Der Klugscheißer
Wie die Ostkirche im Ukraine-Krieg mitbestimmend ist.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion und der dadurch ermöglichten Unabhängigkeit der Ukraine, hat sich die orthodoxe Kirchenlandschaft in der Ukraine neu geregelt. Neben der mit Russland eng verbundenen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats, entstanden die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats sowie die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche. Beide Kirchen, die Kirche Moskauer Patriarchats und die Kirche Kiewer Patriarchats, unterscheidet nur ihre Haltung zum ukrainischen Staat mit seiner Selbständigkeit. Erst mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim 2014 und den schwelenden Problemen in der Ostukraine wurde dieses Problem relevant. 2018 fusionierten die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats und die Ukrainische Autokephale Orthodoxe Kirche zur 'Orthodoxen Kirche der Ukraine'.
Mit Ausbruch des Krieges gegen die Ukraine bekam die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchats, deren Oberhaupt der russische Kriegsbefürworter Kyrill (Putins Bruder im Geist) zu einer Hassfigur wurde, gewaltige Probleme. Kirchentreue verließen diese Kirche. Erst nach dem Konzil am 27. Mai 2022 erklärte die Moskautreue Orthodoxe Kirche ihre völlige Selbständigkeit und Unabhängigkeit von Russland. Der russische Überfall auf die Ukraine wurde offiziell verurteilt. Der Zusatz "Moskauer Patriarchats" wurde aus dem Namen gestrichen.
Präsident Wolodimir Selenski gab den schon seit langem schwelenden, kirchlichen Problemen keine besondere Bedeutung. Erst mit dem Einmarsch Russlands erkannte Selenski den irreführenden Hilferuf der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats an Moskau, welche seit der Krim Annexion, speziell im Donbass um ihre Werte in der Ukraine fürchtete. Nicht umsonst wurde jetzt, 2022 in der Ukraine das weihnachtliche, sechswöchige Fastengebot, dass nach dem julianischen Kalender vom 28. November bis zum 6. Januar dauert, am 25. Dezember zur Feier des Weihnachtsfestes ausgesetzt. Der Moskauer Patriarch Kyrill, Putins Bruder im Geiste anerkennt das Weihnachtsfest am 25. Dezember nicht, daher war Russland gegen einen von Selenski erhofften Weihnachtsfrieden. Dafür ersuchte Putin zur Stärkung ihrer Moskautreuen Orthodoxen in der Ostukraine, für einen Weihnachtsfrieden im Jänner.
In vielen Klöstern und Kirchen, der einstigen Ukrainisch-Orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats, wird heute noch Spionage für Russland betrieben. Selenski hat leider sehr spät diese Macht der Kirche im Osten der Ukraine erkannt.
Siehe auch: Der Konflikt Ukraine Russland ist über 1000 Jahre alt
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