Caritas-Auslandshilfe
Betroffenheit und dazwischen viel Hoffnung

Landwirt in Syrien, der seine Felder wieder bewirtschaften kann.  | Foto: Caritas Salzburg
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  • Landwirt in Syrien, der seine Felder wieder bewirtschaften kann.
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Das Team der Caritas-Auslandshilfe besuchte Projekte in Syrien und im Libanon. Die Caritas versorgt in ihren Projekten die Menschen mit Essen, ermöglicht den Zugang zur Bildung und unterstützt beim (Wieder-)Aufbau einer lebenswerten Existenz in ihrer Heimat.

SALZBURG. Betroffenheit, aber gleichzeitig auch zu sehen, wie trotz der multiplen Krisen eine neue Hoffnung wächst und die Menschen wieder Kraft entwickeln – diese Eindrücke sind es, die Claudia Prantl, Leiterin der Auslandshilfe der Caritas Salzburg, bei ihrer Reise in den Libanon und nach Syrien geprägt haben. Eine knappe Woche war das Team in den beiden Ländern unterwegs, um Projekte vor Ort zu besuchen und sich ein Bild von der Lage zu machen.

Schule "Beth Aleph" als Ort der Hoffnung

Ausgangspunkt der Reise war der Libanon. "Wir sind von Beirut aus gestartet, von dort ging es über die Grenze nach Aleppo, weiter über Homs nach Damaskus und wieder zurück nach Beirut. In Beirut haben wir die Schule ‚Beth Aleph’ besucht, in der Kinder aus dem Libanon sowie mit Flucht- und Migrationshintergrund, die sonst keine Schule besuchen könnten, lernen können, ein Mittagessen bekommen und geschützt sind. Die Schule ist für die Menschen dort ein Ort der Hoffnung. Wir haben erlebt, was es für Familien bedeutet, wenn die Kinder Zugang zu Bildung erhalten", erzählt Prantl.

Dort sei sie auch Fekirte und ihrer fünfjährigen Tochter Razan begegnet. "Mutter und Tochter leben in einem der ärmsten Viertel der Stadt in einem notdürftig aufgestellten Zimmer auf einem Hausdach – ein Tisch, ein Bett; eine Dusche gibt es nicht. Die Mutter ist sehr apathisch und gleichzeitig spürt man die Dankbarkeit, dass ihre Tochter die Chance hat, die ‚Beth Aleph’-Schule zu besuchen.

Der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines, bei der Reise nach Syrien und in den Libanon.  | Foto: Caritas Salzburg
  • Der Direktor der Caritas Salzburg, Johannes Dines, bei der Reise nach Syrien und in den Libanon.
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Zwischen Betroffenheit und Hoffnung

Bei einer früheren Reise in den Libanon ist ein junger Familienvater in Tränen ausgebrochen, weil er sich die Medikamente für seine chronisch kranke Tochter nicht leisten konnte. Bei diesen Menschen geht es um das Überleben. Das zu sehen macht auch uns tief betroffen und lässt einen oft nur sprachlos zurück", so Prantl, die seit 20 Jahren in der Auslandshilfe der Caritas tätig ist.

Auch der Direktor der Caritas-Salzburg, Johannes Dines, ordnet seine Eindrücke ähnlich ein. „Ich sah, was Elend bedeutet. Ich sah hungernde Kinder, ich traf Menschen, die alles verloren haben. Ich erlebte, dass Familien in Wohnungen ohne Fenster, Kühlschrank oder Dusche leben müssen. Felder, die brachliegen und nicht mehr bewirtschaftet werden. Häuser, die verfallen, weil nicht einmal das Geld für Werkzeug da ist. All das löste zwei Gefühle in mir aus: unfassbare Betroffenheit über das Leid der Bevölkerung auf der einen Seite und tiefe Bewunderung für ihre Ausdauer auf der anderen", sagt Dines. 

Langfristige Perspektiven schaffen

Eine Arbeit, die einem viel abverlangt. "Man muss die Herausforderung annehmen, und das Leid der Menschen zu sehen ist oft sehr bedrückend. Natürlich prägt einen das und man lernt einen anderen Blick auf das Leben zu entwickeln. Aber es ist eine erfüllende Arbeit und man sieht, wie immer wieder neue Hoffnung entsteht und die Menschen neuen Mut fassen", gibt die Stadt-Salzburgerin einen Einblick. Neben der Nothilfe geht es um langfristige Projekte, die für die Menschen neue Perspektiven schaffen. "Da geht es um Projekte, die den Zugang zur Bildung ermöglichen, um medizinische Hilfe und um Projekte, die den Menschen nachhaltig Einkommen sichern", erklärt Prantl.

Claudia Prantl leitet die Caritas-Auslandshilfe in Salzburg. Sie war bei der Auslandsreise nach Syrien und in den Libanon mit dabei.  | Foto: Caritas Salzburg
  • Claudia Prantl leitet die Caritas-Auslandshilfe in Salzburg. Sie war bei der Auslandsreise nach Syrien und in den Libanon mit dabei.
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Letzteres trifft auf einen Landwirt in Homs (Syrien) zu. Vor dem Krieg war er Kleinbauer, wurde vertrieben und hat alles verloren. "Die Caritas konnte ihm mit einem Motorpflug helfen, heute bewirtschaftet er seine Felder wieder, die zuvor so lange brach gelegen sind. Im wahrsten Sinne des Wortes wird hier Hoffnung gesät", schildert die Leiterin der Auslandshilfe. Rund zwei bis drei Mal im Jahr macht sich Prantl vor Ort selbst ein Bild, ansonsten steht man in stetem Austausch mit lokalen Partnern vor Ort. "Die setzen die Projekte dann in den jeweiligen Regionen um und agieren dort als Ansprechpartner", ergänzt sie.

Alle Projekte der Caritas Salzburg in Syrien, im Libanon und in Ägypten werden mit Spenden aus Salzburg finanziert. Die Caritas bittet um Unterstützung und ruft die Salzburgerinnen und Salzburger zum spenden auf.

Einen Bericht zum Klostergarten der Franziskaner könnt ihr hier lesen:

Eine grüne Oase hinter den Klostermauern
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