Leben in den Bergen retten

Die persönliche Ausrüstung wie Klettergurt, Ski und Helm oder Kleidung wird von den Bergrettern zu einem großen Teil selbst finanziert. | Foto: Bergrettung Salzburg
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  • Die persönliche Ausrüstung wie Klettergurt, Ski und Helm oder Kleidung wird von den Bergrettern zu einem großen Teil selbst finanziert.
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SALZBURG (sm). Auf der Landesversammlung der Bergrettung Salzburg wurden neue Zahlen vorgelegt, die beweisen, dass die Einsätze stiegen. Immer mehr Menschen geraten in Bergnot.

Trotz den vermeidbaren Faktoren wie fehlende Kondition, eine nachlässige Tourenplanung und defensives Verhalten im alpinen Gelände, bleibt immer noch ein Restrisiko bestehen. 

Mehr Tote und Einsätze im Jahr 2017

„Im Jahr 2017 verzeichneten wir 610 Einsätze. Das sind um 75 mehr als im Jahr 2016, da hatten wir 535 Einsätze“, erklärte Landesleiter Balthasar Laireiter. Die Zahl der Verletzten bzw. unverletzt Geborgenen hielt sich die Waage. 38 Menschen konnten nur mehr tot geborgen werden. Das sind genauso viele wie im Vorjahr. 2015 lag die Bergung noch bei 25 Toten. Am einsatzintensivsten waren 2017 die Wintermonate Dezember (49), Januar (124), Februar (83) und die Sommermonate Juli (51) und August (105). Die meisten Einsätze fanden 2017 in Wandergebieten statt. Unfallursache war bei mehr als der Hälfte der Einsätze „Sturz“ und „Absturz“, gefolgt von „Verirren“. Bei einem Absturz einer sechsköpfigen Seilschaft aus Bayern am Wildgerloskees in Krimml im Pinzgau am 27. August 2017 starben vor Ort fünf Alpinisten, der sechste erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Bei Bergnot und Lawinen immer Notruf 140 wählen

Eine rasche Alarmierung ist unvermeidbar. „Positiv zu beobachten ist, dass bei Lawinenabgängen die Kameradenrettung immer besser funktioniert und auch die Meldebereitschaft bei unfallfreien Abgängen immer größer wird“, erklärte Landesleiter Laireiter. Wenn Lawinen abgehen und es wurden keine Personen erfasst, sollte immer die Bergrettung (Notruf 140), die Polizei (133) oder das Personal von Skiliften verständigt werden, um Sucheinsätze zu vermeiden.

Die Kosten einer Bergrettung

Die Bergrettung Salzburg finanziert sich (neben öffentlicher Hand, Bergekosten und Spenden bzw. Sponsoren) zu 40 Prozent über Mitgliedsbeiträge der Förderer. Die persönliche Ausrüstung wie Klettergurt, Ski und Helm oder Kleidung wird von den Bergrettern zu einem großen Teil selbst finanziert. „Leider sehen wir durch die ansteigenden Einsätze auch immer wieder Probleme der Verunglückten mit den Einsatzkostenverrechnungen. Gerade bei Sucheinsätzen oder wenn ein Hubschraubereinsatz nötig ist, sind schnell hohe Einsatzkosten erreicht“, so Laireiter. Eine geeignete Versicherung vermeidet hohe Bergekosten. Auch wenn alle Bergretter und Bergrettungsfrauen ehrenamtlich arbeiten, erfordern eine fundierte Ausbildung und modernste Materialien einen stetig wachsenden hohen finanziellen Einsatz. Die Bergrettung bietet eine Fördererversicherung für alpine Rettungskosten. Mit nur 28 Euro ist die ganze Familie als Förderer der Bergrettung Salzburg versichert. Damit wird auch die Finanzierung der Ausrüstung und Ausbildung unterstützt.

Bergrettung stellt auf Digitalfunk um

Die Bergrettung Salzburg wurde mit rund 500 Digitalfunkgeräte ausgestattet „Für uns ist das von enormer Effizienz“, so der Technikreferent der Bergrettung, Axel Ellmer. Das als BOS bezeichnete System – „Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben” – hat gegenüber der Analog-Technik zahlreiche Vorteile: Es erlaubt eine wesentlich bessere Funkabdeckung, höhere Sprachqualität, bezirks- und bundesländerübergreifend ins öffentliche Netz, Kurznachrichten-Service ähnlich SMS sowie eine Daten- und Sprach-Verschlüsselung bei allen Endgeräten. „Außerdem können wir mittels einer GPS-Koordinaten Anzeige die Position unserer Einsatzkräfte bestimmen. Das ist ein wesentlicher Sicherheitsaspekt und wichtig für die Dokumentation unserer Einsätze“, so Axel Ellmer.

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