Strasser ist erfolgreichste Unternehmens-Sanierung
ST. MARTIN, LINZ. Konkursunternehmen langfristig wieder auf die Erfolgsstraße zu führen, gelingt in den seltensten Fällen. Strasser Steine gehört jedoch in diese Kategorie. Eine Untersuchung des Controlling-Instituts der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz bestätigt, dass das 2004 insolvent gewordene Steinbauunternehmen die erfolgreichste oberösterreichische Unternehmenssanierung dieses Jahrgangs darstellt. Nur 17 Prozent der Konkurs-Unternehmen haben überhaupt die Weiterführung geschafft und von diesen wurden laut JKU wiederum nur 38 Prozent nachhaltig saniert.
Das derzeit modernste Natursteinwerk Europas steht in St. Martin im Mühlkreis. Das Unternehmen Strasser Steine hat heuer mit der Eröffnung des neuen Standortes in
der Steinstraße 1 die größte Investition der 50-jährigen Unternehmensgeschichte abgeschlossen. An die 10 Millionen Euro stecken in den modernen Büro-, Schau- und Schulungsräumen sowie in der Produktion mit einzigartiger Logistik. Damit wurde auch ein Schlussstrich gezogen unter ein wenig erfreuliches Kapitel der
Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2004 schlitterte der Familienbetrieb in die Insolvenz und wurde von einem Bieterkonsortium unter der Führung von Johannes Artmayr übernommen.
Innovation, Veränderung und Wachstum
Das Institut für Controlling und Consulting der Johannes Kepler Universität Linz führte im Jahr 2006 eine Untersuchung aller oberösterreichischen Insolvenzen aus dem Jahr 2004 durch. Nach zwei Jahren war noch rund ein Viertel der untersuchten Unternehmen aktiv. Im Jahr 2012 wurde diese Untersuchung gemeinsam mit der Fachhochschule Salzburg fortgesetzt: Zu diesem Zeitpunkt waren noch rund 17 Prozent der insolventen Unternehmen aktiv. Bei einer qualitativen Untersuchung jener Unternehmen, die saniert wurden, konnte festgestellt werden, dass nur 38 Prozent nachhaltig saniert worden waren. Diese Nachhaltigkeit wurde anhand des KSV-Ratings und der Kriterien Innovation, Veränderung, Wachstum, Marketing und USP nach der Insolvenz beurteilt. Zum Untersuchungszeitpunkt im Jahr 2012 zählte Strasser Steine unter den nachhaltig sanierten zu den erfolgreichsten Unternehmen.
Neben der strategischen Neuausrichtung erwähnen die Untersuchungsleiter im jetzt vorliegenden Endbericht auch die Innovationskraft sowie aktive Marketingpolitik des Unternehmens und das erzielte Umsatzwachstum einhergehend mit Erweiterungsinvestitionen.
Tradition und Innovation
Der neue Eigentümer baute auf dem handwerklichen Können der Mitarbeiter und der langen Tradition des Unternehmens auf, verpasste Strasser Steine aber eine völlig neue Struktur und Ausrichtung. Unrentable Bereiche wurden geschlossen und das Segment der Küchenarbeitsplatten aus Stein zum Zugpferd des Unternehmens ausgebaut. Die Rechnung des geschäftsführenden Gesellschafters Johannes Artmayr ist aufgegangen. Strasser Steine verzeichnet in diesem Bereich 12,3 Millionen Euro Umsatz im Vergleich zu 2,5 Millionen Euro im Jahr der Übernahme. Insgesamt ist Strasser Steine heute mit mehr als 20 Millionen Euro Umsatz bestens aufgestellt.
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