„Kräuterhexen" im duftenden Feld bei der Ernte

Erfahrene Kräuterhexe und Kräuterhexlein in Ausbildung: Maria und Renate ernten den Lavendel in Atzesberg.
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ATZESBERG (gawe). „Als wir mit dem Kräuteranbau begonnen haben, wurden wir belächelt“, erzählt Maria Großhaupt vom Beginn ihrer „Hexenkarriere“. „1980 habe ich in der Landwirtschaftszeitung gelesen, dass Bauern für den Kräuteranbau gesucht werden." Nachdem der Familienrat getagt hatte, stand der Entschluss fest: „Wir probieren es.“ Anfangs musste die Familie zuerst einmal über alles "drüberfallen". Ein Beispiel: Es stellte sich die Frage: „Wie schneiden wir den Tee?“ Eine alte „G'sottschneidmaschine“ – ursprünglich zum Schneiden des Tierfutters verwendet – war die Rettung. Zerlegt, entrostet und wieder zusammengebaut ist sie heute noch zum Schneiden der Pfefferminze in Betrieb.

Niemand glaubte an den Erfolg

Niemand glaubte daran, dass in dieser Höhenlage in Mitternschlag Kräuter gedeihen könnten. Das Klima sei einfach zu rau. Die 77-Jährige sieht aber gerade darin das Geheimnis des intensiven Geschmackes ihrer Produkte: „In der Nacht kühlt es ziemlich ab. Der ,Behmwind' fängt sich auf unserem Acker.“ 15 verschiedene Sorten Tee und Gewürze erfreuen inzwischen auf etwa 1.000 Quadratmetern die Augen der Besucher. Viel Freude an den Pflanzen haben auch die Bienen und Hummeln: „Wir lassen den Ysop extra für Kräutersträuße und als Bienenweide stehen“, beschreibt Maria: "Ich verwende Ysop zu allem, was gebraten wird, insbesondere zu Rindfleisch. Er wirkt als Geschmacksverstärker. Auch ins Gulasch kommt ein Strauß hinein.“ (Diesen isst sie allerdings nicht mit sondern gibt ihn nach dem Kochen wieder heraus).

Trocknen wichtig

„Nach dem Ernten schneiden wir den Tee auf etwa drei Zentimeter lange Stücke. Anschließend wird er in Leinenhorden zum Trocknen auf dem Dachboden aufgehängt“, erzählt die Pionierin des Biokräuteranbaues. Ebenfalls interessant: ihr Experiment mit dem Ansetzen von Kräuterölen: „Ein Pharmaziestudent hat als Ferialpraktikant bei uns Johanniskraut geschnitten. Er hat es in Olivenöl angesetzt. Ich habe dasselbe mit dem heimischen Sonnenblumenkernöl gemacht. Das Ergebnis nach acht Wochen: Das Olivenöl war ergraut, mein heimisches Öl hatte eine schöne Farbe.“

Hexenlehrling

Renate Payr, eine „Zugereiste“ am Fuße des Ameisberges, über ihren Einstieg ins Hexendasein: „Als ich gesehen habe, dass Maria eine Kräuterhexe ist, habe ich beschlossen, auch eine zu werden. Momentan bin ich aber noch mehr fürs Brocken zuständig. Zur Hexe dauert es noch etwas“, schildert die 55-Jährige ihren Werdegang nach einem Jahr Lehrzeit als „Hexlein“.
Mit großen Eifer auch dabei: Marcel, einer der 14 Enkel Marias. Stolz zeigt er ungewöhnliche Produkte seiner Gärtnerkunst: Fast weiße Sonneblumen und komplett schwarze Paprikas: „Die würde ich allerdings nicht essen“, sagt er.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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