Wertschätzung für Jäger, Disziplinarkommission für schwarze Schafe

Früh übt sich, wer ein Jäger werden will: Emil und Emil Knollmayr aus Niederwaldkirchen beim begutachten der Trophäen. | Foto: Foto: Karin Wiesinger
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  • Früh übt sich, wer ein Jäger werden will: Emil und Emil Knollmayr aus Niederwaldkirchen beim begutachten der Trophäen.
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BEZIRK (wies). Der Wildpreis von drei Euro pro Kilo lässt viele Jagdgenossenschaften auf Direktvermarktung setzen. Auf diese droht nun ein Anschlag: "Vor allem die Wildhändler versuchen, eine verpflichtende Fleischbeschau durch den Amtstierarzt auch für Direktvermarkter durchzusetzen", sagt Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi. "Da würde unsere Direktvermaktung zusammenbrechen. Das stehen wir finanziell nicht durch."

Jägerbörse angedacht
884 Jäger gibt es im Bezirk Rohrbach. "Es ist wichtig, dass junge Jäger nachkommen", sagte Spannocchi beim Bezirksjägertag. Wichtig ist ihm auch eine ausgewogene Verteilung der Jäger in den Revieren. Dazu wird auf der Homepage eine Jägerbörse eingerichtet. Jagdleiter können dort freie Ausgänge bekanntgeben und Jäger, die Ausgang suchen, können dies dort ebenfalls vermerken. Sorge bereitet dem Bezirksjäger der Ruf der Jagd in der Bevölkerung. "Die Akzeptanz nimmt laufend ab, es wird ein negatives Bild erzeugt." Um den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen Einhalt zu bieten, fordert er die Einrichtung einer Disziplinarkommission. "Dadurch können wir uns selbst reinigen", sagt er. "Wir wollen eine ehrliche Jagd." Sorge bereitet dem Bezirksjäger der Ruf der Jagd in der Bevölkerung. "Die Akzeptanz nimmt laufend ab, es wird ein negatives Bild erzeugt. Um den schwarzen Schafen in den eigenen Reihen Einhalt zu bieten, fordert er die Einrichtung einer Disziplinarkommission. "Dadurch können wir uns selbst reinigen", sagt er. "Wir wollen eine ehrliche Jagd."
Kritik kommt von ihm auch am Kirrverbot. Er fordert die die Verantwortlichen auf, hier neue Regelungen mit weniger Bürokratie auszuarbeiten. "Wir Jäger sind für einen guten Waldzustand mitverantwortlich", sagt der Oberjäger und hofft auf mehr Wertschätzung. "Wir wollen Anerkennung haben für die Leistungen, die wir bringen", sagt Spannocchi und er rechnet vor, dass die Jagd im Bezirk Rohrbach auf das Jahr gerechnet eine Leistung zwischen 80.000 und 100.000 Euro bringt.
Landeshauptmann Josef Pühringer versprach Augenmaß in der Gesetzgebung. "Wenn die Natur nicht mitspielt, müssen wir das akzeptieren. Die Natur kann man nicht an Gesetze binden", sagte er im Hinblick auf die festzulegenden Abschusspläne. Pühringer bekannte sich auch zur nachhaltigen Waldwirtschaft und bot Hilfe durch Vermittlung von Gesprächen im Hinblick auf Probleme mit dem Nationalpark an.

Aus dem Publikum kam von Friedrich Ransmayr die Anregung die Jagdkarten doch in allen Bundesländern einheitlich zu gestalten. Eine Karte solle österreichweit gültig sein. Zudem macht er den Vorschlag, Arbeitskreise zum Thema Niederwild im Bezirk einzurichten. Damit sollen die Lebensbedingungen von Hase und Co. verbessert werden. Landesjägermeister Josef Brandmayr lobte diesen Punkt und versprach in Sachen einheitlicher Jagdkarte dranzubleiben. "Es ist aber schwierig, weil es die Befürchtung gibt, dass dann ein Bundesjagdgesetz kommt und wir nicht wissen, wie die Finanzierung der Landesjagdverbände dann gesichert werden soll."
Gesammelt wurde beim Bezirksjägertag für die Jagdhornbläsergruppen.

Die Streckenlegung:
Der Abschussplan für den Bezirk Rohrbach wurde 2013 zu 101 Prozent erfüllt.

2013 brachten die Rohrbacher Jägerinnen und Jäger folgende Wildtiere zur Strecke:
5764 Stück Rehwild, 64 Stück Rotwild, 5 Stück Sikawild, 172 Wildschweine, 882 Feldhasen, 416 Wildtauben, 56 Fasane, 35 Rebhühner, 665 Wildenten, 23 Waldschnepfen, 662 Füchse, 115 Dachse, 25 Große Wiesel, 382 Edel- und Steinmarder und 72 Iltisse.
1735 Trophäen wurden zur Bewertung vorgelegt. Davon waren 229 Einserböcke und 600 2er-Böcke.

Den Goldenen Bruch erhielten:
Franz Gabriel aus St. Veit, Horst Korntner aus Kollerschlag, Johann Kramml aus St. Veit, Alexander Pichler aus Niederwaldkirchen, Ludwig Steininger aus Arnreit, Franz Stöbich aus St. Leonhard und Franz Wögerbauer aus Altenhof.

Mit einer Ehrenurkunde für 60 Jahre Jagd wurden:
Franz Lackner aus Auberg, Johann Mitter aus Auberg und Rudolf Willnauer aus Neufelden ausgezeichnet.

Die Raubwildnadeln wurden:
Franz Berger jun. aus Kollerschlag, Daniel Eisschiel aus Berg, Stefan Föderl aus Aigen, Josef Pühringer aus Klaffer, Max Rothberger aus Nebelberg und Josef Wakolbinger aus Niederwaldkirchen angesteckt.

Eine Revierauszeichnung ging an Wolfgang Fahrner von der Genossenschaftsjagd Pfarrkirchen.

Ebenfalls geehrt wurden einige Mitglieder der Jagdhornbläsergruppe:
Josef Falkner (Böhmerwald für 50-jährige Mitgliedschaft), Hermann Kobler (Böhmerwald für 50-jährige Mitgliedschaft), Karl Luger (Böhmerwald für 50-jährige Mitgliedschaft) und Richard Neubauer (Böhmerwald für 50-jährige Mitgliedschaft).
Georg Eckerstorfer spielt seit 45 Jahren bei der Gruppe Böhmerwald.
Seit 40 Jahren spielt Johann Dorfner bei der Bläsergruppe Pfarrkirchen. 30 Jahre Mitgliedschaft haben Wolfgang Falkner (Pfarrkirchen) und Max Höglinger (Pfarrkirchen). Ewald Eckerstorfer ist seit 25 Jahren in Pfarrkirchen dabei.
Chrsitian Harding und Alois Lackner (beide Bläsergruppe Böhmerwald) sind seit 20 Jahren dabei und wurden geehrt.

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