Da geht einem der Knopf auf
Im Kurzwarengeschäft "Josef Mayer" finden Freunde des Handarbeitens alles, was man zum Nähen braucht.
SALZBURG (lg). Bereits beim Betreten vom "Knopferl Mayer", wie er von den Salzburgern liebevoll genannt wird, fühlt man sich um einige Jahre zurückversetzt. Doch hinter dem spröden Charme verbirgt sich ein echtes Mekka an Handarbeitsutensilien, Nähzubehör und vor allem an Knöpfen. "Daher auch unser Spitzname", so Veronika Stockinger-Mayer, die das 1758 gegründete Familienunternehmen in neunter Generation führt. "Für mich war das Geschäft ein sehr schönes Erbe. Es ist wie bei einem alten Möbelstück: Wenn man es zu schätzen weiß und ein Faible dafür hat, dann gibt es nichts Schöneres. Und ich bin zwischen all den Knöpfen schon aufgewachsen, ich habe sozusagen die Knöpfe im Blut", meint die Inhaberin. Gegründet hat das Geschäft einst Johann Mayer, ein ausgebildeter Knopfmacher und Posamentierer – ein altes Handwerk, das Borten und Schnüre herstellt.
Alles rund ums Nähen
Das erste Geschäft, das in der Chronik als "ein Ladl auf der Brücke" vermerkt ist, befand sich auf der Staatsbrücke. "Das war damals ähnlich wie auf der Ponte Vecchio in Florenz", fügt Stockinger-Mayer hinzu. Heute findet man beim Knopferl Mayer am Rathausplatz mehr als 3.000 Knöpfe in allen möglichen Farben, Formen und Größen. Das Hauptgeschäft konzentriert sich auf Kurzwaren; alles was rund um Näharbeiten gebraucht wird. "Spitzen, Borten, Garne, Reißverschlüsse oder Nadeln: Unser Potpourri ist groß. Hinzu kommt noch Nachtwäsche für Damen und Herren, darauf beschränken wir uns dann aber auch", erklärt die Geschäftsfrau, die gemeinsam mit drei Mitarbeiterinnen selbst im Laden steht.
Charme der kleinen Betriebe
Ob der Online-Handel und die großen Konzerne eine Konkurrenz für sie sind? "Nicht wirklich, wir sind so speziell, so etwas bestellt man nicht im Internet. Unsere Kunden schätzen die persönliche und fachliche Beratung." Und dennoch hofft Stockinger-Mayer, dass die kleinen, speziellen Betriebe in der Stadt nicht ganz aussterben. "Das macht den Charme der Stadt einfach aus, deswegen kommen die Leute."
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