Gelebte Integration
Judo Training mit Tschetschenen

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NIEDERWALDKIRCHEN (gawe). „Beim Schultraining Judo in der Voksschule Neufelden kamen immer mehr Tschetschenen. Sie nahmen dann auch ihre Geschwister mit", schildert Trainer Stefan Praher die Entwicklung seiner Judo-Nachwuchsmannschaft. Inzwischen besteht fast die Hälfte seiner Trainingsgruppe aus Tschetschenen. Die Schüler lernen Schritt für Schritt unter Anleitung des Trainers für die Gürtelprüfungen. Jeder hat seinen Trainingspartner zum Kämpfen und trägt auch für ihn die Verantwortung. Beim Kampf soll niemand verletzt werden. "Trotzdem kannst du einen Kampfsport betreiben. Verantwortung ist das wichtigste Judoprinzip. Auch im Wettkampf soll es keine Verletzungen geben. Es gibt keine Schläge und Tritte, nur Würfe“, so Praher.

Judo als Erziehungsmodell

Gefragt ist im Kampf Verantwortung, Fairness und Respekt vor dem Trainer und Gegner. Ein Kampf darf nicht in eine Rauferei ausarten. Das Selbstbewusstsein wird gestärkt. Engagierte Tschetschenen sehen einen Sinn im Training und finden es gut für ihren Lebensplan. Als gute Wettkämpfer kriegen sie einen wertvollen Platz in der Gesellschaft. Sie werden nicht mehr als Tschetschenen, sondern als erfolgreiche Sportler wahrgenommen.

Trainertaxi von Neufelden nach Niederwaldkirchen

„Die Eltern respektieren dich als Trainer. Sie sehen den Sport als wertvoll für die Entwicklung ihrer Kinder an. Sie sind beim regelmäßigen Training und bei der sportlichen Entfaltung mit engagiert“, sagt der Trainer. Praher ist sehr engagiert: Mit seinem eigenen PKW transportiert er die Schüler von Neufelden zum Training nach Niederwaldkirchen.

Die Stimmen der dreimal zwei ehrgeizigen Brüder

Abubakar Hazuev (11 Jahre) hat „Gentleman Kampfsport“ im Blut. Der Schüler der Neuen Mittelschule St. Martin bezeichnet den Trainer als „voll nett“. Landesmeister U12
Dzhabrail Dzamalutdinov ist 13 Jahre jung. Seine Lieblingstechnik ist der Schulterwurf. „Der Papa bringt mich zweimal in der Woche zum Training von Oberkappel nach Niederwaldkirchen. Judo ist der einzige Kampfsport, in dem ich in der Nähe trainieren kann“. Sein Traumziel: Olympiasieger. Die Spezialtechnik von Musa Islamhanov (12) ist der Beinwurf. „Judo ist besser als Fußball. Hier kann ich alle Emotionen herauslassen und mich vom Ärger frei machen. Die Konzentration am Trainingsbeginn macht den Kopf frei.“ Er möchte einmal besser sein als sein Cousin in Graz, der amtierender Staatsmeister seiner Klasse ist. Timirlan Hazuev (10) war 2018 Landesmeister (U12). Besonders gefällt ihm in der Volksschule Neufelden, dass sie sich jeden Tag in einer halben Stunde „bewegten Pause“ austoben können. Neben der Unverbindlichen Übung an der Schule trainiert er auch zweimal in der Woche in Niederwaldkirchen. Seine Spezialität ist der Kopfwurf. Das Ziel: Staatsmeister. Musa Islamhanov (11) von der Neuen Mittelschule Rohrbach möchte einmal bester Judokämpfer Österreichs werden. „Vor dem Kampf zittere ich. Ich glaube aber immer daran, dass ich gewinnen werde.“ Die Lieblingstechnik des Elfjährigen ist der Hüftwurf. Mikail Dzamalutdinov (10) möchte einmal in der Klasse U18 in der Europameisterschaft mitmischen. Neben dem Schultraining in Oberkappel trainiert er auch zweimal wöchentlich in Niederwaldkirchen. Nervosität abbauen und Spannung aufbauen vor dem Kampf funktioniert so: „Ich stemme die Füße fest in die Matte, dann gewinne ich“.

Fotos: gawe

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