Keine günstigeren Bustickets

L-Bustickets

In Linz fahren Sozialhilfeempfänger um zehn Euro pro Monat mit öffentlichen Verkehrsmitteln, in Wien kostet eine Monatskarte 15,50 Euro. In Salzburg zahlen Einkommensschwache den normalen Tarif, nämlich monatlich 45,50 Euro. Bürgerlisten-Gemeinderätin Ulrike Saghi fordert mit Unterstützung des Müllner Pastoralassistenten Max Luger seit Jahren Sozialtarifkarten, im städtischen Sozialressort blockt man ab.

SALZBURG (drs). Alexandra D. muss pro Monat (nach Abzug der Miete für ihre Zweizimmerwohnung im Bahnhofsviertel) mit 320 Euro haushalten. Dafür soll sie Lebensmittel kaufen, Versicherungen, Telefonkosten und eben Bustickets bezahlen. Vierteljährlich bekommt die 33-jährige Mutter 114 Euro Kleidungszulage. „Die wurde mir die letzten beiden Male gestrichen, weil ich zuviel Strom verbraucht habe“, erzählt sie. Nachdem sie beim Schwarzfahren erwischt wurde, erledigt die Sozialhilfeempfängerin ihre Wege meist mit dem Fahrrad. „Aber immer geht das auch nicht“, weiß die Salzburgerin. Dass sie für eine Buskarte den vollen Preis bezahlen muss, versteht sie nicht. „Will ich mit meiner Familie in den Zoo, zahle ich fürs Busfahren 15 Euro, das können wir uns nicht leisten.“

Alleinerziehende Mama landete im Gefängnis
Die Diskussion um günstigere Öffi-Tarife entbrannte vor einigen Wochen erneut: Eine alleinerziehende Mutter konnte sich zuerst das Bus-ticket und dann die Strafe für das Schwarzfahren nicht leisten. Sie musste eine mehrtägige Ersatzstrafe im Gefängnis abbüßen.

Die Citymaut soll die Sozialtarifkarten finanzieren
Der Müllner Pastoralassistent Max Luger hat tagtäglich mit Menschen, die am Existenzminimum leben, zu tun. Wenn es nicht mehr geht, kommen die Salzburger zu ihm. „Ich plädiere für 50 Cent pro Fahrt“, sagt er. Er möchte die verbilligten Tickets für Sozialhilfeempfänger durch die Einführung einer Citymaut für Autofahrer finanzieren. Für ihn wäre das eine faire Alternative, ganz nach seinem Motto „Wer mehr hat, soll geben – wer arm ist, bekommt.“

Derzeit gibt es billigere Karten nur für über 60-Jährige, Frühpensionisten und Menschen mit Behinderung. Rückendeckung bekommt Luger von Ulrike Saghi, Bürgerlisten-Gemeinderätin und stellvertretende Klubobfrau: „Die Stadt muss mit der Salzburg AG verhandeln. Es muss eine Einkommensgrenze geben, alle, die darunter liegen, bekommen günstigere Tickets.“ Saghi stellte vor wenigen Wochen einen Antrag; sie möchte von der zuständigen Fachabteilung bis September einen Amtsbericht, der die Einführung und Bedeckung von Sozialtarifkarten vorsieht.

Tickets mit Sozialhilfe abgegolten
Im Sozialressort von Stadtvize Martin Panosch (SPÖ) winkt man ab: „Billigere Bustickets für Sozialhilfeempfänger wären weder gerechtfertigt noch sozial treffsicher.“ Die Tickets für den Öffentlichen Verkehr seien in der Sozialhilfe mit einem Mobilitätsbeitrag abgegolten.

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