Jugendliche und ihre Süchte
Hier ein Top, dort ein Schuh - Der Weg in die Kaufsucht

Shoppen ist eines der meistgenannten Hobbys Jugendlicher. | Foto: freepik
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  • Shoppen ist eines der meistgenannten Hobbys Jugendlicher.
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Einkaufen ist ein beliebtes Hobby bei Jugendlichen. Beim Aufmachen von Paketen oder beim Heimtragen der prall gefüllten Sackerl ist immer ein bisschen Weihnachtsstimmung dabei und die Glücksgefühle durchströmen uns. Doch können das ständige Einkaufen und die kurzzeitige Bedürfnisbefriedigung eine Sucht sein? Wir haben uns die Kaufsucht genauer angesehen und hinterfragt, warum gerade Jugendliche dafür anfällig sind.

von Manu Bhachoo

SALZBURG. 17 Prozent der 14- bis 29-Jährigen sind von der sogenannten Kaufsucht betroffen, in der Altersgruppe der 14- bis 24-Jährigen sind es sogar 21 Prozent. Im Jahr 2011 waren es nur halb so viele, nämlich zehn Prozent. Unterschiedliche Motive bewegen (junge) Menschen dazu, unkontrolliert einzukaufen.

Kaufsucht?

Hier ein tolles Top, da eine gemütliche Hose, dort ein neuer Pulli,…
Klingt schön, oder?
Für einen kurzen Moment Sorgen, Kummer und Stress vergessen und sich selbst belohnen. Für wenige Minuten Aufregung, Glück und Zufriedenheit spüren. Und nach einigen Wochen… belohnt man sich wieder mit Einkäufen, obwohl das Produkt vom letzten Kauf nach wenigen Tagen unbenutzt im Schrank verschwunden ist. Gefangen in einem System, das nur das Ziel hat, Produkte zu konsumieren, kaufen wir wieder etwas – dieses Mal ist es vielleicht nach wenigen Stunden unbrauchbar oder ist ohnehin nie im Einsatz gewesen. Um trotzdem glücklich zu sein, wird dann nicht in einigen Wochen etwas gekauft, sondern in ein paar Tagen. Immer willkürlicher und unbedeutender werden die Gründe für diverse Errungenschaften, immer kürzer die Zeiträume.

Jeder Trend muss mitgemacht werden. | Foto: freepik

Du bist frustriert, weil du im Stau stehst? - Zeit für die Belohnung im Onlineshop.
Du bist traurig, weil es regnet? - Zeit, hoffnungsvoll das ersehnte Sommerkleid zu kaufen.
Du hast eine schlechte Note bekommen? - Zeit, mit einem neuen Shirt zumindest erfolgreich auszusehen.

Jede beliebige Kleinigkeit, jeder noch so schöne oder schlimme Moment, alles kann zum Grund werden, einen (unnötigen) Kauf zu tätigen.

Schöne Träume mit gefülltem Warenkorb. | Foto: freepik

Wie Werbung den Konsum der Jugend beeinflusst

Werbung hat das Ziel, den Konsum zu beeinflussen. Gerade bei Jugendlichen funktioniert dieses Vorhaben besonders gut. Die Welt der Werbung nutzt die unsicheren Gefühle bei Heranwachsenden aus und verstärkt sie sogar. Die neusten Smartphones oder die angesagteste Markenkleidung, alles verspricht Dabeisein, Coolness und Freundschaften. Die Werbung rückt diese Ziele in greifbare Nähe, fängt Jugendliche innerhalb ihrer Prioritäten ab und zeigt ihnen, dass ohne entsprechende Produkte nie der gewünschte Status erreicht werden kann.

Shoppen ist eines der meistgenannten Hobbys Jugendlicher. | Foto: freepik
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Risiken

Einkaufen kann ein Hobby sein, aber wenn wiederholt große Mengen an unnötigen Dingen gekauft werden, sollte man sich Gedanken machen. Das private, schulische und sogar berufliche Leben gerät hier aus dem Gleichgewicht. In der Not, ständig nachzukaufen, besteht etwa die Gefahr, dass Jugendliche beginnen, ihre Eltern oder Freunde zu bestehlen.
Für Jugendliche, die nicht von ihren Eltern unterstützt werden oder die alleine wohnen, kann exzessives Kaufverhalten auch dazu führen, dass letztlich kein Geld für essentielle Dinge wie Lebensmittel übrigbleibt.
Auch psychisch ist die Kaufsucht sehr belastend, ist sie doch begleitet von Scham, Reue und Selbstvorwürfen. Außerdem kann beispielsweise Onlineshopping zu Schlafmangel führen, da die Nächte mit dem Befüllen des Warenkorbs bei AboutYou, Amazon und Co. verbracht werden.

Was tun, wenn die Geldtasche leer ist? | Foto: freepik

An wen man sich wenden kann

Kaufsucht wird in der Regel nicht wie Alkohol- und Drogensucht in Entzugskliniken therapiert. Trotzdem ist ein Grund der Kaufsucht oftmals eine tiefgehende psychische Belastung beziehungsweise Unzufriedenheit. Daher sollten Beratungsstellen und therapeutische Begleitung in Anspruch genommen werden.

Psychische Probleme können Auslöser für Kaufsucht sein. | Foto: freepik
  • Psychische Probleme können Auslöser für Kaufsucht sein.
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Jeder Trend muss mitgemacht werden. | Foto: freepik
Schöne Träume mit gefülltem Warenkorb. | Foto: freepik
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