Von Vögeln mit Rucksack und Sender

Interessiert lauschen die Kinder den Ausführungen von Reinhold Petz. | Foto: Fotos: Helmut Eder
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AIGEN-SCHLÄGL/ AUBERG (hed). Neun junge Naturfreunde der Kindergruppe der önj Unterkagerer. Gespannt blicken die jungen Naturschützer in die Vitrinen am Eingang. „Diese Vögel stammen aus einer älteren Sammlung von Mönchen im Stift Schlägl“, erklärt Reinhold Petz, Ornithologe und Leiter der vogelkundlichen Station Aigen-Schlägl. “Das hier ist Adalbert Stifter (zeigt auf ein Bild) beim Eingang. „Ein heimischer Dichter des Böhmerwaldes und Naturliebhaber, der viel über den Böhmerwald geschrieben hat. Die Tür zum ersten Raum wird geöffnet. „Das sind Schwimmenten (auf eine Stockente zeigend). Dazu gehört auch unsere Stockente“, eröffnet Petz. „Die hier geht schon unter“, ruft Florian und zeigt auf die Vitrine daneben.

Tauchende Enten

„Naja, da hast du gut beobachtet. Sie hat tatsächlich das Köpfchen unter Wasser, so wie im Kinderlied. Doch sie taucht. Eine Reiherente wie diese kann zwei Schwimmbadlängen tauchen“, weiß Petz. Erstaunen ob solcher Sportlichkeit. Daneben, auf einem Halm sitzend, erregt ein besonders buntschillernder, türkisfarbener Wasservogel mit blauem Rückenstreifen die Aufmerksamkeit der jungen Besucher. „Das ist ein Eisvogel. Der braucht reines Gewässer um seine Beute im Wasser zu erspähen. Er ist ein blitzschneller Tiefentaucher“, erklärt Petz. „Den hab ich bei meinem Opa beim Bach am Hollerberg gesehen, ruft Sarah begeistert. Im nächsten Raum die „Vögel des Waldes“. "Gibt es den Auerhahn wieder bei uns im Mühlviertel", fragt eine Mutter. „Im Grenzbereich zu Tschechien taucht er wieder auf.“

Kuwitt – die Vogelsprache

Der Ruf des Waldkauzes wird abgerufen. Ein heulendes „Huh-Huhuhu-Huuuh“. Das Weibchen antwortet mit dem typischen "Kuwitt". „Das wurde von den Leuten oft als ,komm mit' gedeutet, was dem Kauz im Volksmund den Namen „Totenvogel“ eingebracht hat.“ Nun informiert Petz noch über die Beringung von Vögeln zu Forschungszwecken und über ihr Zugverhalten. Auf einer Karte zeigt er die Flugstrecken vor Ort beringter Vögel. "Viele tausende Kilometer legen die Vögel oft zurück“, staunen die Kids.

Vögel mit Rucksack

Zuletzt berichtet Petz über das Projekt „Mönchsgrasmücke“. "Da werden Vögeln, 'kleine Rucksäcke' mit Locator mitgegeben, die die Tageslänge aufzeichnen und Auskunft geben, wo sich der Vogel wann aufgehalten hat“, erklärt der Experte. Im nächsten Jahr werden sie wieder eingefangen. Als Zuckerl gibt es noch einen Besuch auf seiner „Krankenstation“, wo gerade ein verletzter Turmfalken gesundpflegt wird. Naturschutzunterricht Off-Line. Kinder und Eltern versprechen wiederzukommen.


Zur Sache:

In 650 Exponaten wird im Museum "Die Vogelwelt des Böhmerwaldes" die heimische Vogelwelt in ihren verschiedensten Lebensbereichen wie Teich, Feld-Wiese, Wald und Haus-Hof-Garten vorgestellt. Durch einzeln abrufbare Vogelstimmen erhalten die Exponate eine einmalige Lebendigkeit. Gezeigt werden auch verschiedenste Nistkästen, sowie Rupfungs- und Mauserfedern, Gewölle, Schädel- und Schnabelformen, sowie Eier und Nester in verschiedenen Bauweisen. Abgerundet wird die Schau mit Hinweisen über Vogelfang und Vogelberingung mit Karten von Wiederfunden und Rückmeldungen aus vielen Ländern Europas und Afrikas. Öffnungszeit: 1. Mai bis 30. September: Samstag und Sonntag, 15-17 Uhr. Außerhalb dieser Öffnungszeiten gegen telefonische Voranmeldung: 07281 8047 oder E-Mail: re.petz@aon.at (auch Winterbetrieb)

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