Drei Rohrbacher Masterarbeiten ausgezeichnet

12 Welser FH OÖ-AbsolventInnen und ein Forschungsassistent wurden vom FH-Förderverein Wels mit dem INNOVATIONaward FH Wels ausgezeichnet. | Foto: Land OÖ/Ernst Grilnberger
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BEZIRK. Der INNOVATIONaward der FH Wels wurde vergeben. Unter den Ausgezeichneten sind auch drei Rohrbacher: Christoph Diendorfer aus Aigen/Schlägl ist Absolvent des Studiengangs Automatisierungstechnik. Er beschäftigte sich in seiner Masterarbeit an der Florida State University mit der Entwicklung eines Fehlermanagementsystems für ein gleichstrombetriebenes Schiff. Er gewann damit die Kategorie Technik / Automatisierungstechnik & Mechatronik.

Forschungsassistent des Jahres

Diesen Titel bekam Stefan Oberpeilsteiner aus Sarleinsbach, der im neuen Josef-Ressel-Zentrum Mehrkörpersimulation erfolgreich tätig ist. Katharina Keplinger aus St. Veit erarbeitete in ihrer Masterarbeit für die TGW Logistic Group ein Changemanagement für mechatronische Produkte und belegte damit in der Kategorie Wirtschaft & Innovation den zweiten Rang.

Hochdotiertes Preisgeld

Die hochdotierten Zuwendungen von 11.500 Euro für die insgesamt zwölf prämierten Diplom- und Masterarbeiten, wurden vom FH-Förderverein Wels gesponsert. Die Sieger erhielten jeweils 1.500 Euro, die Zweitplatzierten 500 Euro. „Das Besondere am INNOVATIONaward ist, dass wir hier jedes Jahr hervorragende Ideen für die oberösterreichische Wirtschaft präsentiert bekommen. Auf diese Leistungen, diese Kreativität, diesen Ideenreichtum der AbsolventInnen der FH OÖ bin ich stolz. Sie sind ein wichtiger Innovationsmotor für den oberösterreichischen Wirtschaftsstandort und die Unternehmen“, gratulierte Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl. "Das Hirnschmalz ist unsere wichtigste Ressource und die FH leistet hier einen ganz wesentlichen Beitrag für Oberösterreich", sagte Strugl.

Die Arbeit von Stefan Oberpeilsteiner (28) im Detail:

An der FH Oberösterreich in Wels wurde in den letzten Jahren im Forschungsbereich „Mehrkörpersimulation“ die Software „FreeDyn“ entwickelt. Dieses Programm wird auch schon in namhaften Industriebetrieben eingesetzt.

Simulationen am Computer

Mithilfe der Mehrkörperdynamik können reale Systeme am Computer nachgebaut und simuliert werden. Um die gewünschte Genauigkeit solcher Simulationen zu erhalten, ist es notwendig alle Details über das entsprechende System zu kennen. „Manche Parameter können nur schwer oder gar nicht bestimmt werden. Zum Beispiel ist es äußerst schwierig den Schwerpunkt eines kompletten Fahrzeugs messtechnisch zu bestimmen. Ich habe nun im Rahmen meiner Forschungsarbeit unsere Software um mathematische Methoden zur Parameteridentifikation erweitert. So ist es nun möglich, dass auf Knopfdruck alle gewünschten Details des Systems bestimmt werden können“, erklärt Stefan Oberpeilsteiner.

Keine teuren Prototypen

Diese Software ist für Entwicklungsingenieure äußerst interessant. „Man braucht nun keine teuren Prototypen oder Versuchsaufbauten mehr. Neue Produkte können virtuell simuliert werden, man hat mehr Wissen über alle Bauteile und kann sie auch weiterentwickeln und optimieren. Das spart Kosten in der Entwicklung und erhöht die Qualität der Endprodukte“, so Oberpeilsteiner Derzeit arbeitet Stefan Oberpeilsteiner an seiner Dissertation an der TU Wien, die ich voraussichtlich 2018 abschließen werde. Anschließend werde ich im Josef-Ressel-Zentrum am FH OÖ Campus Wels weiter an der Entwicklung und Implementierung von neuen Methoden im Bereich der Mehrkörperdynamik arbeiten.

Die Arbeit von Christoph Diendorfer (26) im Detail:

Entwicklung eines Fehlermanagement-Systems für ein gleichstrombetriebenes Schiff

Auch im Schiffsverkehr wird mit hoher Intensität an der Elektrifizierung geforscht. Gleichstromsysteme auf Schiffen erhöhen die Treibstoffeffizienz und reduzieren die Schiffsemissionen – das gilt für Lastschiffe, Kriegsschiffe, Fähren und Jachten. Zum Teil werden sie bereits jetzt auf vollen Elektroantrieb umgestellt. So können Logistikunternehmen oder die Kriegsmarine Wettbewerbsvorteile gewinnen.

Unerforschtes Problem

Eine noch unerforschte Problemstellung ist, wie sich die Gleichstromnetze bei auftretenden Fehlern, wie zum Beispiel bei Kurzschlüssen, Fehlbedienungen oder Einschlägen bei Kriegsschiffen, verhalten.

Algorithmen programmiert

„In meiner Masterarbeit am CAPS-Institut der Florida State University habe ich ein Fehlermanagement-System entwickelt, welches voll automatisch das elektrische Gleichstromnetzwerk überwacht und bei einem auftretenden Fehler sofort reagiert. Dieses System generiert sich alleine, was durch die Verbindung der elektrischen Welt und der Informatik funktioniert“, erklärt Christoph Diendorfer. „Die entsprechenden Algorithmen wurden von mir programmiert. Sollte ein Fehler auftreten, werden standardisierte Schritte durchgeführt um den Fehler zu beheben.“

Bei Kriegsschiffen im Einsatz

Nun können elektrische Gleichstromnetze Fehler extrem schnell – in acht Millisekunden Fehler – erkennen und isolieren. Die Fehlerbearbeitung erfolgt dabei standardisiert. Es können im Schiff mehrere Controller installiert werden, da sie redundante Informationen liefern. Das hat den Vorteil, dass bei einem Treffer eines Kriegsschiffes und der Zerstörung eines Controllers, das Gleichstromnetz trotzdem weiter funktioniert.

Auch bei E-Autos verwendet

„Dieses Fehlermanagement-System kann in jedem anderen Gleichstromnetz auch zum Einsatz kommen, zum Beispiel bei Photovoltaik-Anlagen oder bei Elektrischen Autos“, freut sich Diendorfer. Christoph Diendorfer ist nun wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Hochspannungstechnik am FH OÖ Campus Wels und arbeitet an seiner Dissertation in Kooperation mit der Florida State University.

Die Arbeit von Katharina Keplinger (24) im Detail: 

Changemanagement für mechatronische Produkte

Gesetze, Normen und allgemeine Rahmenbedingungen ändern sich oftmals sehr rasch. In dieser schnelllebigen Zeit sind daher Produktänderungen nicht zu vermeiden. Dabei können sich die neuen technischen Anlagen bereits in Produktion oder sogar beim Kunden befinden. Erschwerend kommt hinzu, dass die mechatronischen Produkte immer komplexer werden. Wie geht man mit diesen notwendigen Änderungen richtig um?

Komplexe technische Anlagen

Das Technische Änderungsmanagement bei mechatronischen Produkten hat bislang wenig Aufmerksamkeit erhalten. „In meiner Masterarbeit habe ich aufbauend auf der Analyse existierender Changemanagement-Systeme aus dem IT-Bereich und einer umfassenden Best-Practice Studie ein umfassendes Prozessmodell für das Änderungsmanagement von Mechatronik-Unternehmen entwickelt“, erklärt Katharina Keplinger.

Modell für jedes Unternehmen

„Viele Empfehlungen aus meinem entwickelten ECM-Modell sind bereits bei TGW in Umsetzung. Es zeigt sich bereits jetzt, dass der Änderungsprozess nun viel besser und effizienter funktioniert. Es passieren weniger Fehler und die Mitarbeiter sind stärker motiviert, weil ihre Vorschläge aufgegriffen und umgesetzt werden“, freut sich die St. Veiterin. „Dieser Prozessleitfaden ist nicht nur für die TGW interessant. Er kann als Referenzmodell in jedem Unternehmen der Mechatronikbranche angewendet werden und damit zur Erhöhung der Effektivität und Effizienz des Änderungsmanagements in diesen Unternehmen erheblich beitragen.“
Katharina Keplinger ist nun bei der TGW im Bereich Organisationsentwicklung tätig und beschäftige sich mit der Einführung von EAP.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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