Masken Marathon
Arzt läuft 100 Kilometer für Schutzmasken-Spenden
HELFENBERG (gawe). Weil die Schutzmasken gegen Covid-19 für Arztpraxen seit Beginn der Krise Mangelware waren, entschloss sich Dr. Michael Rechberger zu einer etwas ungewöhnlicheren Beschaffungsweise. Der Putzleinsdorfer Gemeindearzt, Hobbywinzer und begeisterte Läufer legte am Samstag, 30. Mai, 100 Kilometer am Stück laufend zurück und bat dabei um Geld- oder Maskenspenden.
1.000 Runden zu je 100 Metern
100 Kilometer lief der 53-Jährige nicht im Zuge eines Wettlaufes, sondern alleine im eigenen Weinberg: 1.000 Runden, die seit fünf Uhr morgens persönlich oder per Livestream online mitverfolgt werden konnten. Für die Verpflegung der Zuseher, die den ganzen Tag über herein trudelten wurde gesorgt; gegen freiwillige Spenden waren Speis und Trank erhältlich. Der selbst angebaute Wein konnte gratis verkostet werden. Das Zubehör für die zuvor eigens angelegte Laufstrecke durch den Weinberg wurde zum Teil von Firmen aus der Umgebung gesponsert; die Zeitnehmung etwa von den Veranstaltern des Altenfeldner Panoramalaufs.
100 Kilometer gegen COVID-19
Praktische Ärzte können sich bei der Behandlung der Patienten vor einer eventuellen Covid-19 Infektion nur durch das Tragen einer FFP2 oder FFP3 Maske sicher schützen. Diese sind jedoch nur für sechs Stunden wirksam und müssen nach dieser Tragedauer entsorgt werden. Sie waren in den meisten Ordinationen Mangelware. Ziel seiner spektakulären Aktion war es, Schutzausrüstung, nicht für die eigene Praxis, sondern für die Praxen in den Bezirken Urfahr Umgebung und Rohrbach zu sammeln. Nach knapp 10 Stunden und 57 Minuten zählte der sportliche Doktor 200 FFP3 Masken, 1.100 FFP2 Masken, 250 Mund-Nasenschutzmasken und 1.000 geschneiderte sowie 100 Schutzanzüge und Flächendesinfektionsmittel. Das zum einen Teil online, zum anderen persönlich gespendete Geld wird ebenfalls in den Kauf von Masken fließen. Neben den Ärzten in den Gemeinden Helfenberg und Vorderweißenbach, werden die Spenden je zur Hälfte an die Bezirksvorsteher Rohrbachs und Urfahr Umgebungs weitergeleitet.
Ärztliche Betreuung des Hochleistungssportlers gesichert
Seine Schwestern, die beide Ärztinnen sind, warteten bei Kehre zwei mit Drinks und Verpflegung. Sie feuerten ihn auch an, wenn er zwischen den Weinstöcken auftauchte. Sein Kommentar kurz nach der Halbzeit: „Zum Schluss wird’s a weng zach.“
Fotos: gawe
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