Wie geht guter Unterricht?
Rotstift: Zwischen Förderung und Belastung

Rote Korrekturen machen Lehrpersonen unsympathischer. | Foto: freepik
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Korrigierte Hausaufgaben, Schularbeiten oder Tests – alles rot, rot, rot. Rot gilt zwar als Farbe der Liebe, doch in diesem Fall kennt jeder das Gefühl, dass einen die Farbe anbrüllt und uns zwar unsere Fehler signalisiert, aber letztlich auch eine Chance auf Verbesserung bedeutet. Doch wie wirkt sich diese Farbe eigentlich auf Schüler:innen aus?

von Manu Bhachoo

SALZBURG. Weg mit dem Rotstift – so lautet das Ergebnis einer Studie von Richard Dukes und Heather Albanesi von der Univerisity of Colorado. Der Grund dafür? Die roten Verbesserungen lassen die Sympathie gegenüber Lehrpersonen sinken.

Rote Korrekturen machen Lehrpersonen unsympathischer. | Foto: freepik
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Die Farbe der Liebe und Leidenschaft

Wenn man die rote Farbe sieht, denkt man an Liebe, Schuld und Leidenschaft, aber auch Aggressivität, Gefahr und Wut. Rote Tinte wirkt bei Leser:innen wie Großbuchstaben und Ausrufezeichen – der Leser wird regelrecht angeschrien.

Rot, rot, rot. Was man sieht, sind die Fehler. | Foto: freepik

Rot und Blau im Test

Die Soziologen Richard Dukes und Heather Albanesi von der University of Colorado führten eine Studie mit 199 Student:innen im Durchschnittsalter von 21 Jahren durch. Die Teilnehmer:innen lasen Aufsätze zum Thema „Soziale Schichten", die von einer fiktiven Lehrkraft mit positiven Kommentaren und der Note eins minus oder mit kritischen Kommentaren und der Note drei plus bewertet wurden. Unbekannt war den Probanden, dass eine Gruppe rote und die andere blaue Korrekturen erhielt.
Im zweiten Teil der Studie sollten die Teilnehmer:innen bestimmte Merkmale der fiktiven Lehrkraft bewerten, die als wichtig für einen guten Unterricht gelten. Die Farbe des Korrekturstifts beeinflusste vor allem die Einschätzung des Verhältnisses zwischen Lehrer:innen und Student:innen. Diejenigen, die rote Kommentare gesehen hatten, bewerteten das Verhältnis als deutlich schlechter im Vergleich zu jenen, die blaue Kommentare erhalten hatten. Andere Bewertungskriterien unterschieden sich kaum zwischen den beiden Gruppen, unabhängig von der Qualität der erhaltenen Noten.

Womit sollten Lehrerkräfte nun also korrigieren?

Zwar ist der Rotstift die naheliegendste, aber nicht die beste Variante, um zu korrigieren. Manche Lehrpersonen versuchen auch, mehrfarbig zu korrigieren. Eine Option wären etwa die Farben Blau und Grün: Blau steht für die tatsächlichen Fehler und Grün für die Verbesserungsvorschläge.
Zudem gibt es Lehrer:innen, die zwar beim Rotstift bleiben, aber mit einem grünem Textmarker Passagen markieren, die besonders gut gelungen sind. Denn letztendlich ist das größte Problem am roten Stift, dass er uns nur Probleme aufzeigt und nicht in den Dingen ermutigt, die wir Schüler:innen bereits gut können.

Grüner Textmarker ist eine gute Ergänzung zum Rotstift. | Foto: freepik
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