Müllsünder auf Salzburgs Autobahnen

Autobahnmeister Gregor Jadin mit einigen seiner "Schätze" vom vergangenen Wochenende.
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  • Autobahnmeister Gregor Jadin mit einigen seiner "Schätze" vom vergangenen Wochenende.
  • hochgeladen von Stefanie Schenker

Das vergangene Wochenende war bedingt durch den Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg nicht nur eines der verkehrsreichsten auf Salzburgs Autobahnen, sondern auch das mit dem bislang meisten angefallenen Müll. Und zwar Müll, der nicht in den dafür vorgesehenen Müllcontainern, sondern daneben oder auch am Rand der Fahrbahn landet. "Dieselkanister, Pannendreiecke, Dosen, Flaschen, Eierkartons, Motorradhleme, Sicherheitsgurte, Werkzeug, Unterwäsche – meist nachdem Kinder in die Hose gemacht haben – das alles finden wir entlang unseren Autobahnen", erzählt Autobahnmeister Gregore Jadin. Er ist für das 45 Streckennetz von Mondsee bis Salzburg Süd verantwortlich. Drei Wochen sind seine Mitarbeiter zu Fuß unterwegs, um die Strecke einmal händisch zu säubern. Denn anders als mit dem Müllgreifer lässt sich der aus den Fenstern fahrender Autos weggeworfene Mist nicht entfernen.

Aber auch die Mülltonnen und -container auf den Parkplätzen und Raststationen quollen am vergangenen Wochenende heillos über. "Da ist bereits um 10 Uhr vormittags alles voll", weiß Jadin, der die Autofahrer ersucht, in so einem Fall nicht nur die Asfinag-Hotline 0800412400 anzurufen – damit ein Müllentsorger kommt – sondern dann den eigenen Müll zumindest in einem zugebundenen Plastiksackerl neben dem Container abzulegen.

Von noch mehr Mülltonnen oder größeren Containern hält Jadin nichts. "Erstens stehen sowieso überall mehrere Tonnen, und wer nicht unbedingt die erste ansteuert, findet in der Regel auch noch genug freien Platz vor, und zweitens haben wir mit größeren Containern in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass die Leute dann Fernseher und Kühlschränke auch noch bei uns entsorgen."

Freilich, der Müll kommt nucht nur von den Urlaubern. "Unmittelbar nach Raststationen oder Fast-Food-Restaurants, etwa bei der Auffahrtsrampe Salzburg Nord oder auch bei Gollling – bemerken wir durch das Jahr hindurch enorme Müllmengen in Form von Essensverpackungen", so Jadin.

Alle zwei Tage werden alle Container und Tonnen – die übrigens so konzipiert sind, dass man sie nicht mit der Hand berühren muss, um seinen Müll ordentlich zu entsorgen – von einem Entsorgungsunternehmen angefahren und entleert. Am Wochenende bisher nicht, doch das könnte sich jetzt ändern. "Die Situation jetzt zur Reisezeit zeigt uns einfach, dass wir etwas ändern müssen." Gegen jene Müllsünder, die ihren Unrat bislang neben halbvollen Tonnen oder gar durch das Autofenster auf der Fahrbahn entsorgt haben, wird das freilich auch nichts nutzen, befürchtet der Autobahnmeister.

ZUR SACHE
460 Tonnen Müll fallen jedes Jahr auf Salzburgs Autobahnen an, ein Viertel davon – das entspricht übrigens 57 Lkw-Ladungen – direkt entlang der Fahrbahn. Die Kosten für das Einsammeln dieses Mülls liegen bei 700.000 Euro. Bei einem Putzdurchgang von nur einer der vier Salzburger Autobahnmeistereien – Liefering, Golling, Flachau und St. Michael – fallen rund 1.500 Müllsäcke an. Die Asfinag muss für den österreichweit anfallenden Müll auf Parkplätzen und entlang der Fahrbahnen jährlich acht Millionen Euro für das Sammeln und Entsorgen ausgeben.

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