„Franky“ – ein Erfolgstrainer erzählt

„Ein Trainer kann eine Mannschaft um 20 % besser aber auch um 50 % schlechter machen.  Fußball ist für mich die wichtigste Nebensache der Welt: wichtiger sind mir Frau und Familie
Ich liebe die Arbeit mit den Menschen“  schildert der Professor für Sport und Mathematik und Trainer aus Leidenschaft. Das Traineramt fordert Zeit: „Vorbereitungen und Korrektur von Hausübungen und Schularbeiten mache ich meistens in der Nacht“.
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  • „Ein Trainer kann eine Mannschaft um 20 % besser aber auch um 50 % schlechter machen. Fußball ist für mich die wichtigste Nebensache der Welt: wichtiger sind mir Frau und Familie
    Ich liebe die Arbeit mit den Menschen“ schildert der Professor für Sport und Mathematik und Trainer aus Leidenschaft. Das Traineramt fordert Zeit: „Vorbereitungen und Korrektur von Hausübungen und Schularbeiten mache ich meistens in der Nacht“.
  • hochgeladen von Werner Gattermayer

AIGEN (gawe). „Ich muss als Trainer anders und besser arbeiten als andere, um Erfolg zu haben“, sagt Franz „Franky“ Hofer. Wie es geht, erzählt er im Gespräch mit der BezirksRundschau. „Bitte schreibe nur einen Teil – man(n) will ja seine Erfolgsgeheimnisse nicht gänzlich lüften“, war seine Bitte beim Interview.

Ein Kreuzbandriss beendete im Jahr 1989 im zarten Fußballeralter von 21 Jahren die Spielerkarriere. Chance für etwas Neues: „Ich habe als Trainer die „Oswalder goldene Generation“ (den Nachwuchs) trainiert, und bin Meister in der ersten Klasse Nord (Jugend) geworden“ erzählt der Sportprofessor von seinem ersten Erfolg als Trainer. Schließlich führte er auch die Kampfmannschaft zum Meistertitel. Weiter ging die erfolgreiche Reise des Coaches: Sportlicher Leiter Nachwuchsakademie Ried, Meister mit Rohrbach 2006, Gründer VKB Fußballklasse am BORG Linz, Co Trainer beim LASK 2009 unter Klaus Lindenberger. „Überall, wo ich länger als ein Jahr als Trainer war, bin ich auch Meister geworden“, sagt der 44-Jährige.

Beginn bei St. Martin
2013 hat er als neuer Trainer bei der Sportunion St. Martin den Entschluss gefasst: „Wir wollen die beste Mühlviertler Mannschaft werden. In drei Jahren.“ Gegenseitiges Beschnuppern und Vertrag nur für ein Jahr war angesagt: „Wenn das Projekt Erfolg versprechend aussieht, tu ich weiter.“ Im ersten Jahr haben sie 29 Punkte geholt. Im zweiten 41 und heuer im dritten 55. In der OÖ Liga warten im Herbst neue Gegner: FC Wels, Donau Linz, Eferding, Ried Amateure – es wird eine Oberösterreich-Rundfahrt. "Bis auf vier Spieler sind jetzt noch alle dabei, mit denen ich damals begonnen habe“, ist der A-Lizenztrainer stolz auf den Kader. Torschützenkönig Lukas Leitner versenkte 27mal das Runde im Eckigen. Mut in der Offensive ist die Devise in St. Martin. "Die Gegner und die Zuschauer sollen stolz auf uns sein und sagen: ,Die spielen einen geilen Fußball'", sagt der Trainer. „Bei einem Angriff gehen maximal fünf Spieler mit nach vorne. Beim Gegenangriff gilt: Der Stürmer ist der erste Verteidiger. Es gibt für jede Spielsituation ein, zwei, drei, vier Lösungen. Ein guter Fußballer erwischt die erst- oder zweitbeste", sagt Hofer.

Kondition als Eigenverantwortung, Mut in der Offensive, breit machen, tief spielen und Qualität im Zuspiel sind die Geheimnisse. "Die Gegner und die Zuschauer sollen stolz auf uns sein und sagen: Die spielen einen geilen Fußball – modern und erfolgreich, mit Angriffspressing.", sagt der Trainer. „Bei einem Angriff gehen maximal fünf Spieler mit nach vorne. Beim Gegenangriff gilt: Der Stürmer ist der erste Verteidiger. Es gibt für jede Spielsituation ein, zwei, drei , vier Lösungen
Vor jedem Spiel studiert er die Aufstellung des Gegners aus den letzten Spielen. Wenn zum Beispiel ein Kicker wird am 20er angespielt: abgeben, umdrehen und schießen, seitlich abgeben oder Doppelpass mit zweitem Stürmer stehen zur Auswahl. Vor jedem Spiel studiere ich die Aufstellung des Gegner aus den letzten Spielen. "Besonders starke Stürmer attackieren wir mit zwei Mann gleichzeitig („doppeln“). Wenn wir den Ball verlieren, muss die Viererkette sich auflösen und bis zum 16er zurückweichen. Einer muss attackieren. Wenn ein gegnerischer Exprofi bewusst Stürmer von uns verletzt, kommt mir die Galle hoch. Da schreie ich auch mal hinein.“

Talenteschmiede St. Martin
„Wir sind in der Nachwuchsarbeit einer der führenden Vereine im Bezirk und setzen auf ,Eigenbauspieler'. Ein Fußballer muss bis zum 21. Lebensjahr 10.000 Stunden gespielt haben, dann kann er ein Spitzenkicker werden. Ein ehrgeiziger Arbeiter schlägt ein faules Talent. Gegen Traun standen sechs gebürtige St. Martiner in der Mannschaft." St. Martin setzt auf Talente aus der Jugend und sieht gute Nachwuchsarbeit als Basis für den Erfolg. Besondere Förderung gibt es für den Nachwuchs in den Sommerferien von 22. bis 26. Juli im Aubachstadion beim Camp für Buben und Mädchen im Alter von 7-15 Jahren.

Früher hatte der Erfolgstrainer auch Glücksbringer: „Meine Mutter gab mir vor jedem Spiel, bei dem es um den Meistertitel ging, drei Erdäpfel mit, die habe ich mir in die Trainingsjacke eingesteckt.“

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