Von weiten Feldern und neuen Klängen: Der Instrumentenbauer aus Ringsenberg

In der Werkstatt hat er viel Platz zum Tüfteln.
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ROHRBACH-BERG (anh). Weite Felder. Eine spärlich asphaltierte Straße. Ruhe. Willkommen in Ringsenberg. Das kleine Fleckchen Erde, unweit der Ortschaft Keppling, sucht man auf Landkarten vergeblich, es besteht nur aus zwei Häusern. Doch ähnlich wie bei alten Hofnamen ist es in manchen Köpfen nach wie vor verankert – so auch in David Fenkhubers. Genau dort, wo sich sprichwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist der 29-Jährige nämlich nicht nur aufgewachsen, sondern hat sich auch mit seiner Instrumentenbaufirma selbstständig gemacht.
"In der Früh heißt es erst einmal Hackschnitzel schaufeln und einheizen", erzählt Fenkhuber. Dann wird es langsam warm in der großen Werkstatt. Etliche Werkzeuge hängen und stehen bereit. Eine Tasse Kaffee dampft vor sich hin. Hund Cooper macht es sich auf einem alten Couchsessel bequem. Und dann geht es mit der Arbeit los. "Momentan mache ich einige Spezialanfertigungen für andere Instrumentenbauer, restauriere Zupf- und Streichinstrumente oder stelle 3D-Zeichnungen her, richte aber genauso auch bei Gitarren die Bünde ab oder stelle Geigen richtig ein", gewährt er Einblick.

Das perfekte Werkzeug

In puncto Neubauten möchte er sich im Bereich der amerikanischen Folkmusikinstrumente, wie etwa Bluegrass-Mandolinen, Banjos und Harfengitarren, spezialisieren, aber auch klassische Konzert- und Stahlsaitengitarren produzieren. Vom Musikschüler bis zum Profimusiker ist bei ihm also jeder gern gesehen, oder, um es mit seinen eigenen Worten zu sagen:"Vom Saiten- bis zum Deckenriss mache ich alles." Seine Mission hinter all dem: "Ich möchte dem Künstler das perfekte Werkzeug in die Hand geben, damit dieser damit seine Botschaft und seine Emotionen anderen vermitteln kann". Alten Instrumenten neues Leben einzuhauchen und sie vielleicht sogar wieder auf Bühnen zu bringen, ist für ihn daher genauso spannend, wie qualitativ hochwertige, individuell angepasste Instrumente neu entstehen zu lassen. "Ich versuche dabei, die Vorteile des traditionellen Instrumentenbau-Handwerks mit jenen der modernen, maschinellen Methodik zu verbinden", erklärt er. Sein am weitesten entfernter Kunde bisher: ein E-Gitarren-Designer, -Erzeuger und Musiker aus San Francisco. "Ich habe seine Designs 2D digitalisiert."

Holz als Werkstoff

Holz sei für ihn deswegen ein interessanter Werkstoff, "weil es lebt und arbeitet und man auf das Material eingehen muss." In der Werkstatt in Ringsenberg, die einst Vater Siegfried, ebenfalls Kunsthandwerker, in den 1980er-Jahren einrichtete, scheint dies jedenfalls perfekt zu funktionieren. "Ich mag die Ruhe und Freiheit hier. Man könnte auch um drei Uhr in der Früh noch die Hobelmaschine anwerfen", schmunzelt er. Nach zehn Jahren weg von zu Hause, in Linz und Wien – als Rezeptionist, Student der Theater-, Film- und Medienwissenschaften sowie Licht- und Tontechnker – habe er mit der Instrumentenbau-Fachschule in Hallstatt schließlich seine Berufung gefunden. "Ich fühle mich angekommen. Man hat in diesem Beruf nie ausgelernt, sondern kann immer kreativ sein und mit Neuem experimentieren, aber auch Altes neu entdecken."

Zur Sache

David Fenkhuber hat im Sommer 2017 die Firma "Ringsenberg Instruments" (Keppling 5, Rohrbach-Berg) gegründet. In der "Modern Lutherie" werden unter der Berücksichtigung althergebrachter und neuer Arbeitsmethoden individuelle, moderne wie traditionelle Zupf- und Streichinstrumente designt, konstruiert, gefertigt, gewartet und restauriert sowie an- und verkauft. Fenkhuber ist jederzeit erreichbar – auch an Sonn- und Feiertagen. Mehr auf: http://ringsenberg.com

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