"Frecher Zwerg" – Mutter designt Babymode
ULRICHSBERG. Judith Barclays Weg in die Selbständigkeit war nur bedingt freiwillig. Nach dem Tod ihres Mannes 2012 suchte die 32-jährige Peilsteinerin nach einer Möglichkeit, von zu Hause aus arbeiten zu können. Die noch keine zwei Jahre alte Tochter Lucy brachte die Inspiration. "Viele haben die kleinen Lätzchen bei meiner Tochter gesehen und fragten, ob ich nicht auch für ihre Kinder welche nähen könnte", erinnert sich Judith Barclay. Decken, Kleider, Hosen, Shirts - "Es wurde mehr und mehr", sagt die gelernte Innenarchitektin. Seit kurzem hat sie ihre eigene Babymarke "Frecher Zwerg" und einen Onlineshop (www.frecherzwerg.com), über den die Kleidungsstücke für Kinder von 0 bis vier Jahren bestellt werden können.
"Mir ist wichtig, dass die Sachen praktisch sind. Sie haben ein anderes Design, sind farbenfroh und kindgerecht - einfach anders, als man sie sonst bekommt." Die Entwürfe der Stücken stammen alle von Barclay selbst, genäht werden sie von zwei Näherinnen in Deutschland. "Ich wollte, dass die Sachen in Europa produziert werden. Und alle Produkte haben wir natürlich selbst getestet", sagt sie lächelnd und blickt dabei zu ihrer Tochter Lucy, die auch zum Markennamen "Frecher Zwerg" ihren Teil beitrug. Zum Nähen und Schneidern kam Judith Barclay über Umwege, aber "auch als Innenarchitektin hat man viel mit Design und Stoffen zu tun und das Zeichnen von Schnitten ist wie Planzeichnen", lächelt sie - trotz der Schicksalsschläge, die sie in den vergangenen Monaten hinnehmen musste. Ihr Mann, ein Neuseeländer, starb an Krebs. Gesetzliche Spitzfindigkeiten verwehren ihr und ihrer Tochter Witwen- und Halbwaisenrenten.
Besonders stolz ist Judith Barclay auf ihre Mutter-Tochter-Kollektion, die aus Kochschürzen bzw. Halstüchern im Partnerlook besteht. "Für den Frühling arbeite ich bereits an Regenmänteln und Gummistiefeln für Mütter und Töchter", erklärt sie. Wer die Produkte von "Frecher Zwerg" nicht nur sehen, sondern auch anfassen möchte, hat dazu am 8. und 9. Dezember beim Adventmarkt in Schlägl, beim Weihnachtsmärkten in Hauzenberg (Deutschland) und beim Advent von Reitingers Gartenwelt im Steinbruch in Natschlag (Schlägl) Gelegenheit.
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