Herdenschutzzaun um Landesregierungs-Gebäude
Der Wolf ist nur im Märchen böse

Heute Vormittag (2. Oktober) zäunte der Verein gegen Tierfabriken erfolgreich Teile des Amtsgebäudes der Salzburger Landesregierung in der Stadt Salzburg ein. Die Aktion soll zeigen, dass Herdenschutzzäune funktionieren, aber die Landesregierung einen effektiven Schutz vor dem Wolf verhindert. Die konkrete Botschaft der Tierschützer lautet: Koexistenz mit den Wölfen ist durch Herdenschutzzäune und Behirtung möglich.

SALZBURG. Um zu zeigen, dass Herdenschutzzäune funktionieren, Salzburgs Regierung jedoch einen effektiven Schutz vor dem Wolf verhindert und keine Förderung aus Brüssel für die Betroffenen holt, versammelten sich heute Vormittag die Mitglieder des "Vereins gegen Tierfabriken" und errichteten einen Herdenschutzzaun um Teile des Amtsgebäudes der Salzburger Landesregierung. Nicht nur, um an die Praktikabilität eines Herdenschutzzaunes zu erinnern, sondern auch um die Bevölkerung symbolisch vor der schädlichen Wolfspolitik der Landespolitik zu schützen.

Der Herdenschutzzaun wird in der Kaigasse 14 vor dem Amtsgebäudes der Salzburger Landesregierung entwickelt.  | Foto: Carmen Kurcz
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"Der Wolfe ist an allem schuld. Das ist momentan das Credo der Salzburger Landesregierung, insbesondere der zuständigen Landesrätin Marlene Svazek. Der Wolf sei schuld an den vielen toten Schafen dawei sind es gar nicht so viele, wenn man genau hinschaut", so Obmann des Vereins gegen Tierfabriken, Martin Balluch, heute Vormittag vor dem Regierungsgebäude in der Kaigasse in der Stadt Salzburg.

Der Wolf ist nur im Märchen böse

Viel mehr Schafe würden durch den Menschen, durch Vernachlässigung, durch illegales Schächten, durch Tiertransporte und durch den menschlichen Konsum ihres Fleisches sterben. Trotz der scheinbar geringen Zahl von 600 Gramm verzehrtem jährlichen Schaffleisch pro Person, wäre das noch wesentlich mehr als ein Wolf jemals fressen könnte und würde. Laut Balluch, der eine Untersuchung in der Lausitz in Deutschland rezitiert, würde der Wolf sich sogar von mehr Obst als Fleisch von Nutztieren wie Schafen oder Ziegen ernähren.

Foto: Carmen Kurcz

Botschaft der Tierschützer

Die Botschaft der Tierschützer: "Alle Expertinnen und Experten sind sich einig: Der beste Schutz vor dem Wolf sind Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde zusammen mit einer Behirtung. Das ist auf jeder Alm möglich, wenn der Zaun als Nachtpferch errichtet wird. Dafür 100 Prozent Finanzierung aus Brüssel. Doch die Salzburger Landesregierung erlässt illegale Wolfsverordnungen und gibt Wölfe zum Abschuss frei, was die Nutztiere nur noch mehr gefährdet."

Foto: Carmen Kurcz

Die Salzburger "Verein gegen Tierfabriken" ist sich einig: "Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben - daran werden auch die Abschussgelüste der Bauernvertreter nichts ändern." Am Besten solle man in der heutigen Zeit tun, was der Mensch schon vor Jahrtausenden getan hat als er Nutztiere in die Wildnis brachte - sie behirten. "Man hat diese Behirtung aufgehört, weil der Wolf ausgeröttet war, jetzt ist er wieder da, jetzt fangen wir einfach wieder damit an", so Balluch.

Positive Auswirkungen der Wölfe

Eine Beschwerde gegen die Wolfsverordnung hat der "Verein gegen Tierfabriken" bereits eingereicht und ist sehr zuversichtlich, dass diese Verordnung nach Eingang im Höchstgericht aufgehoben werden wird. Zudem ist der Zuzug des Wolfes laut Experten und Tierschützern nicht nur erfreulich, sondern auch wichtig in der Natur, da er vorrangig alte und erkrankte Tiere jagt, und so die Wildpopulation gesund hält. 

"Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben." Als "Gesundheitspolizei" frisst der Wolf alte und kranke Tiere und hält so die Wildpopulation gesund. | Foto: pixabay.com
  • "Der Wolf ist gekommen, um zu bleiben." Als "Gesundheitspolizei" frisst der Wolf alte und kranke Tiere und hält so die Wildpopulation gesund.
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Wolf als Symbol für die Rettung vor dem Klimawandel

Der Umgang mit dem Wolf und die friedliche Koesxistenz mit ihm steht für Balluch symbolisch auch für die Möglichkeit der Umsetzung notwendiger Maßnahmen für eine klimafreundliche Zukunft: "Wenns es uns nicht gelingt den Wolf in unserer Natur zuzulassen, wie sollen wir dann die Maßnahmen treffen, die für die Rettung der Erde notwendig sind."

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