Weihnachten international
So vielfältig wird Weihnachten gefeiert

Der Liverpooler Chris Clee mit "Christmas Pudding" und "Christmas Crackers", die in England zu Weihnachten nicht fehlen dürfen. | Foto: Lisa Gold
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  • Der Liverpooler Chris Clee mit "Christmas Pudding" und "Christmas Crackers", die in England zu Weihnachten nicht fehlen dürfen.
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SALZBURG (lg). Merry Christmas, Buon Natale, God Jul, Feliz Natal oder Frohe Weihnachten – egal, in welcher Sprache, die Botschaft ist immer dieselbe. Vor allem in der Stadt Salzburg leben viele Menschen, die ursprünglich aus anderen Ländern stammen, hier jedoch eine neue Heimat gefunden haben. Das Stadtblatt hat sich bei einigen von ihnen nach den typischen Weihnachtstraditionen und kulinarischen Spezialitäten aus ihren Herkunftsländern umgehört.

Schwedischer Glögg und Hering

Wie man im Land von Pippi Langstrumpf das Fest der Liebe begeht, hat uns die in Göteborg geborene Schwedin Kristina Svensson-Höftberger erzählt. Sie ist der Liebe wegen nach Salzburg gekommen und führt hier mit dem "Swedish Candy Shop" ein schwedisches Süßwarengeschäft. "Bei uns in Schweden feiert man sehr traditionell mit Christbaum und vielen Kerzen. Der Weihnachtsmann bringt am 24. Dezember die Geschenke, diesen Tag feiern wir besonders. Es ist ein Fest für die ganze Familie, bei dem das Beisammensein im Mittelpunkt steht. Und natürlich auch das Essen", erklärt Svensson-Höftberger mit einem Schmunzeln. Auf einem großen Weihnachtstisch finden sich Köstlichkeiten wie Fleischklößchen, marinierter Hering, Weihnachtsschinken, Käse und Wurst. Nicht fehlen darf natürlich "Janssons frestelse", zu deutsch "Janssons Versuchung", ein Gratin aus Kartoffeln und Hering. "Und wir trinken gerne Julmust, das gibt es nur an Weihnachten und Ostern und unseren Glögg, ein kräftiger Glühwein mit Rosinen und Nüssen", so die Schwedin.

Truthahn und Christmas Pudding

Familie und Freunde stehen auch in England im Fokus der Weihnachtsfeierlichkeiten. "Gefüllter Truthahn, Kartoffeln, Kohlsprossen, das gibt es bei uns am 25. Dezember beim traditionellen Weihnachtsessen mit der ganzen Familie. Als Nachtisch essen wir den Christmas Pudding, der mit trockenen Früchten gefüllt ist, oder die Mince Pies, das sind Kekse mit Rosinen, Nüssen und Alkohol", erzählt der gebürtige Liverpooler Chris Clee, der in Salzburg seinen "English Shop" betreibt.

Christmas Crackers für Engländer

Hier finden sich auch die beliebten Christmas Crackers, die in England beim Weihnachtsessen nicht fehlen dürfen. "In den Papierbonbons sind kleine Geschenke, Witze – die aber so schlecht sind, dass sie tatsächlich wieder lustig sind – und die Papierkronen. Die setzen dann auch alle am Tisch auf", führt Clee aus. Die Geschenke bringt der Weihnachtsmann am 25. Dezember; zunächst kleine Aufmerksamkeiten in den "Christmas Stockings" (Weihnachtsstrümpfen), später folgen die größeren Geschenke. "Ein Highlight für viele ist auch die Weihnachtsrede der Queen, die schaut man sich mit der ganzen Familie im Fernsehen an. Und am ‚Boxing Day’, dem 26. Dezember, finden bei uns in England traditionell Fußballspiele statt, viele gehen ins Stadion. Ich selbst bin FC-Liverpool-Fan, wir spielen an diesem Tag gegen Newcastle", so Clee.

Stockfisch und Mandelkuchen in Portugal

"Feliz Natal" wünscht die Portugiesin Maria Fatima Gouveia de Abreu ihren Gästen in ihrem "Casa Portuguesa". "Auch in Portugal ist Weihnachten das Fest der Familie. Die Bescherung erfolgt bei uns am 24. Dezember, allerdings erst um Mitternacht. Da bekommen die Kinder vom ‚Pai Natal’, so nennen wir den Weihnachtsmann, die Geschenke. Ein festlich geschmückter Christbaum darf natürlich nicht fehlen. Danach geht die Familie gemeinsam in die Christmette", erzählt Maria Fatima. Auf den Tisch kommen an diesem Abend allerlei Köstlichkeiten, vor allem der Stockfisch mit Kartoffeln ist typisch. "Ein traditionelles Weihnachtsgericht auf Madeira, woher ich ursprünglich komme, ist ‚Carne de Vinha d'Alhos’. Dazu wird das Schweinefleisch zwei Tage in Rotwein eingelegt und dann in dieser Sauce gekocht. Dazu gibt es Kartoffeln und selbstgemachtes Brot. Zum Nachtisch essen wir in Portugal gern Süßes, etwa den Mandelkuchen", erzählt die quirlige Portugiesin. Der 25. Dezember ist in Portugal ein ruhiger, gemütlicher Tag, die Familien bleiben meist zuhause.

Traditionen variieren je nach Region in Italien

Je nach Region variieren die weihnachtlichen Traditionen in Italien relativ stark – vor allem, was die Kulinarik betrifft, wie Giorgio Simonetto, der ursprünglich aus Padua kommt und in Salzburg als Präsident der Sprachschule Società Dante Alighieri agiert, weiß.

Panettone und Pandoro

"Traditionell beginnt Weihnachten in Italien so richtig mit der Christmette am 24. Dezember um Mitternacht. Unser großer Weihnachtstag ist der 25. Dezember, da bekommen die Kinder in der Früh die Geschenke vom ‚Gesù bambino’, also dem Christkind. Zu Mittag gibt es das große ‚Pranzo di Natale’, da essen wir je nach Tradition Antipasti, Ravioli oder Tortellini und danach Fisch oder Fleisch, etwa einen ‚Arrosto’, das ist ein Braten. Was Süßes darf zum Nachtisch nicht fehlen. Den Panettone, ein süßer, kuppel­förm­iger Früchte­kuchen aus Hefeteig, kennt fast jeder, aber wir haben auch den Pandoro oder den Torrone, eine Art Stollen, und viele Kekse, je nach Region", erzählt Simonetto. Am 24. Dezember essen die Italiener traditionell eher fleischlose Gerichte.

Neapel: Straße für Krippen

Ein Brauch, der sich über ganz Italien erstreckt und aus der Tradition dort hervorgeht, sind die Krippen. "Schon Wochen vor dem Fest wird intensiv an der Krippe, die dann den Ehrenplatz im Wohnzimmer bekommt, gearbeitet", so Simonetto. In der Altstadt von Neapel gibt es eine ganze Straße, die Via San Gre­go­rio Armeno, die als die Straße der Krippenbauer be­kannt ist.
"Anders als in Österreich bekommen bei uns in Italien die Kinder auch am sechsten Jänner noch Geschenke, überbracht von ‚La Befana’, einer guten Hexe. Früher waren es eher Kleinigkeiten oder Süßes, heute sind oft auch größere Geschenke mit dabei", erklärt der Italiener.

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