Karriere als Vorstandsvorsitzender
Vom Senf zum Zuckerl: Leopold Hainy ist neuer PEZ-Chef

- Leopold Hainy ist gebürtiger St. Veiter. Seit 1. Juli ist er Vorstandsvorsitzender der PEZ AG.
- Foto: PEZ AG
- hochgeladen von Karin Bayr
Der gebürtige St. Veiter Leopold Hainy leitet künftig als Vorstandsvorsitzender die Geschicke von PEZ.
GRAMASTETTEN, ST. VEIT. Einen Generationenwechsel gibt es im Hause PEZ: Nach über 25 Jahren am Ruder des international tätigen Süßwarenherstellers hat Manfred Födermayr mit Juli 2025 die Führung an Leopold Hainy übergeben. Hainy ist gebürtiger St. Veiter. Schon früh kam er mit der Lebensmittelbranche in Kontakt, da seine Eltern in St. Veit eine Fleischhauerei betrieben haben.
Lebensmitteltechnologe und Betriebswirt
Hainy ist mit PEZ seit bald zehn Jahren vertraut. Er war zuvor als Geschäftsführer des Nahrungs- und Genussmittelherstellers Ed. Haas, einer Schwestergesellschaft von PEZ, tätig. Die Ed. Haas ist auch für den Vertrieb von PEZ in Österreich zuständig. Nach dem Besuch einer höheren technischen Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie absolvierte Hainy ein Betriebswirtschaftsstudium. Seine Karriere startete er bei der Bomba Energia Getränkevertriebs GmbH, von wo er zur Lebzelterei Kastner wechselte. 2016 schließlich trat Hainy der Ed. Haas Austria bei, wo er seit 2020 die Geschäftsführung für Österreich und die internationale Haas Gruppe innehatte. Die Ed. Haas produziert und vermarktet unter ihrer Marke Haas unter anderem Senf, Pudding und Backpulver, ist aber auch als Vertriebspartner für Markengrößen wie Ricola, Mentos, Chupa Chups und Pomito erfolgreich.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der neue Vorstandsvorsitzende wird einerseits die bewährten Strategien des Unternehmens PEZ, mit Sitz in Traun, beibehalten, andererseits mit neuen Produktlinien die Zielgruppe erweitern. Des Weiteren ist geplant, die Digitalisierung voranzutreiben und den Nachhaltigkeitsaspekt in den Fokus zu rücken. Der scheidende Vorstandsvorsitzende Manfred Födermayr übernahm die PEZ AG im Jahr 1999 in einer wirtschaftlich schwierigen Lage. Heute zeigt er sich stolz darauf, ein gesundes Unternehmen mit einem Umsatz von rund 150 Millionen Euro (2024) bei einer Eigenkapitalquote von 84 Prozent übergeben zu können. Der Exportanteil liegt bei 93 Prozent. „Ohne die Internationalisierung wäre der Erfolg bei PEZ nicht zustande gekommen“, betont Födermayr. „Seit dem Jahr 2000 sind über 1,5 Milliarden PEZ Spender weltweit verkauft worden, rund fünf Milliarden PEZ-Bonbons werden jährlich produziert“, führt Födermayr weiter aus. „Uns ist bewusst, dass Zucker und Kunststoff nicht unproblematisch sind. Wir sehen die Spender aber nicht als Wegwerfprodukte, sondern als Sammlerobjekte. “ Jährlich werden rund 32 lizenzierte Spenderneuheiten auf den Markt gebracht. Dazu kommen weitere Spenderthemen, die im Haus entwickelt werden. Damit ist PEZ längst nicht nur bei Kindern beliebt, sondern auch bei Sammlern in aller Welt begehrt.

- Leopold Hainy ist gebürtiger St. Veiter. Seit 1. Juli ist er Vorstandsvorsitzender der PEZ AG.
- Foto: PEZ AG
- hochgeladen von Karin Bayr
Fruchtgummi-Marke etablieren
„PEZ-Bonbons bieten den Vorteil, dass es sich bei jeder einzelnen Packung um Kleinstmengen handelt. Die Menge an Zucker, die man zu sich nimmt, bleibt gut überschaubar“, ergänzt Hainy. In Zukunft möchte er auch eine Fruchtgummirange unter der Marke PEZ etablieren. Investitionen in Produktlinien, die sich an gesundheitsbewusste Menschen und Sportler richten, wird die PEZ-Gruppe weiter fortsetzen. „Fruchtgummi- und Brauseprodukte, die mit Vitaminen und weiteren Nahrungsergänzungsmitteln angereichert sind, bilden bereits ein starkes Produktsegment in den USA. Dieser Trend ist auch bei uns bereits spürbar und wird in den nächsten Jahren noch weiteren Auftrieb erhalten“, führt Hainy aus. Geplant ist auch, das Bio-Segment weiter auszubauen. Die globalen Top-Lizenzen aus Film- und Spielewelten wird es weiterhin als PEZ-Spender geben.

- PEZ Bonbons – in aller Welt beliebt.
- Foto: PEZ AG
- hochgeladen von Karin Bayr
Ein Zuckerl statt zu Rauchen
Der Grundstein von PEZ wurde im Jahr 1927 gelegt, als Eduard Haas III, ein Kaufmann aus der Umgebung von Linz, eine Pfefferminzpastille entwickelte und zum Verkauf anbot. Zuerst wurden die Erfrischungsbonbons in Blechdosen verkauft. Das war Haas zu unhygienisch und so ließ er den PEZ-Spender entwickeln, der schließlich 1949 auf den Markt kam. Da sich das Produkt damals an Raucher richtete, die PEZ anstatt einer Zigarette konsumieren sollten, hatte der erste Spender die Form eines Feuerzeugs. Erst in den 1950er Jahren wandelte sich PEZ auch zum Kinderprodukt und fruchtige Geschmacksrichtungen wurden entwickelt. In den frühen 1960er Jahren kamen schließlich die ersten PEZ-Spender mit Comic-Köpfen auf den Markt. Die Kooperation mit Walt Disney war dabei richtungsweisend.
950 Mitarbeiter im Unternehmen
Heute hat die PEZ-Gruppe 950 Mitarbeitende. Davon arbeiten 150 in Traun, wo sich die Zentrale des Unternehmens befindet. Von hier aus werden der weltweite Vertrieb und das Marketing mit Ausnahme der USA und Kanada gesteuert. Produktionsstandorte sind in Wien, Westungarn und den USA. Dort betreibt PEZ auch ein eigenes Visitor-Center. Seit Kurzem gibt es außerdem einen Flagship-Store in Shanghai. Auch für Österreich sind eigene Locations für PEZ-Fans in Planung.
Zur Person:
Privat verbringt Hainy gerne Zeit mit seiner Familie (Frau Sonja und die beiden Söhne Lucas und Leopold) - am liebsten beim gemeinsamen Wandern oder Tennisspielen. Er wohnt in Gramastetten.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.