„I hob fost durchdraht“
Bernadette Schuster siegt beim Runway Night Run am Flughafen in Hörsching und beim „Wings for life“ Lauf in St. Pölten.
ROHRBACH (gawe) –
„Ready for take off“ hieß es für „Berna“ beim Night Run in Hörsching: „Um Null Uhr am Samstag stürmten fast 3000 Läufer auf der beleuchteten Flughafenpiste in die tiefe schwarze Nacht. „Ich konnte mit einer Minute Vorsprung und einer Zeit von 17.41 auf fünf km bei dieser einzigartigen Premiere den Sieg nach Hause laufen“ so ihr Kurzbericht. 1038 Damen und 1753 Herren sahen nur mehr die Rückseite ihres Lauftrikots.
Wings for Life Anfangs Mai
Das Rennen und sein Ziel: Laufen für jene, die es selbst nicht können – Spendengelder sammeln für die Rückenmarksforschung. Das erhoffte Ergebnis: Querschnittslähmung heilbar zu machen. Millionen rückenmarksverletzte Menschen haben diesen Traum. Weltweit starteten heuer rund 100 000 Menschen in dieses Rennen für einen guten Zweck. Mit dabei: Bernadette Schuster aus Rohrbach. Was den Wings for Life World Run so einzigartig macht, ist, dass die Teilnehmer nicht etwa (wie bei allen anderen Rennen) einer statischen Ziellinie entgegenlaufen. Nein! Sie laufen vor den so genannten Catcher Cars davon, der beweglichen Ziellinie, die dich jagt. Und zwar weltweit gleichzeitig! Überall auf dem Planeten, an allen 35 Locations weltweit, starteten die Teilnehmer am 3. Mai 2015 um exakt 11.00 Uhr UTC. 30 Minuten später starten die Catcher Cars, um die Läufer zu verfolgen, bis auch die letzte Läuferin „eingefangen“ ist.
„Berna“ über das Rennen im O-Ton: „Was sich da abgespielt hat, war Wahnsinn! Der Start, die Stimmung, das war schon grandios. Zwei Wochen nach dem Linz Marathon, wo man doch noch etwas müde Beinchen hat, habe ich mir einfach einen Marathon vorgenommen - ohne intensiven Rennstress; damit man diese Stimmung entlang der Strecke auch so richtig genießen konnte! So war es dann auch, ich bekomm jetzt noch Gänsehaut. Ein tolles Event, wo nicht die Leistung, sondern mehr der eigentliche Sinn in Vordergrund steht, für Menschen zu laufen, die es nicht können. Es kann uns alle treffen. Je eher man ein Mittel findet, umso besser. Ohne am Limit laufen zu müssen, konnte ich die Stimmung und die Anfeuerungen so richtig genießen. Bei der Marathondistanz angekommen, ging’s mir noch halbwegs gut.
Da kam mir auch meine Aussage in den Sinn: "Na, i lauf sicha nie an 50iger und an 100er scho goa ned". Tja dann war doch der 50er in Reichweite. Ich hätte ewig noch dahin laufen können. Ich drehte mich ab km 45 immer wieder um und freute mich, dass das Auto noch nicht zu sehen war...aber es kam der Zeitpunkt, wo der Lärm und Motorräder immer näher kam und somit auch das „Catcher Car“...und vor mir die Marke 47. Ich sprintete und lief noch, so gut es ging mit einem Lächeln. Weil es derartig cool ist, so verfolgt zu werden, dass einem das Herz fast aus der Brust hüpft. Dann war das Auto auch schon da, mit heftigen Hupen hatte mich das Ziel bei ca. 47,06 km auch erreicht.
Wow und ich war die Erste, bum es war ein Wahnsinns Erlebnis. Ich spürte zwar die Blasen und noch so ein paar Dinge, aber ich hatte noch so viel Energie, dass es mich fast zerriss.“
Insgesamt gingen über 100.000 Läuferinnen und Läufer weltweit an den Start.
Die Bilanz von „Berna“:
Gesamtsieg bei den Damen in Österreich,
Platz 29 overall in Österreich (von 6419 Damen und Herren),
Gesamt 16. Platz der Damen weltweit, (wobei Platz 11-15 auf wenige Meter beisammen waren) - macht Lust auf mehr...
„Ja das gewonnen Ticket für nächstes Jahr war eine Wahnsinns Überraschung!! I hob fost durchdraht.., so cool - wo wird's hingehn...na mal sehn.... ich freu mich auf jeden Fall drauf mit Hubert irgendwo in der Weltgeschichte rumzukoffern“.
Fotos: gawe
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