Offenes Atelier in Salzburg
Hinter die Kulissen der Kunst blicken

- Die Salzburger Künstlerin Andrea Maria Reiser verwendet in ihrer Arbeit viele Materialien aus der Natur.
- Foto: Reiser/Privat
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Einen Blick hinter die Kulissen von Kunst gab es bei einem offenen Atelier in der Berchtoldvilla. Mit dabei bei dem Projekt "Quintessenz" war auch die Salzburger Künstlerin Andrea Maria Reiser.
SALZBURG. Es war durchaus auch für sie selbst so etwas wie ein kleines Experiment mit dem Ziel, Menschen auf eine andere Art und Weise an die Kunst heranzuführen als sie es etwa bei einer klassischen Vernissage oder in einer Galerie erleben.
Im Dachgeschoss gemeinsam gemalt
So beschreibt die Salzburger Künstlerin Andrea Maria Reiser das Projekt "Quintessenz" – eine Art offenes Atelier in der Berchtoldvilla im Nonntal, das im März und April sechs Wochen lang geführt wurde. Sie war neben Renate Lukasser, Eva Baker, Maria Anna Mahr und Monika Maria Weiss eine der fünf Künstlerinnen, die sechs Wochen lang gemeinsam das Dachgeschoß der Berchtoldvilla bespielten und dort ihrer künstlerischen Tätigkeit nachgingen.

- Mischtechnik mit Federn auf Leinwand.
- Foto: Andrea Maria Reiser
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"Es gibt bei vielen Menschen Hemmschwellen, in eine Galerie zu gehen, manche haben Sorge, dass sie dort jedes Bild auf hochintellektuelle Weise erklären müssen. Beim offenen Atelier ging es aber vielmehr darum, einen Blick hinter die Kulissen zu geben – dass die Besucher sehen, welche Materialien wir verwenden oder wie ein Bild entsteht. Es ergeben sich automatisch Gespräche und Dialoge, die auch für uns als Künstlerinnen sehr befruchtend sind. Ich persönlich bin eine Künstlerin, die es gewohnt ist, allein zu arbeiten, viel Ruhe zu haben. Daher war das auch für mich eine neue Erfahrung: in Gemeinschaft zu arbeiten", schildert Reiser.

- Werke von Andrea Maria Reiser: „Weise“ Ginkoblätter auf LW, rechts „Stille“ Federn auf Leinwand.
- Foto: Andrea Maria Reiser
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Viele Materialien aus der Natur
Sie selbst arbeite sehr viel mit Materialien aus der Natur: Federn, Blätter, Sand, Granit, Holz oder Moos finden sich immer wieder in ihren Werken. "Die Verbindung mit der Natur ist ein Grundstein in meinem Selbstverständnis als Künstlerin. Mit meinen Werken möchte ich Lebensfreude und Energie vermitteln und den Betrachter berühren. Etwas in die Welt setzen, das harmonisch ist und positives Empfinden hervorruft. Ich selbst bin sehr sehr oft in der Natur unterwegs, das ist für mich ein Brunnen, der sich füllt", erklärt Reiser, die im Vorjahr auch den Wanderweg auf den Hellbrunner Berg künstlerisch belebt hat.

- Die Station in Hellbrunn unter dem Titel "Be my Sun"
- Foto: Carina Karolus
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Kunst und Natur verbinden
"Mein Anliegen war, Natur und Kunst miteinander zu verbinden, in Einklang zu bringen und die Menschen aus dem Alltag und der Hektik zu holen. Auch hier habe ich sehr viel mit Materialien aus der Natur gearbeitet. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Stadtgärten wurde auch zu jeder der insgesamt 17 Kunst-Stationen eine passende Blumen- und Pflanzenwelt errichtet", so Reiser.
Wichtig sei ihr die Bereitschaft, immer wieder etwas Neues auszuprobieren. "Mein Überbegriff lautet ‚Kunst der Vielfalt’, denn es zieht sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit, immer wieder zu experimentieren. Auch, um zu sehen, dass etwas nicht funktioniert oder nicht zu einem selbst passt. Da ist es dann auch wichtig, ‚Nein’ zu sagen, um authentisch zu sein und auch bleiben zu können", betont die Künstlerin.
Einen weiteren Bericht zum Thema Kultur findet ihr hier:





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