Sarleinsbacher Pfarrer Franz Lindorfer beim Pilgern von Kuh attackiert
SARLEINSBACH. Eine fünfköpfige Pilgergruppe aus Oberösterreich war in St. Johann (Salzburg) zu Fuß unterwegs. Auf halber Strecke lag mitten auf dem gekennzeichneten Wanderweg eine drei Jahre alte "Kälbin" mit ihrem Kalb. Wie die Polizei berichtet, wollte die Pilgergruppe sich an dem Tier vorbeischleichen, wobei der erste Wanderer, der 55-jähriger Pfarrer von Sarleinsbach, Franz Lindorfer, plötzlich von der Kuh attackiert wurde.
Pfarrer stürzte in Wald
Das Tier stieß ihm mit dem Kopf gegen die Brust. Der Pfarrer stürzte zu Boden und in weiterer Folge wenige Meter die Böschung in einen Wald hinab. Der 55-Jährige war nach dem Vorfall ansprechbar, konnte geborgen werden und wurde zu dem nicht weit entfernten "Lehen" gebracht. Laut Polizei-Angaben verlor er kurz darauf aufgrund seiner Verletzung kurz das Bewusstsein, weshalb der Rettungshubschrauber "Martin 1" angefordert wurde.
Bergung per Helikopter
Die Bergung des Verletzten erfolgte mittels Seil. Er wurde zur weiteren medizinischen Behandlung in das Krankenhaus Schwarzach gebracht. "Als die Kuh auf mich losgegangen ist, habe ich nur geschaut, dass sie mich nicht zusammentrampelt. Ich habe noch versucht sie mit den Füßen abzuwehren", erklärt der Pfarrer. Er wurde im Krankenhaus nicht stationär aufgenommen und ist nach dem Vorfall bereits wieder in seiner Pfarre in Amt und Würden. "Es war alles sehr dramatisch und ich hatte 100 Schutzengel", sagt er rückblickend.
Kuh war Wiederholungstäterin
Erhebungen der Polizei in Salzburg ergaben, dass es sich bei der jungen Kuh um dasselbe Vieh handelte, das am 1. Juli 2016 eine 54-jährige Landwirtin attackierte und dabei schwer verletzt hatte. Das Tier hatte am 1. Juli ihr erstes Kalb geboren und dürfte sich in einem Ausnahmezustand befunden haben. Es wird vermutet, dass sie ihr Kalb beschützten wollte. Nach dem Vorfall mit der Landwirtin wurde die Kuh samt Kalb in einen separat eingezäunten Bereich verbracht, um Attacken gegen Wanderer zu verhindern. Das Vieh dürfte jedoch aus dem eingezäunten Bereich ausgebrochen sein, um den Kontakt zu den anderen Weidetieren zu suchen, weshalb diese überhaupt erst auf den Wanderweg gelangt war. Beide Tiere wurden vom Landwirt mit einem Anhänger zum Bauernhof gebracht.
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