Selbstbewusste Radfahrer
Sicherer durch Salzburgs Kreisverkehre radeln
Auf neuen Radwegen und mit der Radkarten App die Stadt erkunden.
SALZBURG (sm). "Grundsätzlich müssen natürlich alle Verkehrsteilnehmer aufeinander Rücksicht nehmen, das ist das A und O", so Stadträtin Barbara Unterkofler über die derzeitige Situation der Fahrradfahrer in Salzburg. Ausschwenkende Busse sind so gut wie nie in einem Zusammenstoß mit Fahrradfahrer beteiligt. Rot markierte Fahrradstreifen Spuren gewähren Sicherheit.
Eine Erneuerung von roten Markierungen erfolgt im Durchschnitt jedes halbe Jahr. Diese auffälligen Fahrradspuren machen nicht nur die Autofahrer, sondern auch die Fußgänger auf die Radler aufmerksam und gewähren durch die erhöhte Sichtbarkeit besseren Schutz. Während sich einige vor dem mit dem Rad im Straßenverkehr scheuen, fahren andere mutig in die Mitte eines Kreisverkehrs und minimieren dadurch einen möglichen Unfall.
Kreisverkehre - Gefährliche Verkehrsknotenpunkte für Fahrradfahrer entschärfen
Die Gefahr von Kreisverkehre für die Radfahrer können durch die Außenführung der Radler entschärft werden. Eine solche Umsetzung sei allerdings immer vom Platz und der gegebenen Größenordnung abhängig.
Ideal sind auch Übergänge, die einen Mindestabstand von 5 Metern zwischen Verlassen des Kreisverkehres und dem Fußgängerüberweg einhalten. So kann das Auto bremsen, ohne einen Auffahrschaden von hinten zu befürchten. Eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sei laut Radverkehrskoordinator Peter Weiß wichtig und sinnvoll.
Fahrradfahrer können sich freuen: Die Neuplanung eines Kreisverkehrs in der Straßenmündung Klessheimer Allee und Guggenmoosstraße ist angedacht, der auch einen Radweg beinhaltet. Baubeginn dieses Kreisverkehrs sei Mitte Juni. "... Damit schaffen wir nicht nur einen Lückenschluss im bestehenden Hauptradwegenetz, sondern beseitigen zugleich auch eine Gefahrenstelle", so Unterkofler.
Infolge des Anschlusses Hagenau wird auch die Carl-Zuckmayerstraße neu gebaut. „Der Neubau des Radwegs vom Plainbergweg bis zur Itzlinger Hauptstraße ist ein wichtiger Lückenschluss in eine Umlandgemeinde. Durch dieses Gemeinschaftsprojekt mit dem Land können wir das Pendeln mit dem Fahrrad für viele Menschen deutlich attraktiver und vor allem sicherer machen.
Der Radweg in der Carl-Zuckmayr-Straße ist schon sehr lange geplant gewesen. Bislang scheiterte die Umsetzung allerdings an der Grundstückssituation vor Ort, da die Verhandlungen über eine notwendige Grundstücksablöse nicht erfolgreich waren. Um diesen so wichtigen Radweg dennoch umsetzen zu können, haben wir die Routenführung umgeplant, sind aber weiterhin auf Fremdgrund angewiesen, der der ASFINAG gehört. Hier konnten wir inzwischen aber Einvernehmen herstellen“, ergänzt die Stadträtin. Der Kreisverkehr am Max-Ott-Platz mache trotz hohem Verkehrsaufkommen keine Probleme.
Selbstbewusst in der Mitte eines Kreisverkehrs radeln
Peter Weiß empfiehlt selbstbewusstes Radfahren in der mittigen Spur eines Kreisverkehrs. Ein nebenherfahren am Wagen sei gefährlich, oftmals befinde sich der Radfahrer beim Ausfahren im toten Winkel und werde dadurch verletzt.
Am Giselakai bei der Unterführung der Nonntaler Brücke verkehren in der Saison an Spitzentagen 8000 Radfahrer aneinander und an Fußgänger vorbei, doch die baulich getrennten Geh- und Radwege entsprechen in ihrer Breite nicht den Richtlinien. Sie sind zu eng, es fehlt ein Meter. "Hier muss der Radweg verbreitert werden", weiß Peter Weiß.
Neue mobile Radständer und angedachte Fahrradbrücke
Die Rad Boxen am Hauptbahnhof werden sehr gut angenommen und sind vollständig ausgelastet. Momentan besteht eine Warteliste mit bisher 40 Anmeldungen. Lediglich der Kreisverkehr in Schallmoos vor dem Nelböck-Viadukt mache durch das vermehrte Verkehrsaufkommen, seit Eröffnung der Radgarage am Hauptbahnhof, Probleme.
Die Radfahrer auf dem Weg Richtung Andräviertel mehren sich. Abhilfe würde eine Fahrradbrücke schaffen, die direkt vom Bahnhof in die Faberstraße mündet. Schüler der HTL haben hierzu bereits eine Diplomarbeit geschrieben. Das Projekt zeige sich durchaus machbar.
Die von der Stadt entwickelten und von einer Firma gebauten klappbaren Radständer wurden 2008 für die Fußball-EM angeschafft. 1500 Fahrränder finden in den klappbaren Radständern Platz und für Veranstaltungen wie das Kinderfest im Volksgarten, die Dult, dem Winterfest oder dem Radfrühling eingesetzt.
Neu sind auch die mobilen Fahrradständer in der Stadt Salzburg, die sich jederzeit transportieren lassen und dennoch diebstahlsicher sind. In der Nähe von Bushaltestellen bieten sie mit einer Überdachung und einer Gummileiste beim Anlehnen Schutz für das Fahrrad.
Salzburg schönste Radwege und digitale Navigation als App
Peter Weiß verrät seine Lieblingsstrecken. Er radelt gerne am Glan Spitz, wo nach der Renaturierung bei der Rauchmühle ein neuer Radweg entstand. Durch die Alterbach Flussgestaltung wurde der Radweg neugebaut und verlegt. Der Weg am Saalachspitz und in Lehen seien besonders zu empfehlen.
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Die Online-Radlkarte App</linkembed> navigiert den Radfahrer, wie ein Navi mittels Sprachausgabe oder Karte, durch die Stadt. Zusätzlich bietet die App die Funktion "Regenradar", das mit einer Vorhersage von zwei Stunden die Regenintensität und Regenverteilung anzeigt.
Neueste Funktion sind die Auflistungen der Stationen, sowie die Abfahrtzeiten der S-Bahnen. Hier geht´s zum Download: <a target="_blank" rel="nofollow" href="https://www.stadt-salzburg.at/internet/wirtschaft_umwelt/verkehr/radfahren/radlkarte_salzburg_app_412125.aspx">Rad App Salzburg</a>.
Das S-Bike-Verleihsystem ist in Arbeit, eine spätere Verknüpfung mit der Radfahrer App ist durchaus anzudenken.
Europäischer Radgipfel und Salzburger Fahrradfrühling - ein Fest für Radler
Der europäische Radgipfel findet 24. bis 26. September 2018 im Salzburg Congress statt. Der Radverkehrskoordinator freue sich vor allem auf die Stimmung der Radkultur. Der Schlosshof soll an diesem Tag autofrei werden.
Schließlich wirke sich Radfahren nicht nur positiv auf die Gesundheit aus: Wer auf das Rad umsteigt, vermeidet Stau und Feinstaubbelastung. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl am Radgipfel sei eine Anmeldung erforderlich.
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