Rudolfsheim-Chef Zatlokal im Kreuzverhör: „Der 15. Bezirk muss zusammenwachsen“

Der Bezirksvorsteher (r.) im Gespräch mit dem leitenden Redakteur Karl Pufler und Chefin vom Dienst Andrea Hörtenhuber. | Foto: Spitzauer
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  • Der Bezirksvorsteher (r.) im Gespräch mit dem leitenden Redakteur Karl Pufler und Chefin vom Dienst Andrea Hörtenhuber.
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RUDOLFSHEIM-FÜNFHAUS. Ein Bezirkskaiser wie er im Buche steht – nein, das ist Gerhard Zatlokal nicht. In der Öffentlichkeit agiert der Rudolfsheimer zurückhaltend. Das spiegelt sich auch in seinem Büro wider: Um zu ihm vorzudringen, muss man an zwei Sekretärinnen vorbei und drei Türen öffnen. Sogar in seinem Büro sitzt Zatlokal etwas versteckt, nämlich mit komplett zugezogenen Vorhängen. Beim Interview ist der Rudolfsheim-Chef schon offener – ein Glück.

Können Sie Rudolfsheim in drei Worten beschreiben?
Jung, dynamisch, zukunftssicher.

Von dynamisch und zukunftssicher konnte bis vor ein paar Jahren keine Rede sein. Der Bezirk hatte ein eher negatives Image. Ist der Wandel geschafft?
Ja. Meine Vorgänger haben mit Sanierungen den Grundstein dafür gelegt. Als ich vor acht Jahren Bezirksvorsteher wurde, gab es in Rudolfsheim dennoch die meisten Substandard-Wohnungen Wiens. Da mussten wir der Stadt erklären, dass es kein Allheilmittel ist, auf der grünen Wiese zu bauen.

Ein schwieriges Unterfangen?
Sehr. Wir hatten viele so genannte Problemhäuser im Bezirk, etwa den Kauerhof. Die Sanierung dauerte unglaubliche 19 Jahre, weil der damalige Hausbesitzer stark blockierte.

Jetzt, wo der Aufschwung da ist: Wie will man verhindern, dass die Mieten weiter anziehen?
Wir haben derzeit die 18. Blocksanierung im Bezirk. Dabei werden die Mieten gedeckelt. So etwas wie am Brunnenmarkt, wo die Preise nach der Sanierung explodiert sind, kann uns nicht passieren.

Die SPÖ kam bei den Bezirksvertretungswahlen auf Platz eins, war aber prozentuell der größte Verlierer. Woran liegt das?
Natürlich sind wir auch von der Wiener Politik abhängig. Aber Grüne und FPÖ haben uns mit Sicherheit Stimmen gekostet.

Die Gegenstrategie der SPÖ?
Wir sind die besseren Grünen – nämlich mit Handschlagqualität. Politik funktioniert nur so. Das fehlt aber bei den Bezirksgrünen.

Bei der Wahl durften 34 Prozent der Rudolfsheimer als Nicht-EU-Bürger ihre Stimme nicht abgeben. Wie will man diese recht große Gruppe mit einbinden?
Wir setzen auf Bürgerbeteiligung wie bei der Wasserwelt oder beim Schwendermarkt. Zur Umgestaltung wurden Interviews mit Leuten vor Ort geführt – mit Dolmetschern, alles sehr niederschwellig.

Sind weitere Bürgerbeteiligungsverfahren geplant?
Beim Forschneritschpark gibt es Beschwerden aufgrund der angrenzenden Hundezone. Da werden wir beim Umbau die Bürger einbinden. Ansonsten müssen wir uns ein bisschen von den Großprojekten erholen, auch budgetär.

Zurück zum Aufschwung: Im Süden boomt das Hipstertum, der Norden hinkt noch etwas nach. Wie kann man das Auseinanderdriften verhindern?
Von einer Trennung kann man nicht sprechen. Im Norden gibt es mit der Wasserwelt und dem Nibelungenviertel sehr wohl florierende Grätzel. Trotzdem brauchen wir Verbindungen über die Westbahn, damit die Bezirksteile noch stärker zusammenwachsen.

Wie sieht es diesbezüglich aus?
Von der Stadt wird hier nicht sehr viel getan. Wir haben einen Antrag gestellt, um den Prozess für einen neuen Stadtteil rund um das ÖBB-Areal endlich in Gang zu setzen. Die ÖBB preist die frei gewordenen Grundstücke ja schon an. An ihnen liegt es also nicht, dass nichts weitergeht.

Ihre Wünsche für das Areal?
Wohnungen und Betriebe. Aber wir wollen nicht, dass das Grundstück filetiert wird – dass nur eine Firma ein Gebäude hinstellt und 50 Meter weiter baut der Nächste. Wir brauchen ein Gesamtkonzept und die nötige Infrastruktur.

Das bedeutet im Detail?
Grün, Spielplätze, Flächen für Jugendliche. Unser größter Wunsch wäre ein Bildungscampus. Die Stadt ist da leider nicht auf unserer Seite. Wir werden aber trotzdem darauf beharren.

Zur Person:

Gerhard Zatlokal (56) ist gelernter Elektroinstallateur und seit 25 Jahren SPÖ-Bezirksrat in Rudolfsheim. Bezirksvorsteher wurde er im Jahr 2008.

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