschaften der Hunde vorschriftsmäßig zu entsorgen.

Zur Sache

Das sagt das Gesetz
§ 6 Abs. 3 des oö Hundehaltegesetzes 2002 besagt, dass die Exkremente des Hundes, welche dieser an öffentlichen Orten hinterlässt, vom Hundeführer unverzüglich zu beseitigen und ordnungsgemäß zu entsorgen sind. Auch in der Straßenverkehrsordnung wird den Hundehaltern die Pflicht zum Entfernen von Hundeexkrementen von öffentlichen Straßen, Gehsteigen, Gehwegen, Fußgängerzonen und Wohnstraßen auferlegt. Ein Verstoß gegen das Hundehaltegesetz kann mit Strafen bis zu 7.000 Euro geahndet werden, auch die Straßenverkehrsordnung sieht Geldstrafen bei Unterlassung vor.

Veranstalter von Hundehalte-Sachkundekursen
• Hundeschule Sarleinsbach:
hundeschule-sarleinsbach.at
• ÖGV Lichtenau:
hundeschule-lichtenau.at
• SVÖ OG 82 Rohrbach-Berg:
svoe-rohrbach-berg.at

App für Hundebesitzer
Die App "Dogstar" listet alle wichtigen Plätze für Hunde in der Nähe auf, etwa Hundezonen, Sackerlspender, Trinbrunnen, Badestrände, hundefreundliche Hotels, Spazierrouten und noch mehr auf.

Welche Maßnahmen sollten gegen das Hundekot-Problem gesetzt werden?
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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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