Infos aus der Landwirtschaft
Im Bezirk Rohrbach gibt es mehr Rinder als Einwohner
Während die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Rohrbach gesunken ist, haben sich die Beratungen in der Bezirksbauernkammer erhöht. Dies zeige, wie wichtig diese Einrichtung für den Bezirk ist. BBK-Obmann Martin Mairhofer und Bezirksbäuerin Michaela Märzinger informieren über die aktuelle Lage in der Landwirtschaft.
BEZIRK ROHRBACH. 164 Millionen Kilogramm Milch lieferten die Rohrbacher Landwirte im Jahr 2022 an die Molkereien. Zum Vergleich: 2003 waren es noch rund 85 Millionen Kilogramm. "Die Milchliefermengen im Bezirk Rohrbach steigen kontinuierlich an. Von 2023 gibt es zwar noch keine genauen Zahlen, einen Anstieg zum vorherigen Jahr gibt es aber mit Sicherheit wieder", informiert Bezirksbauernkammer-Obmann Martin Mairhofer. Rohrbach ist somit nicht nur der "milchstärkste" Bezirk Oberösterreichs, sondern mit 142 Melkrobotern auch Spitzenreiter bei den automatisierten Melksystemen.
"So werden zum einen Lebensmittel auf die modernste Art und Weise produziert und zum anderen handelt es sich hier um Investitionen für die Zukunft, welche die Weiterentwicklung des jeweiligen Betriebs erleichtern. Außerdem haben Landwirte und Landwirtinnen dadurch mehr Freizeit – Zeit für die Familie. Es ist also nicht mehr wie früher, die Zeiten haben sich geändert", freut sich Bezirksbäuerin Michaela Märzinger.
"Einrichtung ist für Rohrbach sehr wichtig"
Bei der Rinderhaltung reiht sich der Bezirk mit 66.443 Tieren (Stand 2022) ebenfalls ganz vorne ein: "In Rohrbach gibt es also mehr Rinder als Einwohner", erklärt Mairhofer. Im Zeitraum von 1991 bis 2022 ist jedoch die Zahl der rinderhaltenden Betriebe von 2.275 auf 1.214 gesunken. Ebenfalls reduziert hat sich die Zahl der milchviehhaltenden Betriebe: Waren es 2003 noch 1.938, so konnten 2022 nur mehr 733 gezählt werden.
"Auch wenn die Betriebe weniger werden, die Beratungen in der Bezirksbauernkammer steigen stetig, was vor allem auch der zunehmenden Bürokratie geschuldet ist", informiert der Hofkirchner. Im Zeitraum von 1. Jänner bis 31. Dezember 2023 hat das Team der der BBK Rohrbach rund um Dienststellenleiter Heribert Schlechtl fast 15.000 Leistungsstunden erbracht. "An diesen Zahlen erkennt man, wie wichtig diese Einrichtung für unseren Bezirk ist. Zu betonen ist ebenfalls, dass jeder Berater in Rohrbach einen landwirtschaftlichen Hintergrund mitbringt und deshalb genau weiß, wovon er redet. Eine Schließung der Kammer, welche im vergangenen Jahr im Raum stand, wäre also definitiv undenkbar."
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Bäuerinnen im Bezirk unterwegs
Große Bedeutung hat im Bezirk Rohrbach auch die Bäuerinnenarbeit. Schwerpunkte werden dabei auf heimische Lebensmittel, Brauchtum, Weiterbildungen sowie Gemeinschaft und Geselligkeit gesetzt. "Am Tag des Apfels oder beim Weltmilchtag sind wir beispielsweise oft in Schulen des Bezirks unterwegs, um den Kindern die Wichtigkeit von regionalen und saisonalen Lebensmitteln näher zu bringen. Schließlich sind sie die Konsumenten von morgen", sagt die Bezirksbäuerin. Aktivitäten wie das Palmbuschenbinden oder ein gemeinsamer Nachmittag im Advent kommen aber auch nicht zu kurz. Die nächste Veranstaltung findet am 7. März beim Wildparkwirt in Altenfelden statt: Zum Generationenfrühstück sind alle – egal, ob Alt oder Jung – eingeladen.
Obmann ist Kandidat für Europawahl
Ein weiteres großes Thema ist derzeit die Europawahl 2024, bei der Martin Mairhofer für die OÖVP ins Rennen geht. Ihm ist es ein großes Anliegen, dass der ländliche Raum mit einer starken Stimme vertreten ist. "Immer mehr Vorschriften seitens der EU erschweren den bäuerlichen Familienbetrieben das Arbeiten. Es kann aber nicht sein, dass ständig neue Auflagen kommen und die Arbeit nicht abgegolten wird. So kann man nicht weiterarbeiten", betont Mairhofer welcher sich vor allem für den ländlichen Raum einsetzen wird.
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