„Es werden jedes Jahr mehr“
Zum 10. Geburtstag verzeichnet der Salzburger Sozialmarkt Soma einen traurigen Kundenrekord
SALZBURG (af). Wenn sich beim Salzburger Sozialmarkt die politische Prominenz gegenseitig die Klinke in die Hand drückt, dann muss das schon einen ganz besonderen Grund haben. In diesem Fall ist es der zehnte Geburtstag, der zwei Landeshauptfrau-Stellvertreter und einen Bürgermeis-ter in den Soma lockte. „Wir haben uns gedacht, wir laden die Politik lieber hierher ein, anstatt irgend eine unnütze Feier zu veranstalten“, erklärt SOMA-Obmann Georg Steinitz, der die ganze Woche über politischen Vertretern bei Kaffee und Kuchen vom Salzburger Sozialmarkt berichtete. Währenddessen läuft in den Verkaufsräumen das ganz normale Alltagsgeschäft.
Ehrenamt statt Pension
„Außer dass – quasi als Geburtstagsgeschenk – heute noch jeder eine Packung Zucker zu seinem Einkauf bekommt“, erklärt Manfred Mair. Der ehrenamtliche Vorstand ist für die gesamte Logistik des Soma verantwortlich. „Eigentlich bin ich ja in Pension. Aber als zuerst meine Frau ihren Pensionsschock bekam und dann ich, haben wir uns gesagt, wir wollen etwas Nützliches machen.“
„Die Kunden werden mehr“
Im Soma, Österreichs einzigem Sozialmarkt, der vollständig ohne Förderungen auskommt, haben die beiden diese sinnvolle Tätigkeit gefunden – mittlerweile schon seit acht Jahren. „Leider muss man sagen, dass unsere Kunden von Jahr zu Jahr mehr werden“, so Mair. „Kein Wunder, sämtliche Kosten steigen, aber das Einkommen der Menschen wird weniger.“ Mit den meisten seiner Kunden ist Mair per Du. „Hier erfährt man schon von vielen Schicksalen und manchmal ist es nicht einfach, damit umzugehen.“
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